Cathleen Baumann

Nach einer unfreiwilligen, aber auch willkommenen Pause, kommt für Cathleen der Theateralltag wieder voll zurück. Nach Monaten der Corona-bedingten Schließung öffnen sich die Türen des Düsseldorfer Schauspielhauses im September 2020 endlich wieder. Doch auch zuvor herrschte eigentlich schon seit längerer Zeit der Ausnahmezustand für das Ensemble, da sich die Umbau- und Renovierungsarbeiten der Spielstätte am Gustaf Gründgens Platz länger hinzogen als erwartet – ganze vier Jahre. Cathleen hat als Schauspielerin ein sehr spontanes Naturell und ist an Veränderungen gewohnt.

R.F. ART: Urban Mash-Up

Die Stadt als Reizüberflutungsgebiet lässt nicht immer Raum und Zeit, um tiefergehende Gedanken zu fassen. Meist hasten wir von Ampel zu Ampel, schauen nur nach links und rechts, um die Straße zu überqueren. Auch wenn Düsseldorf keine richtige Großstadt ist, kann es darin schon manchmal recht unübersichtlich werden. Manchmal staut sich der Verkehr und man ist zum Anhalten gezwungen, manchmal fährt man aber auch freiwillig einen Gang runter und steigt aufs Rad oder geht zu Fuß. Und eventuell läuft man dabei der Street-Art von Roberto über den Weg. Um die Plakate des unter dem Namen „R.F. Art” aktiven Künstlers überhaupt zu sehen, muss man sich dem Stadtgebiet etwas aufmerksamer als sonst widmen und vor allem mehr als nur einen kurzen Blick übrig haben. Zwar springen die Plakate von Roberto – einmal entdeckt –  mit poppigen Farben ins Auge, so braucht es aber ein bisschen Weile und Verstand, um sie zu erfassen.

Maxi Hoffmann | hap ceramics

Wenn kunsthandwerkliches Geschick, die Liebe für Design und der natürliche Zufall aufeinandertreffen, entstehen gewiss originelle Unikate daraus – so wie jedes einzelne Produkt von hap ceramics, dessen Name bereits verrät, dass mit Maxis Leidenschaft mehrere glückliche Zufälle einhergehen. Das Talent für Keramiken lag ihr möglicherweise schon in den Genen, denn ihre Mutter führte als gelernte Töpferin eine Töpferei, damals noch in der DDR. Seit sieben Jahren ist Düsseldorf die Heimat der gebürtigen Chemnitzerin, die vor allem durch die hiesige Kreativszene erst so richtig in der Stadt angekommen ist.

Nadine Redlich

Einfach ist anders. Die scharfsinnige Komik in Nadine Redlichs Zeichnungen zu beschreiben scheint schon fast wie ein zweckloser Aufwand, weil es unmöglich ist, all die versteckten visuellen Schichten und die vielen Witze zwischen den Zeilen zu erfassen. Die Illustratorin aus Düsseldorf studierte Kommunikationsdesign und ist eine Meisterin der wortlosen Kommunikation.

Candomblé

Candomblé ist vieles: Ein elektronisches Musikkollektiv, bestehend aus sechs talentierten Mittzwanzigern, die durch unterschiedliche Herkünfte und Einflüsse eine spannende Symbiose eingehen. Der Name Candomblé gehört eigentlich zu einem brasilianischen religiösen Kult, dessen Merkmale sich metaphorisch besonders schön auf die Wirkung von Musik übertragen lassen: Es ergreifen nicht wie im Glauben der Kultanhänger die Götter Besitz über den Menschen, sondern die Musik übernimmt diesen Part, sie lässt die Hörer auf magische Weise wild tanzen und sich selbst vergessen. Das Label – bestehend aus Arisona (Kashiel aka. Aresona), Jannes (Jay Hoenes aka. Coco Drummel), Aki (AKI AKI aka. 4Boom), Philipp (Insecurity), Gregor (Rasputin) und Timo (DJ Ungel) – hat über die letzten drei Jahre Platten veröffentlicht, wenn auch nur sehr ausgewählt, manchmal nicht mehr als eine pro Jahr. Die allerneuste Platte ist im Juli 2019 erschienen und ist eine Solo-Release von Chefkoch AKI AKI mit den Namen „Dishjockey“. Candomblé ist vieles und bedient erfrischend die Schnittstelle zwischen lokalem Musikerbe und neuen Impulsen, regionaler und internationaler Szene. Im Interview erklärt uns das Kollektiv, warum ein überschaubares Dorf wie Düsseldorf die Produktivität steigern kann und liefert Ideen, wie man die Stadt noch lebenswerter macht.

