NYYUKIN

Die Düsseldorfer Startup-Woche 2020 wurde aufgrund von Corona im Mai abgesagt, doch es gibt gute Neuigkeiten: Vom 11. – 18. September 2020 werden alle Veranstaltungen nachgeholt! Nach den letzten erfolgreichen vier Jahren bietet sie auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges Programm rund um Innovationen, Ideen, Wissen und Kontakte. Im Rahmen der Startup-Woche haben wir die GründerInnen des Düsseldorfer Schmucklabels „Nyyukin“ zum Interview getroffen. 

Drei Freunde. Zwei Unternehmen. Eine Idee. Wenn eine jahrelange Freundschaft viele gemeinsame Leidenschaften teilt, kommt Privates und Berufliches schnell zusammen. Die Düsseldorfer Vera und Philippe Henco sind Gründer der mehrfach ausgezeichneten Design- und Markenagentur KittoKatsu und arbeiten im Bereich Grafikdesign und Markenführung. Johannes Hundt ist renommierter, international ausgezeichneter Schmuckdesigner – er gilt als Pionier des 3D-gestützen Schmuckdesigns in Europa und hat als einer weniger Deutscher Schmuckdesigner den internationalen DeBeers Preis erhalten. Gemeinsam gründeten sie das Schmucklabel Nyyukin.

Neben der Liebe zu Japan verbindet die drei Freunde eins: Die Grenzen des Möglichen im Schmuckdesign zu verschieben und fortschrittlichste Produktionstechniken mit traditionellem Handwerk zu verbinden. Alles um Schmuck zu schaffen, der Bekanntes hinterfragt und doch gleichzeitig hoch emotional ist. Besondere Materialien wie Schweizer Uhrenstahl und Titan treffen auf austauschbare Inlays, die Trägerinnen und Träger über Form und Farbe das eine Schmuckstück immer wieder neu erfinden lassen. Wir haben die drei GründerInnen getroffen und mit ihnen über ihren Anspruch an Schmuck, die Herausforderung in Corona-Zeiten ein Schmucklabel auf den Markt zu bringen und die Pläne für die Zukunft gesprochen.

Wie ist die Idee entstanden, gemeinsam ein Schmucklabel zu gründen? Was hat Euch besonders an dem Projekt gereizt?  

Vera: Johannes und wir sind schon lange befreundet und teilen eine Leidenschaft für ganz unterschiedliche Themen. Seien es Filme, Design, Kunst oder Japan. Aber auch insbesondere unser Anspruch an Materialität und Qualität. Diese geteilte Leidenschaft wollten wir in Form eines besonderen Objektes zusammenbringen. Und mit unserem Blick auf modernes Grafidesign und mit Johannes umfangreicher Kompetenz im Schmuckdesign hatten wir unser Thema. 

Johannes: Ich experimentiere schon seit Jahrzehnten mit der Kombination ungewöhnlicher Materialien im Echtschmuck-Bereich. Seit einigen Jahren arbeite ich bei meinem eigenen Schmucklabel, Johannes Hundt, mit einem austauschbaren System für Schmuck, wo massive Edelmetalle, wie Gold, auf Diamanten und farbige Kunststoffe treffen. Wir wollten diese Innovation weiterführen, etwas verjüngen und so Designorientierten mit Anspruch näher bringen. Unsere Techniken hierzu sind hoch-innovativ und vielen anderen in der Schmuckbranche, die größtenteils aus der Tradition leben, weit voraus. 

Philippe: Früher haben sich oft ArchitektInnen mit GraphikdesignerInnen und KünstlerInnen zusammengesetzt, um neue Dinge zu schaffen. Irgendwann hat sich das in jeder Branche immer mehr spezialisiert. Bauhaus ist auch durch eine extreme Polarisation ganz unterschiedlicher Eigenschaftsprofile und Fähigkeiten von Menschen zu Stande gekommen. Hiervon fühlen wir uns in unserer Zusammenarbeit stark inspirert. 

