Malte van der Meyden

Name: Malte van der Meyden
Alter: 25
Beruf: Designer 

Gelernter Beruf: Exhibition Designer
Geburtsort: Horb am Neckar
URL: maltevandermeyden.de

Objekte und Materialien – das sind zwei Leidenschaften von Malte van der Meyden. Der Düsseldorfer Designer ist fasziniert von der Relation zwischen Dingen und Menschen und entwickelt mit einem ungewohnten Blick für Räumlichkeit und Form Visionen, die alltäglichen Gegenständen unkonventionelle Formen verleihen. So entstehen auch seine beliebten, eckigen Kerzen. Im Interview gibt der Student der Peter Behrens School of Arts einen Einblick in seine Arbeit.

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Wann oder wodurch wurde Dein Interesse für Design geweckt? Einen Schlüsselmoment gab es für mich nicht. Ich weiß nur, dass ich schon immer eine Faszination für Möbel, Kunst und Architektur hatte und meine Eltern schon als Kind im Urlaub zu Museumsbesuchen gedrängt habe.

Was fasziniert Dich an Kerzen? Mein Weg zu den Kerzen war fast ein wenig zufällig. Angefangen hat alles mit einer kleinen Reihe von Objekten für den Esstisch, die ich aus Styropor-Bruchstücken zusammengesetzt habe. Das Material dafür habe ich auf Spaziergängen durch die Stadt gesammelt. Nachdem diese Serie fertiggestellt war, habe ich nach einer Möglichkeit der Vervielfältigung gesucht. Das Ergebnis dieser Suche waren zwei eckige Wachsklumpen mit einem langen Baumwollfaden, die mithilfe einer Silikonform ihre Gestalt fanden.

Ab hier fing auch die Faszination für Kerzen an. Die Form, die ich für meine Kerze gefunden habe, ist nicht in Stein gemeißelt. Erst mit dem Entzünden der Kerze beginnt der eigentliche Formfindungsprozess. Ein ständiger Kreislauf aus Schmelzen und Erstarren. Eine Faszination, mit der ich im Übrigen nicht allein bin, sondern die seit dem ersten Lockdown weltweit für eine Art Kerzenboom gesorgt hat.

Du machst nicht nur außergewöhnliche Kerzen, sondern auch andere Projekte, teilweise zusammen mit anderen Künstler*innen. Gib uns doch mal einen Einblick in alles, was Du sonst noch so tust! In Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen habe ich auch schon Kerzen beigesteuert, teilweise in neuen Formen. Abgesehen davon beschäftige ich mich meistens mit Set- und Raumgestaltung, wobei ich mich auch dort sehr für Formen und ihre raumstrukturierende und funktionsgebende Rolle interessiere. Thematisch bewege ich mich dabei also gar nicht allzu weit weg von den Kerzen.

Du beschäftigst Dich mit vielen verschiedenen Materialien. Welches Material begeistert Dich aktuell und wieso? Eine besondere Faszination habe ich für Materialien, die uns alltäglich begegnen, nicht weil sie besonders schön sind, sondern aufgrund ihrer Praktikabilität. Im letzten Jahr war das vor allem Acrylglas, welches uns ein Gefühl von Sicherheit suggerieren sollte: Eine (un)sichtbare Trennung an Supermarktkassen, zwischen Tischen im Restaurant oder direkt als Schutzschild vor dem Gesicht. Diese Mischung aus Sicherheit und Unsicherheit, die diese meist provisorischen Gebilde auslösen, fasziniert mich. 

Was inspiriert Dich? Im weitesten Sinne inspirieren mich Materialien und der Umgang, den Menschen mit ihnen finden. 

Wie nimmst Du Düsseldorf als Standort für junge Designer*innen wahr? Hass-Liebe

Was schätzt Du an Düsseldorf? Vor 5 Jahren bin ich für mein Studium aus dem Schwarzwald nach Düsseldorf gezogen. Für mich macht diese Stadt aus, dass, obwohl Düsseldorf keine Millionenstadt ist, die kulturelle Dichte doch sehr hoch ist. Außerdem treffen hier Ruhrgebiet und Rheinland aufeinander, Düsseldorf ist für mich so etwas wie mein sicherer Hafen, von dem aus sich diese beiden Regionen (und natürlich weitere) eröffnen.

Mit wem, tot oder lebendig, würdest Du gerne mal ein Altbier trinken gehen? Nach den letzten Monaten am liebsten gemeinsam mit all meinen Freund*innen.

Was bringt die Zukunft? No more comebacks!

Malte van der Meydens exklusive EPS5 THE DORF CANDLE ist ab sofort verfügbar auf shop.thedorf.de!

Text: Maren Schüller
Fotos: Sabrina Weniger
© THE DORF 2021

English version:

Name: Malte van der Meyden
Age: 25
Profession: Designer

Professional education: Exhibition designer
Place of birth: Horb am Neckar
URL: maltevandermeyden.com

Objects and materials – these are two passions of Malte van der Meyden. The Düsseldorf designer is fascinated by the relationship between things and people and, with an unusual eye for spatiality and form, develops visions that give everyday objects unconventional shapes. This is also how his popular, angular candles come about. In the interview, the student of the Peter Behrens School of Arts gives an insight into his work. 

When or what sparked your interest in design? There was no key moment for me. All I know is that I’ve always had a fascination for furniture, art and architecture, and even as a child I pushed my parents to visit museums on holiday. 

What fascinates you about candles? My path to candles was almost a little accidental. It all started with a small series of objects for the dining table, which I put together from pieces of Styrofoam. I collected the material for them on walks through the city. After this series was finished, I looked for a way to duplicate it. The result of this search were two angular lumps of wax with a long cotton thread, which found their shape with the help of a silicone mould. From here the fascination for candles began. The shape I found for my candle is not set in stone. Only when the candle is lit does the actual form-finding process begin. A constant cycle of melting and solidifying. A fascination with which I am not alone, by the way, but which has caused a kind of candle boom worldwide since the first lockdown. 

You don’t only make extraordinary candles, but also other projects, sometimes together with other artists. Give us an insight into everything else you do! In collaboration with other artists I have also contributed candles, sometimes in new forms. Apart from that, I mostly deal with set and room design, where I am also very interested in shapes and their space-structuring and function-giving role. Thematically, I do not move too far away from the candles. 

You work with many different materials. Which material currently inspires you and why? I have a special fascination for materials that we encounter every day, not because they are particularly beautiful, but because of their practicality. Last year this was mainly acrylic glass, which was supposed to suggest a feeling of security: an (in)visible separation at supermarket checkouts, between tables in restaurants or directly as a protective shield in front of the face. I’m fascinated by this mixture of security and insecurity that these mostly provisional structures trigger. 

What inspires you? In the broadest sense, I am inspired by materials and the way people deal with them. 

How do you perceive Düsseldorf as a location for young designers? Love-Hate 

What do you like about Düsseldorf? 5 years ago I moved from the Black Forest to Düsseldorf for my studies. What makes this city special for me is that, although Düsseldorf is not a city of millions, the cultural density is very high. In addition, the Ruhr area and the Rhineland meet here, Düsseldorf is for me something like my safe haven, from which these two regions (and of course others) open up. 

Who, dead or alive, would you like to have an Altbier with sometime? After the last few months, preferably together with all my friends. 

What does the future hold? No more comebacks!  

Malte van der Meyden’s exclusive EPS5 THE DORF CANDLE is now available on shop.thedorf.de!

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