ROBERT WILSON

Robert Wilson, Foto: Lucie Jansch

Das Düsseldorfer Schauspielhaus eröffnet am 7. September 2024 die die Spielzeit 2024/25 im Großen Haus mit Robert Wilsons neuster Inszenierung „Moby Dick“. Der weltbekannte Regisseur, geboren 1941 in Waco, Texas, hat mit seinem unverwechselbaren Stil die Theaterwelt geprägt. In seiner dritten Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus bringt er Herman Melvilles zeitlosen Klassiker auf die Bühne und verschmilzt dabei wieder gekonnt Elemente aus Tanz, Performance, Architektur und Musik zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk. Wir durften dem Regisseur drei Fragen zu seiner neusten Arbeit stellen.

Robert Wilson gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten des Gegenwartstheaters weltweit. Seine Arbeiten verbinden Elemente aus Tanz, Performance, Architektur, Malerei, Musik und Schauspiel mit einem äußerst feinsinnigen Lichtdesign. Er schafft hoch aufgeladene Bilder in einer unverwechselbaren Ästhetik, die von Publikum und Kritik gleichermaßen geschätzt werden. Auf den deutschsprachigen Bühnen avanciert insbesondere die gemeinsam mit Tom Waits und William S. Burroughs kreierte »Freischütz«-Adaption „The Black Rider“ (1990) zum Repertoirestück.

Wilson, der bereits Werke wie „Der Sandmann“ (2017) und „Dorian“ (2021/22) in Düsseldorf inszenierte, ist bekannt für seine kühle, hoch aufgeladene Ästhetik und seine innovative Verwendung von Licht und Raum. Wie schon in Wilsons »Der Sandmann« wird die britische Pop-Künstlerin Anna Calvi die Musik zum Stück komponieren. In „Moby Dick“ spielt Rosa Enskat den legendären Kapitän Ahab. Zum Düsseldorfer Ensemble kommt Christopher Nell hinzu, der schon vielfach im Zentrum von Wilsons Inszenierungen stand. Robert Wilsons „Moby Dick“ Inszenierung wird vom Schmuckhaus Van Cleef & Arpels unterstützt, einem langjährigen Partner des Regisseurs, der mit der Initiative „Dance Reflections“ die Förderung von Kunst und Kultur weltweit vorantreibt.

„Moby Dick“ ist eine einfache Geschichte – es ist ein Jahrhundertroman. Denn Herman Melvilles legendäre Geschichte über den weißen Wal und seinen Jäger ist sowohl Seefahrererzählung als auch ein horizontweites Panorama menschlicher Erfahrungen. Philosophie und Abenteuer, Wissenschaft und Kunst, Mythos und Augenschein reichen sich in diesem Text die Hände und erzählen vom Menschen, der seine Dämonen hetzt, um im Kampf nichts weniger als das Geheimnis der eigenen Existenz zu ergründen.

Wilsons Theaterarbeiten wurzeln stark in der bildenden Kunst, seine Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen sind in Museen und privaten Sammlungen in der ganzen Welt vertreten. Besondere Aufmerksamkeit erregen die „Video Portraits“, an denen Wilson seit 2004 arbeitet. Die Reihe der langsam sich verändernden HD-Aufnahmen umfasst sowohl Tiere als auch Persönlichkeiten wie Lady Gaga, Brad Pitt, Winona Ryder, Johnny Depp, Sean Penn, Robert Downey Jr und viele mehr. Sie wurden u. a. im Pariser Louvre, im MoMA und am Times Square in New York gezeigt. Wilsons Schaffen wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er ist gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Letters und der Akademie der Künste und trägt acht Ehrendoktortitel.

Wir stellten Robert Wilson drei Fragen zu seinem neusten Werk und der Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus.

Ihre Inszenierung von „Moby Dick“ im Düsseldorfer Schauspielhaus ist Ihre dritte Arbeit für dieses Haus, nach „Der Sandmann“ und „Dorian“. Was hat Sie an der Herausforderung gereizt, Herman Melvilles komplexen Roman auf die Bühne zu bringen? Herman Melvilles Roman ist eine klassische Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg erzählt wird. Der Mythos der Besessenheit ist in den Werken von Autoren aller Zeiten zu finden. Er wirft Fragen auf, die auch heute noch relevant sind, und erinnert uns daran, dass wir, wie Sokrates sagte, immer wieder neu entdecken, was wir von Geburt an wissen. Das sind die Klassiker. Wir müssen stets an die Schwächen des Menschen und die Natur des menschlichen Wesens erinnert werden. Es ist wie mit dem Feuer: Es kann dich zerstören oder wärmen.

Ihre langjährige Freundschaft mit Van Cleef & Arpels hat bereits zu mehreren Projekten geführt. Was macht die Zusammenarbeit mit der Maison für Sie so besonders, und welche Synergien sehen Sie zwischen Ihren kreativen Visionen und den Werten von Van Cleef & Arpels? Van Cleef & Arpels steht seit jeher für Qualität. Und die Qualität der Kunst ist das Einzige, was die Zeit überdauert. In dieser Hinsicht fühle ich mich besonders privilegiert, die Unterstützung von Van Cleef & Arpels zu haben. Ob man ein Schmuckstück oder ein Theaterstück entwirft – entscheidend ist die Qualität. Mehr Infos zu Dance Reflections von Van Cleef & Arpels…

Mit „Der Sandmann“, „Dorian“ und nun „Moby Dick“ haben Sie das Düsseldorfer Schauspielhaus maßgeblich mitgeprägt. Was schätzen Sie besonders an der Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus? Das Besondere an der Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus ist die enge Beziehung, die ich zu der Verwaltung, den Technikern und allen Abteilungen pflege. Unsere Zusammenarbeit ist außergewöhnlich und im Theater selten zu finden. Mein Theater ist ein Ensemble-Werk, bei dem alle Komponenten gleichermaßen wichtig sind.

Vielen Dank!

Premiere Moby Dick
7. September 2024
Düsseldorfer Schauspielhaus
Alle Termine und Tickets hier…

www.robertwilson.com
www.watermillcenter.org

(c) THE DORF, 2024
Fotos: siehe Bildbeschreibung
Interview: Tina Husemann,
in Zusammenarbeit mit Van Cleef & Arpels – vielen Dank.

Moby Dick
von Herman Melville
Regie, Bühne, Licht: Robert Wilson — Songs und Lyrics: Anna Calvi

Regie, Bühne und Licht: Robert Wilson
Songs und Lyrics: Anna Calvi
Kostüm: Julia von Leliwa
Co-Regie: Ann-Christin Rommen
Co-Bühnenbild: Serge von Arx
Co-Lichtdesign: Marcello Lumaca
Video: Tomasz Jeziorski
Make-Up-Design: Manu Halligan
Music Supervisor und Arrangements: Chris Wheeler
Musikalische Leitung: Dom Bouffard
Orchester-Arrangements: Chris Wheeler
Sounddesign: Torben Kärst
Dramaturgie: Robert Koall
Dramaturgische Mitarbeit: Eli Troen

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