Philipp Rathmer

Philipp Rathmer ist Fotograf und Exil-Düsseldorfer. Der Wahl-Hamburger hatte bereits zahlreiche prominente Gesichter wie Eva Herzigová, Michael Schumacher, Tim Mälzer oder die Foo Fighters vor der Linse, bereiste die halbe Welt und engagiert sich nebenbei für eine Vielzahl von Hilfs- und Charityprojekten. Wir trafen ihn zum Interview.  

Masta Ace

Nicht nur HipHop und Streetwear gehen zusammen runter wie Butter. Auch die Lines des legendären Rapper der “Golden Era”, des Brooklyn der 90-er Jahre, klingen so lässig wie genial. Anlässlich des Launches des neuen Streetwear-Labels „Afew Goods“ von den Jungs vom AFEW Store performte Masta Ace zusammen mit Komponist Miki Kekenj und dem Takeover! Ensemble seine besten Songs in einer einzigartigen klassischen Fassung am 23. Januar 2020 in der Tonhalle Düsseldorf.

Masta Ace

Not just hip-hop and streetwear make a perfect match. Also the lines of this legendary rapper of the “Golden Era”, the Brooklyn of the 90s, sound as casual as they are ingenious. On the occasion of the launch of the new AFEW streetwear collection, Masta Ace performed his best songs, together with composer Miki Kekenj and the takeover! Ensemble in a unique classical version on January 23, 2020 in the Tonhalle Düsseldorf.

Let Us In: With The Bag Full Of Dust

20 junge internationale Künstler widmen sich genau hier ab Freitag, den 13. Dezember 2019 in einer Gruppenausstellung der Suche nach Sinnhaftigkeit und der Herausforderung, die eigene Existenz zu bestreiten. Dabei greifen nicht unbedingt die Arbeiten selbst dieses Thema auf, eher erzählen ihre Entstehungsgeschichten und die Biografien der Künstler davon.

Ben Mathis

Ben bezeichnet sich selbst als ein Düsseldorfer, der nie Fernweh hatte. Womöglich gehen er und die Stadt eine befruchtende Wechselbeziehung ein – die Stadt wird zur Leinwand und wenn sich das Stadtbild verändert, ändert sich auch seine Kunst und umgekehrt. Der Ort, dem er sich am meisten verbunden fühlt ist die Kiefernstraße, auf der er gleich an drei Häuserfassaden mitgewirkt hat. Der talentierte Sprayer, der mittlerweile auch multimedial tätig ist, ist damit zu einer echten Koryphäe in Düsseldorf und Umgebung geworden. Dabei gestaltete sich sein Weg nicht immer ganz einfach, aber dafür auch nicht minder interessant. Ganz im Gegenteil überrascht er mit Vielseitigkeit – denn als Mittzwanziger entschloss der heute 42-jährige, Apotheker aus der Not heraus zu werden, da es nicht möglich war, sich allein mit Kunst und Nebenjobs über Wasser zu halten. Heute konzentriert sich Ben wieder auf seine künstlerische Arbeit und vor allem auf seine Kinder. Die urbane Ausdrucksweise bleibt für ihn die beste Möglichkeit, Kunst öffentlich und ungefiltert zugänglich zu machen. Wir leben schließlich nicht im Museum, sondern in der Stadt, so sollte dies auch der Ort sein, an den die Kunst gehört.