Was war bei der Entwicklung der gemeinsamen a.) Marke, als auch b.) der Schmuckkollektion die größte Herausforderung für Euch?

Philippe: Wir arbeiten mit Titan und Edelstahl. Beides sind Materialien, die aus einem ganz bestimmten Grund in der Schweizer Uhrenindustrie verwendet werden: Sie müssen extrem stabil sein und langlebig. Die größte Herausforderung ist für uns die zeitintensive Verarbeitung, die teuer ist und komplexe Herausforderungen mit sich bringt – übrigens der Grund, warum viele Schmuckhersteller einen weiten Bogen um diese Materialien machen. Wir laufen mit diesen Materialien immer wieder in Schwierigkeiten, wenn wir Designs in echte Objekte umsetzen. Aber genau das treibt uns an. Wir wollen diese Themen lösen und eigene Wege gehen.  

Johannes: Der Schweizer Edelstahl ist zwar sehr hart und besonders schwer zu bearbeiten, aber die Qualität ist einmalig. Titan ist ein ganz besonderes Material und nochmal teurer als die Edelstahluhren. Es ist haptisch, angenehm zu tragen, leicht, aber gleichzeitig extrem stabil. In unserem Schmuckbereich sind diese Materialien normalerweise gar nicht zu finden.

Vera: Es ist nicht einfach, die richtigen Partner für die Produktion und die einzelnen Prozesse zu bekommen. Wir hatten Probleme Hersteller zu finden, die bereit sind, mit diesen Materialien zu arbeiten. Ein Beispiel ist die Feinpolitur des Armreifen. Wir haben nur einen Partner gefunden, der fähig war, Titan nach unserem Qualitätsanspruch zu polieren. Der händische Prozess dauert teilweise 20 bis 40 Minuten, weil das Material so rigide ist. Man muss viel körperliche Arbeit aufwenden, um auf der Oberfläche eine echte Feinpolitur zu erreichen.  

Vera und Philippe: War eine eigene Schmuckmarke schon immer ein Traum von Euch?

Vera: Eine eigene Schmuckmarke konkret nicht, aber ich glaube, etwas Eigenes zu produzieren war schon immer ein großer Wunsch von uns. Auch unsere Agentur haben wir mit der Idee gegründet, dass wir es nicht nur bei der Dienstleistung belassen wollen. 

Philippe: Wir waren sehr offen und uns sicher, dass wir auf etwas stoßen werden. Wir drei sind schon lange befreundet und über diese Freundschaft hat sich in vielen Gesprächen etwas entwickelt. Es war keine Entscheidung, die wir von heute auf morgen getroffen haben. Wahrscheinlich sprechen wir schon seit vier bis fünf Jahren darüber. Es hat eine ganze Weile gedauert bis wir gestartet sind und die Idee marktreif war.

Wie würdet Ihr den Stil bzw. die Idee von Nyyukin beschreiben? Erklärt uns doch kurz, was es mit dem „Character“ und dem „Moment“ auf sich hat. 

Vera: Der Stil ist graphisch. Hinter dem „Character“ steckt der Armreif, der deinen Charakter definiert. Du entscheidest, ob dir Gold oder das coolere PVD-Schwarz gefällt. Ob er poliert sein soll oder nicht. Je nachdem in welchem „Moment“ du dich befindest, kannst du entscheiden, welche farbigen Inlays du zu deinem Armreifen kombinieren möchtest.. Die Kombination aus einem hochwertigen, langlebigen Kern, dem Character und einem flexiblen Moment, unsere farbigen Inlays ermöglichen das Schmuckstück immer wieder neu zu erfinden. Man braucht nicht mehr fünf Schmuckstücke, sondern nur einen Armreifen. Du kannst entscheiden, ob du heute ganz schlicht gehst und zurückhaltend bist. Ob du es zu deinem Business-Outfit kombinierst oder abends mit ausgefallenen Farben und Formen steil gehst. Wir sind jetzt erst am Anfang von dem, was möglich ist. 

