Anna Friedel und Motoko Dobashi (ANMO)

Name: Anna Friedel
Alter: 40
Beruf: Künstlerin, Ladenbesitzerin ( Tee , Kunst, Antiquitäten)
Gelernter Beruf: Kunstakademie München (Bildhauerei)
URL: www.anmo-art-cha.com

Name: Motoko Dobashi
Alter: 44
Beruf: Künstler, Teeladen-Betreiber
Gelernter Beruf: Kunstakademie München
URL: www.motokodobashi.com,
www.anmo-art-cha.com

AnMo – das sind Anna Friedel und Motoko Dobashi. Kennengelernt haben sich die beiden beim Kunststudium in München und die Liebe zum Tee hat sie sofort verbunden. Nicht weiter verwunderlich also, dass sie 2017 ihren Teeladen mit angeschlossenen Galerieräumen im „Little Tokyo“ in Düsseldorf eröffneten und seitdem jeden herzlich einladen, sich mit ihnen auf die Reise zu begeben, außergewöhnliche Teespezialitäten zu genießen.

Was macht guten Tee für euch aus?
Motoko: Wenn man die Kraft der Teeblätter spürt, macht das für mich guten Tee aus.
Anna: Ein guter Tee macht sich für mich dadurch erkennbar, dass du ihn immer wieder trinken willst. Es muss einen „Aha-Moment“ beim ersten Schluck geben. Das heißt nicht, dass er sofort schmecken muss, aber er muss die Neugierde wecken.

Wie sieht eine Teezeremonie bei euch aus?
Anna: Wir versuchen die etablierten Aspekte einer klassischen Zeremonie einzuhalten – so lange sie dazu dienen, den Geschmack optimal herauszubekommen – ins Jetzt zu übersetzen mit der steten Frage: „Wie geht’s weiter.“
Motoko: Genau, wir versuchen immer wieder den Tee in seiner besten Form mit seinem besten Charakter zu servieren. Die logischen Handlungen basieren auf dem Prinzip der Tradition.

Wo findet ihr Inspiration?
Anna: Es gibt ja in jedem Bereich jemanden ,der immer noch mehr weiß als man selbst, das ist immer wieder inspirierend. Zu diesem Austausch kommen Recherche-Reisen und Kunst, Bücher, Essen, Literatur und Film dazu.
Motoko: …und Tee.

Was sind eure Lieblingstees?
Motoko: Hochwertige Sencha aus Japan, Yancha Rock Tea aus China.
Anna: Pu Erh Tee – gepresste Teekuchen, die ähnlich wie Wein über die Zeit fermentieren.

War es jemals eine Option für euch, Düsseldorf zu verlassen? Warum seid ihr geblieben?
Anna: Da ich bewusst der Liebe wegen von München nach Düsseldorf gezogen bin, stand das nie für mich zur Debatte. Jetzt lebe ich mittlerweile 12 Jahre hier und fühle mich wegen verschiedenster Aspekte mit der Stadt verbunden, u.a. wurden meine Söhne hier geboren. Das macht es hier für mich wie eine zweite Heimat. Dass es hier die Möglichkeit gibt Asien ein Stück näher zu sein ist einzigartig, zumindest in dieser gelebten Form und Vielfalt. Da hält man das Fernweh gut aus.
Motoko: Ich bin vor drei Jahren nach Düsseldorf gezogen (lächelt). Die Dynamik und Mischung der Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in der Stadt mag ich gerne, daher habe ich nicht vor Düsseldorf wieder zu verlassen.

Mit wem, tot oder lebendig, möchtet ihr in Düsseldorf gerne ein Altbier trinken?
Anna: Dadurch das ich nie Alkohol trinke… sagen wir mal einen Tee in der Altbier-Kneipe..Was für ein Frevel (lacht). Nehmen wir uns doch einen Stammtisch und lassen es eine Gruppe an Leuten werden wie Xavier Dolan, Tony Leung, Liao Yiwu, Lu Yu, Pier Paolo Pasolini, Byung-Chul Han, Bruce Lee, Agnes Martin, Eva Hesse und Alain Ginsberg.
Motoko: Mit meinen Enkelkindern.

Worüber würdet ihr reden?
Motoko: Wie es damals alles mit AnMo angefangen hat…
Anna: Es gäbe viele Themen aber vermutlich Schönheit, Wahrhaftigkeit, Demokratie, Werte, Mut und Zeit.

Gibt es Orte oder bestimmte Spots in der Stadt, die euch bei eurer Arbeit inspirieren?
Motoko: Es gibt mehrere Orte, die von Leuten geschaffen wurden, die bewusst ihren eigenen Style nach Außen präsentieren. Ich fühle mich in solchen Läden, Cafés und Orten wohl, weil ich den Charakter der Macher sehen kann.
Anna: Da gibt es jede Menge. Die Stadt ist voll davon, angefangen von Lieblingsrestaurants und Cafés, über die Museen der Stadt, aber auch die Weite vom Rhein und die Landschaft im Grafenberger Wald.

Text: Miriam Backhaus
Foto: Sabrina Weniger
© THE DORF 2019/20

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