Selena | Sanescere

Name: Selena
Gelernter Beruf: Fotografin
Geburtsort: Düsseldorf

Social: Facebook | Instagram

Ein schummriges Treppenhaus im Zakk, im Hintergrund wabert Musik und auf der Treppe treffen wir Selena. Wollten wir schon länger, hat aber nie geklappt. Jetzt endlich, im Rahmen des Fem_Pop Festivals, ist es soweit und sie grinst uns zufrieden an. Gerade hat sie ein Konzert mit ihrer Band „Sanescere“ gespielt und jetzt Zeit, um mit uns zu sprechen. Über Musik, Familie und eine kleine Vision für Düsseldorf.

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Wie war’s? Schön war’s, trotz technischer Probleme hat es sehr viel Spaß gemacht. Und ich fand die Menschen schön und die Atmosphäre auch. Es ist eine Ehre für so ein cooles Ding zu spielen, wie Fem_Pop. Ich bin begeistert von allem, es hat sehr viel Spaß gemacht.

Viele Leute haben dich heute hier zum ersten Mal kennengelernt und gehört. Für die, die nicht dabei waren: wer bist du, bzw. wer seid ihr? Wir sind Sanescere und wir machen Musik, auch beruflich – und das macht uns sehr viel Spaß. Wir hoffen, damit sehr weit zu kommen. Ich bin hier aufgewachsen bei meinen Eltern. Und die beiden sind auch meine Bandmitglieder, by the way – wir sind eine Band und eine Familie.

Wie kam es dazu – Spontane Entscheidung am Frühstückstisch oder von langer Hand geplant? Die Ursprünge waren schon ganz früh. Ich hab schon immer viel Musik mit meinem Papi gemacht, das war das erste, was ich wollte: Gitarre spielen, singen und einfach mit Papa Musik machen. Das hat sich dann gefestigt und dann haben wir gesagt: „So, jetzt reicht’s, jetzt kommt ein eigenes Projekt und das wird fett“. Dann ist 2016 unser erstes Album entstanden und jetzt sitzen wir schon am zweiten.

Lass uns doch mal „reinhören“. Wie klingt eure Musik, wie würdest du euren gemeinsamen Sound beschreiben? Größtenteils Independent, mit ein bisschen Elektroeinflüssen – bzw. so wie heute, mit vielen Elektroeinflüssen eigentlich. Das Schöne bei uns ist, dass wir uns nie gleich anhören, wir können die eine Show so spielen wie heute und die andere dann ganz rockig. Wir sind frei. Momentan ist es auf der „Psychedelic-Elektro-Schiene“ gelandet, trotzdem mit Pop-Einflüssen und allem was uns so gefällt.

Viele Musiker nennen als Inspiration ja häufig die Plattenkiste ihrer Eltern. Du machst jetzt Musik mit deinen Eltern. Wie ist das da? Ich bin stark geprägt von David Bowie und Freddie Mercury und dem ganzen Spaß. Die Red Hot Chili Peppers und die Beatles – das ist meine Musik gewesen, schon immer. Ich entdecke viel Neues und das kriegt mein Papa dann natürlich mit und es gefällt ihm meist. Wir verstehen uns da musikalisch extrem gut.

Habt ihr aktuell eine gemeinsame Lieblingsband? Uhhh schwierig. Wir hören wie gesagt viel Bowie und Queen. Aber auch die neuen Sachen von Depeche Mode, weil die ja auch deutlich elektronischer sind. Ich persönlich finde Half Moon Run ganz geil.

Du hast es eben schon angesprochen: Musik ist euer gemeinsamer Job. Wie funktioniert das? Extrem gut. Wir sitzen jeden Tag dran, haben für den Gig heute zum Beispiel sehr viel geübt. Gleichzeitig ist es ein freies Konzept, das wir haben – das heißt, wir spielen jede Show anders. Trotzdem sitzen wir natürlich jeden Tag zusammen, die beiden machen das auch noch anderweitig beruflich, um eben auch genug Geld damit zu verdienen. Komplett können wir nur von Sanescere aktuell noch nicht leben, aber ich hoffe, dass das bald der Fall sein wird. Ich fotografiere auch noch beruflich. Aber das Hauptaugenmerk liegt darauf, dass unsere Band groß wird. Das ist unser gemeinsamer Traum.

Und wie gut klappt das mit der Harmonie? Als Band und Familie? Gut! Meine Eltern sind nicht nur meine Eltern, sondern wirklich auch meine besten Freunde. Wir teilen uns die Arbeit auch gut auf: ich mache zum Beispiel den ganzen Social Media Kram, die Produktion der Songs liegt bei meinem Papa. Mit der ganzen Technik und den Computern und dem Hokus-Pokus dahinter kenn‘ ich mich nicht so aus. Ich schreib meine Texte und meine Melodien und bin damit ganz happy. Das geht alles gut Hand in Hand.