Johannes: Durch das Wechselsystem des Armreifens kann man die eigene Stimmung mit in sein Outfit einbauen. Im Schmuckbereich gibt es diese Art von Wechsel fast gar nicht.

Wie ist die Geschichte hinter dem Namen Nyyukin und wofür steht Nyyukin?

Philippe: Es ist ein Kunstwort und lässt sich in zwei Teile teilen: „Nyyu“ steht für anders interpretiertes Neues. „Kin“ bedeutet im Japanischen „Gold“ und im Amerikanischen steht es für die „Verwandtschaft“. Nyyukin ist auf der einen Seite das neue Gold und auf der anderen Seite dein neuer Begleiter bzw. deine neue Verwandtschaft. 

Die Armreifen sollen einen emotionalen Wert für die TrägerIn haben. Warum ist das Euch so wichtig?

Johannes: Emotionalität zeigt sich in der Stimmung und in meinem Kleidungsstil. Wenn sich meine Stimmung verändert, kann ich passend dazu meinen „Moment“, die Farbe und den Stil wechseln. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, seine Stimmung über die austauschbaren Inlays zu äußern. Allgemein hat sich unsere Zeit sehr verändert, denn heute personalisiert sich alles. Nyyukin ist der Prototyp für personalisierten Schmuck, den es in dieser Art noch nicht gibt. 

Welches Schmuckstück hat für Euch persönlich eine große Bedeutung?

Vera: Ich habe eine alte Kette von meiner Großmutter, die ich aber selten trage. Sie ist sehr schön, aber passt meistens nicht zu meinem Stil. 

Philippe: Vera hat mir eine schöne, alte Schweizer Uhr geschenkt. Dazu habe ich eine emotionale Verbindung. 

Johannes: Anfang der 1990er Jahre habe ich meiner Frau einen Armreif aus einer meiner Kollektion geschenkt und sie trägt ihn heute noch.

Wen möchtet Ihr mit Nyyukin ansprechen? Wie sieht der typische Nyyukin-Träger*in aus? 

Philippe: Den typischen Träger oder die typische Trägerin gibt es für Nyyukin nicht. Unsere Armreifen haben wir schon an die unterschiedlichsten Altersklassen verkauft. 

Vera: Außerdem sind alle Produkte von Nyyukin unisex. Wir haben nicht spezifisch für Frauen oder Männer andere Armreifen designed. Natürlich gibt es Produkte, die vielleicht für den einen interessanter sind als für den anderen. Insgesamt ist aber die Idee, dass es keinen prototypischen Träger oder Trägerin gibt, sondern, dass die Armreifen durch ihre Schlichtheit und Varianz für jeden spannend sind. 

Wie ist die Rollenverteilung bei Euch? Inwiefern greift Deine Expertise in der Umsetzung, Johannes, in die Designvorstellungen von Vera und Philippe ein? Wie können wir uns den Entstehungsprozess Eurer Armreifen vorstellen?

Johannes: Am Anfang haben wir eine Basis-Idee, die skizziert wird und besprechen dann zusammen, wie das Design aussehen soll. Meistens entstehen neun oder zehn Prototypen bevor ein Schmuckstück fertig ist. Die Material-Spezifität und das Design müssen Eins werden, damit der Armreifen funktioniert. 

Philippe: Oft entdeckt Johannes ein neues Material und zeigt uns, was man daraus machen kann. Wir testen viel aus, wir tragen es und wenn es nicht funktioniert, denken wir sehr viel darüber nach, wie man es verbessern kann. Es ist ein langer Prozess, bis ein Produkt perfekt ist. Jedes neue Material gibt uns wieder eine neue Form-Möglichkeit, die man vorher noch nicht kannte und die ausgearbeitet werden muss.

