***UPDATE: Oops, sehr schade! Unverpackt Düsseldorf gibt es nicht mehr.***
Die Welt versinkt im Plastik. Laut dem Umweltbundesamt verbraucht jeder Deutsche pro Jahr über 220 Kilo Verpackungsmüll – eine erschreckend hohe Zahl! Wer versucht, seinen Konsum möglichst plastikfrei zu gestalten, stößt schnell an seine Grenzen. Selbst in Biomärkten sind glutenfreie Haferflocken, Dinkel-Pasta und manchmal sogar Obst und Gemüse eingepackt und eingeschweißt in Plastik erhältlich.
Eva Wenndorf und Björn Amend wollten so nicht weitermachen. Sie eröffneten letztes Jahr im Zooviertel einen Supermarkt, der ganz ohne Verpackung auskommt und ausschließlich lose Ware anbietet: Unverpackt Düsseldorf, der dritte Unverpackt-Laden in der Landeshauptstadt, öffnete im November 2018 auf der Rethelstraße 111. Auf 100 Quadratmetern gibt es hier Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Aufstriche, Öle, Milch, Joghurt, Brote und Brötchen und vieles mehr – über 700 Produkte für den täglichen Bedarf sind hier erhältlich, nur ohne den lästigen Müll drum herum.
Auch Drogerieprodukte wie Seifen, Deos, feste Shampoos sowie Putz- und Waschmittelprodukte bekommt man bei Unverpackt Düsseldorf zum Abfüllen. Das Unverpackt-Prinzip: Zum Einkauf bringen Kunden Stoffbeutel, Dosen oder Gläser mit und wiegen sie vor dem Befüllen, an der Kasse wird die Tara, also das Gewicht der Verpackung, abgezogen. Auch Spontankäufer sind bei Unverpackt Düsseldorf willkommen. Vor Ort kann man Stoffbeutel und Gläser erwerben.
Unterstützung für ihren Unverpackt Supermarkt erhielten Eva und Björn von Norman Kamp und Birger Schneider, Inhaber und Gründer vom Interiorstudio KONTURE.studio in Düsseldorf Unterbilk. Die beiden Planer entwarfen das gesamte Store-Konzept, das auf Ästhetik und Nachhaltigkeit setzt – und so den plastikfreien Gedanken von Unverpackt Düsseldorf wieder aufnimmt.
So blieb es nach der Umsetzung 2018 im Düsseldorfer Zooviertel nicht nur bei einem Unverpackt-Laden für das junge Düsseldorfer Planungsbüro: 2019 entwarfen und setzten KONTURE auch das Store-Konzept von Local, dem ersten Unverpackt-Supermarkt in Ratingen um, der seine Pforten am 7. Oktober öffnete.
In beiden Läden wurden vorwiegend Möbel und Innenausbauten mit nachhaltigen Werkstoffe wie massives Fichtenholz, beschichtet mit lösemittelfreien, ökologischen Lack, Glas und Stein geplant und umgesetzt.
Auch die Sitznische am Eingang in beiden Geschäften, in der man nach dem Einkauf gemütlich Kaffee trinken kann, nimmt den ökologischen Ansatz wieder auf: Im „Local“ in Ratingen sind die Kissen mit ökologischer Baumwolle gefüttert und die Sitzauflagen der Bänke mit Stoffen bezogen, die das Oeko-Tex Standard 100 Label tragen. Die installierten Leuchten wurden eigens von einer lokal ansässigen Töpferin hergestellt. „Entwürfe sollen heutzutage nicht nur schön sein, sondern müssen zu jeder Zeit ökologische Aspekte berücksichtigen. Es liegt in unserer Verantwortung als Gestalter auch im Entwurf und der Umsetzung aktiv den nachhaltigen Aspekt einzubeziehen und langfristig zu implementieren“, so das Designbüro.
Hoffentlich schwappt die Welle an Unverpackt-Läden in noch mehr Stadtviertel über. Denn Menschen wie Eva und Björn helfen mit ihren Unverpackt-Läden unser eigenes Kaufverhalten zu überdenken und in Zukunft weniger Müll zu produzieren.
Text: Theresa Kellner/Pia Sundermann
Fotos: Felix Steinhaus
© THE DORF 2019
***UPDATE: Oops, sehr schade! Unverpackt Düsseldorf gibt es nicht mehr.***
Unverpackt Düsseldorf
Rethelstraße 111
40237 Düsseldorf
Mail: info@unverpacktduesseldorf.de
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