Vera: Wir versuchen konstant die Produkte weiterzuentwickeln. Es ist superspannend, immer wieder nach neuen Materialien und Formen zu schauen.

Inwiefern lasst Ihr bei der Entwicklung aktuelle Trends aus dem Design- oder aber auch Modebereich einfließen? Wo findet Ihr Eure Inspiration?

Vera: Wir orientieren uns nicht direkt an den Trends, aber wir können uns natürlich auch nie von aktuellen Strömungen wie Farben oder Formen freisprechen. Wir folgen bei der Entwicklung der Designs unserer Intuition.

Johannes: Ich persönlich interessiere mich sehr für Mode. Es vergeht kein Abend, an dem ich mir nicht eine Modenschau von Alexander McQueen oder vergleichbaren Modeschöpfern auf YouTube anschaue und mich davon inspirieren lassen. Untereinander tauschen wir uns immer über Neues im Design-Bereich aus. Das kann Architektur, Mode oder Graphikdesign sein. 

Welche Rolle spielen die Materialien bei Euch? Welche Verbindung gibt es dabei zu den Herstellungsmethoden?

Philippe: Bei uns bestimmt das Material über das Design. Wir würden lieber weniger verdienen, als schlechte Materialien zu verwenden. Mit günstigeren Alternativen wären unsere Produkte nicht perfekt und wenn sie das nicht sind, dann machen wir es nicht. Im Januar waren wir auf einer internationalen Schmuckmesse in Italien und fast alle Schmuckstücke sahen gleich aus. Die meisten können sich nicht von den alten Produktionsmaschinen trennen. Wir setzen auf eine Kombination aus traditionellen Herstellungstechniken und neuen 3D-Fertigungen, um ausgefallenen Schmuck zu ermöglichen.

Vera: Wir versuchen immer das optimale Material zu dem optimalen Design zu finden. Zum Beispiel können wir die Form unseres Titan-Armreifes nur durch die neuen Fertigungs-Methoden herstellen. Normalerweise gibt Schmuck aus Titan in ganz bestimmten Formen – einfach weil alle auf die gleichen, alten Maschinen zurückgreifen. Das haben wir anders gemacht. 

Speziell in Zeiten von Corona ist es natürlich schwierig, mit einer neuen Marke an den Markt zu gehen. Eure Armreifen fertigt Ihr fast ausschließlich in Deutschland und verfolgt damit einen aktuellen Trend. Inwiefern beeinflusst Euch das im Moment? Seht Ihr auch Chancen in der aktuellen Zeit? 

Philippe: Die Situation beeinflusst uns natürlich wie jeden anderen auch. Die Menschen haben gerade nicht so viel Freude am Konsum wie normalerweise. Trotzdem haben wir uns dafür entschieden, diese Zeit zu nutzen, unsere Budgets nicht zu kürzen und gegen den Strom zu schwimmen. Anzeigenpreise für Magazine sind z.B. im Moment günstiger. Als junges Unternehmen könnten wir uns diese unter normalen Umständen oft nicht leisten. Wir werden sehen, ob diese Strategie aufgeht. 

Vera: Die Fertigung in Deutschland und faire Arbeitsbedingungen waren uns, unabhängig von der jetzigen Situation, schon immer wichtig. Aktuell ermöglicht uns die Produktion im eigenen Land aber auch viele Vorteile. Wir arbeiten mit kleinen Herstellern, bei denen wir nachvollziehen können, woher die Rohstoffe und die Produkte kommen. Dadurch können wir mit einem guten Gewissen produzieren.

Was sind Eure Visionen? Wo seht Ihr Nyyukin in fünf oder zehn Jahren? 

Vera: Aktuell haben wir viele neue Modelle in der Pipeline, wie man so schön sagt. Außerdem finden wir das Thema Stores für die Zukunft sehr spannend. Obwohl wir keinen Shop haben, verkaufen wir im Moment mehr Produkte offline als online. Johannes bietet Nyyukin auch in seinem Store an und wir werden oft auf unsere Produkte angesprochen. Bei einem jungen Label fehlt online meistens eine gewisse Glaubwürdigkeit. Kauft man ein teures Produkt, muss man sich sicher sein, dass man dem glauben kann, was die Marke verspricht. 

Philippe: Unser Ziel ist es, die Armreifen auf die Verkaufsfläche zu bringen, damit man die Produkte erleben kann. Das Einkaufserlebnis des Kunden ist ganz anders, wenn er den Armreifen in der Hand hält und er sich haptisch schön anfühlt. Außerdem wird es eine Capsule Collection und eine günstigere Linie mit anderen Materialien geben, die aber trotzdem dem gleichen Qualitäts-Niveau entspricht. Auf diesem Weg versuchen wir, unsere Produktpalette ins niedrigere und höhere Preissegment zu erweitern. 

Welche nationalen oder internationalen Künstler inspirieren Euch?

Vera: International inspirieren uns ganz viele Künstler und Architekten. Dadurch, dass Phillip und ich im Bereich Graphikdesign arbeiten, haben wir viele Leute entdeckt, die wir spannend finden. In unserer Wohnung haben wir z.B. ein Bild von einem berühmten, japanischen Graphikdesigner, der mit einer simplen Form-Sprache arbeitet. Ich würde behaupten, dass man dieses einfache, graphische Design auch in unserem Schmuck wieder erkennt. 

Vielen Dank. Vera, Philippe und Johannes geben uns selbstverständlich auch noch ihre Düsseldorf-Tipps und Highlights mit auf den Weg.

MORGENS 

Guten Morgen – wo trinkt Ihr morgens Euren Espresso in der Stadt, um wach zu werden?

Vera & Philippe: In unserem Büro aus der tollen Siebträgermaschine. Wir sind nicht die besten Barrista, aber er ist mit Liebe gemacht.

Johannes: Den besten Espresso bekomme ich morgens auf unserer Terrasse von meiner Frau Petra aus dem Richard-Sapper-Espressokocher von Alessi. 

Zum Sonntags-Brunch und ausgedehnten Frühstück trifft man Euch…

Vera & Philippe: Mit Brot und Kuchen der Bäckerei Schüren auf der heimischen Couch. 

Johannes: Mit Gebäck vom Bäcker Hinkel auf dem Carlsplatz.

Den besten Kaffee gibt es…

Vera & Philippe: Bei Schvarz. Ganz klar.

Johannes: Bei der Kaffee Privatrösterei Olga Sabristova.

MITTAGS

Lecker, gesund und frisch lunchen geht Ihr in Düsseldorf…

Alle: Zum ausgedehnten Lunch: Bar Olio, Münstermann Kontor, San Leo und Yabase. Zum schnellen Snack: Dong Wu, Make Foods und Su Nuraghe.

NACHMITTAGS

Eure Lieblingsroute zum Spazierengehen, Schlendern, Kopf-Frei-Kriegen:

Alle: Grafenberger Wald, Rheinufer in Lörick.

Drei Plätze in Düsseldorf, die Ihr Euren Gästen unbedingt zeigen müsst:

Vera & Philippe: Little Tokyo , eins der tollen Museen und den Carlsplatz.

Johannes: Medienhafen, Kunstpalast und  Museumsinsel Hombroich.

Zum Kaffeeklatsch mit Küchlein & Co. trifft man Euch hier:

Alle: Ganz klassisch bei Heinemann. 

ABENDS

Wo verbringt Ihr am allerliebsten einen gemütlichen Abend mit Freunden oder der Familie?

Vera & Philippe: Bei jemandem zu Hause mit gutem Essen, viel Wein und Open End.

Johannes: Bei Grillpartys im Garten mit best friends. 

Welches Restaurant repräsentiert für Euch am meisten den typisch-charakteristischen Geschmack von Düsseldorf?

Vera & Philippe: Das ehemalige Victorian-Rostbratwürstchen neben Champagner-Bar und verspiegelten Wänden. Leider ist auch dieses Landmark in Düsseldorf mittlerweile geschlossen.

Johannes: La Donna Canone unter der alten Führung von Enzo und das alte Saitta in Kaiserswerth.

Ein Restaurant, wo Ihr immer mal hinwolltet, aber noch nie wart:

Vera: Fritz’s Frau Franzi.

Johannes: Das neue „The Duchy“ im Breidenbacher Hof.

Euer absoluter Gastro-Geheimtipp-Lieblings-Spot, den Ihr hier mit allen teilen möchtet?

Vera & Philippe: Dong Wu Chinese Kitchen. Vielleicht schon kein Geheimtipp mehr, aber gerade heiß begehrt bei uns.

Johannes: Anthony’s Kitchen in Meerbusch.

Euer Lieblings-Altbier:

Philippe: Schlüssel.

Johannes: Füchschen.

NACHTS

Eure Lieblingsbar oder Euer Lieblingsbartender sind:

Vera & Philippe: The Paris Club Bar oben im 25 hours Hotel. Nicht die besten Cocktails, aber ein unschlagbarer Ausblick. Außerdem sind Hunde erlaubt  

Johannes: Lido Malkasten.

Eine ganz besondere, erinnerungswürdige Nacht in Düsseldorf habt Ihr wo verbracht?

Vera & Philippe: Da gibt’s sehr viele (Johannes könnte stundenlang erzählen)! Aber: Wir drei mit Johannes Frau Petra in Sambuca getränkt in der Trattoria Emiliana.

Johannes: Die Nächte im alten Sam’s West, an die ich mich noch erinnern kann.

Dance the night away! Getanzt wird hier:

Alle: Einen netten Club könnte Düsseldorf noch vertragen.

IMMER

Wo und wann fühlt Ihr Euch wie „richtige Düsseldorfer“?

Vera & Philippe: Karneval im Füchschen – Schickeria trifft auf Studenten und Normalos und alle feiern gemeinsam. Der Mix, der Düsseldorf am Ende doch so sympathisch macht. 

Johannes: Freitagabends im Hafen.

Was vermisst Ihr an der Stadt, wenn Ihr nicht in Düsseldorf seid?

Vera & Philippe: Die japanischen Restaurants und unsere Wohnung.

Johannes: …den rheinischen Humor.

Könnte man Düsseldorf essen, schmeckt es nach…

Vera & Philippe: Currywurst mit Blattgold trifft es schon ganz gut.

Johannes: Genau!

Was liebt Ihr am meisten an Düsseldorf?

Vera & Philippe: Die Nähe, man kann alles zu Fuß erreichen.

Johannes: Dass sich die Stadt architektonisch ständig weiterentwickelt.

Was hasst Ihr am meisten an Düsseldorf?

Vera & Philippe: Die Stadt ist leider in vielen Ecken sehr dreckig.

Johannes: Thomas Geisels Umweltspur.

Gibt es Plätze oder Orte in der Stadt, die Euch in Eurem Job inspirieren?

Vera & Philippe: In Düsseldorf liegt die Inspiration nicht unbedingt auf der Straße, man muss sie sich eher erarbeiten. Trotzdem: Das insgesamt schöne Umfeld von Düsseldorf verschafft Freiraum im Kopf. 

Johannes: Das K 21, die K 20 Kunstsammlung, Hetjens Keramik-Museum und die Art Düsseldorf.

STIL

Wo sucht & findet ihr Möbel für Eure Wohnung?

Johannes: Im Stilwerk.

Vera & Philippe: Bei jemandem zu Hause mit gutem Essen, viel Wein und Open End. Wir stoßen meistens in Magazinen oder auf Blogs auf Teile, die wir großartig finden und schauen dann, wo wir sie herbekommen.

Eure Top 3 Shopping-Adressen in Düsseldorf?

Vera & Philippe: COS, Identità Italiana und Uniqlo.

Johannes: COS, APROPOS und JADES.

Gibt es (einen) Düsseldorfer Designer oder Künstler, den Ihr besonders schätzt und wenn ja, warum?

Johannes: Professor Friedrich Becker für seine Erfindung des kinetischen Schmucks und seinen puristischen vom Bauhaus geprägten Schmuckstil.

Der beste Ort, um Leute zu beobachten?

Vera & Philippe: Auf jeden Fall die Kö.

Johannes: Im RIVA. 

Nach welchen Regeln stylt Ihr Euch? Was geht gut und was geht gar nicht?

Alle: Grundsätzlich geht, was gefällt. Wir alle drei mögen klare Schnitte, gute Verarbeitung, tolle Stoffe und eine schlichte Linie.

Beschreibt den typischen Düsseldorfer-Stil in drei Worten:

Vera & Philippe: Glücklicherweise gibt es da ja nicht nur einen, aber wenn man an den/die stereotypen Düsseldorfer/in denkt, viel Glitzer und It-Bags mit dicken Logos drauf.

Johannes: Genau!

ALLGEMEIN

Was ist Euer Lieblingsessen?

Vera: Japanisch und Pasta gehen immer.

Philippe: Pommes Curry-Wurst / Bodenständig / Geil.

Johannes: Petite Fours von Pure Freude.

Wo oder wobei könnt Ihr am besten entspannen?

Vera: Hundespaziergang und lesen.

Philippe: Leckerer Weißwein oder auch mal Rosé, wenn es die Laune hergibt. 

Johannes: Auf dem Golfplatz.

Euer Lieblingsreiseziel ist?

Vera: Immer wieder Japan.

Philippe: Definitiv Japan. What else?

Johannes: Bali und La Gomera.

Welches Buch liegt aktuell auf dem Nachttisch?

Vera: Valley of the dolls, Warhol: A life as art.

Philippe: Unmengen an Magazinen. Auf Bücher kann ich mich nicht konzentrieren. Viel zu lang. 

Johannes: „Als Einstein mit Gödel spazieren ging“ von Jim Holt.

Welchen Kinofilm habt Ihr zuletzt gesehen?

Vera & Philippe: Der letzte Kinofilm ist durch Corona schon sehr lange her….  Gerade haben wir eine Filmklassiker-Reihe bei uns zu Hause gestartet. Der letzte war Hitchcocks North by Northwest. Natürlich großartig!

Johannes: JUDY.

Euer All-Time-Favorite-Movie?

Vera: Es gibt zu viele gute Filme, um sich festzulegen. 

Philippe: Ganz klar…Police Academy oder Beverly Hills Cop. Gibt eben nichts über gute Klassiker. 

Johannes: Der Leopard von Visconti mit einem anbetungswürdigen Burt Lancaster.

Aktuell läuft auf Eurer Playlist oder Eurem Plattenspieler?

Vera: Wechselt immer. Aber gerade: Arlo Parks

Philippe: Kann mir leider keine Musik merken, behaupte aber natürlich einen exquisiten Geschmack zu haben. 

Johannes: Sunny Afetrnoon – Benny Sing Asya Fateyeva. „Jonny“

Euer All-Time-Favorite-Song?

Vera: Rocket Man.

Philippe: So ein Lied, das ich letztens gehört habe….

Johannes: We are the Champions.

Für welchen Verein schlägt Euer Herz?

Johannes: Künstlerverein Malkasten

Vera & Philippe: Sehr gut!

Vielen Dank für das Gespräch!

Text & Interview: Linda Gerolstein, Tina Husemann
Fotos: Kristof Puller
Produktion: David Holtkamp
© THE DORF 2020

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