Trotzdem gibt’s sicher auch immer mal Momente, wo es hakt…Ja, aber das kann man nicht so auf Themenfelder festmachen. Das hängt meist damit zusammen, wenn einer von uns dreien rumzickt, weil er oder sie einen schlechten Tag hat. Zum Glück sind wir musikalisch auf einer Ebene – natürlich hat jeder einen etwas anderen Einschlag, aber wir finden da super gut zusammen. Über Musik streiten wir uns tatsächlich kaum.

Sondern arbeitet lieber gemeinsam daran. Wie geht’s jetzt weiter? Wir werden Ende dieses Jahres unser nächstes Album rausbringen, es wird viel elektronischer. Wir probieren uns aktuell noch aus und sind immer für eine Überraschung zu haben, aber: es wird auf jeden Fall gut. Ich freue mich sehr.

Wir sind jedenfalls gespannt! Lass uns noch kurz über Düsseldorf sprechen. Du bist seit deiner Kindheit hier, dir scheint’s also zu gefallen. Was schätzt du an der Stadt am meisten? Die Vielseitigkeit. Ich hab hier alles. Wenn ich reiche Menschen sehen will, gehe ich auf der Kö spazieren. Wenn ich Kultur haben möchte, kann ich das jederzeit haben. Ich find die Museen toll. Es gibt eine gute Musikszene, die ist zwar noch ausbaufähig – aber das ist ja eigentlich alles. Ich bin sehr happy hier zu sein. Ich schätze den Marktplatz und die Rösterei Vier sehr. Da trinke ich meinen Kaffee und das ist einer meiner Lieblingsorte in Düsseldorf.

Gibt’s denn trotzdem irgendwas wo du sagst: das braucht die Stadt noch? Auf der musikalischen Seite: mehr Newcomer-Förderung. Mehr Livemusik. Mehr Straßenmusik, nicht nur die üblichen Verdächtigen. Es sind ja immer die gleichen. Ich spiel auch manchmal auf der Straße, leider nicht oft genug. Das fände ich wirklich schön: noch mehr Musik in den Straßen und überhaupt – Musik sollte verbreiteter sein in Düsseldorf.

MORGENS

Guten Morgen – wo trinkst du morgens Deinen Espresso in der Stadt, um wach zu werden? In der Rösterei4

Zum Sonntags-Brunch und ausgedehnten Frühstück trifft man dich… im Sulis oder in der Flurklinik

MITTAGS

Lecker, gesund und frisch lunchen gehst du in Düsseldorf… auf dem Markt (Carlsplatz)

NACHMITTAGS

Deine Lieblingsroute zum Spazierengehen, Schlendern, Kopf-Frei-Kriegen: Grafenberger Wald
Drei Plätze in Düsseldorf, die du deinen Gästen unbedingt zeigen musst: Die Wallstraße, die Kiefernstraße, das Sulis

ABENDS

Wo verbringst du am allerliebsten einen gemütlichen Abend mit Freunden oder der Familie? Zuhause bei einer Platte und gutem Essen

Welches Restaurant repräsentiert für dich am meisten den typisch-charakteristischen Geschmack von Düsseldorf? Die Flurklinik

Ein Restaurant, wo du immer mal hinwolltest, aber noch nie warst: Tatsächlich das OKINI

Dein absoluter Gastro-Geheimtipp-Lieblings-Spot, den du hier mit allen teilen möchtest? La Dü

Dein Lieblings-Altbier: Ich trinke keinen Alkohol.

NACHTS

Deine Lieblingsbar oder Dein Lieblingsbartender sind: Bar Cherie

Eine ganz besondere, erinnerungswürdige Nacht in Düsseldorf hast du wo verbracht? Stone im Ratingerhof

Dance the night away! Getanzt wird hier: Stone 😀

IMMER

Was vermisst du an der Stadt, wenn du nicht in Düsseldorf bist? Das Essen und den Kaffee

Könnte man Düsseldorf essen, schmeckt es nach… Pizza mit Knoblauch/Scharf, nachts in der Altstadt

Was liebst du am meisten an Düsseldorf? Die Vielfalt

Was hasst du am meisten an Düsseldorf? Hektik

Gibt es Plätze oder Orte in der Stadt, die dich in deinem Job inspirieren? Hitsville und die Natur 😉

STIL

Wo suchst & findest Du Möbel für Deine Wohnung? Großmarkt

Deine Top 3 Shopping-Adressen in Düsseldorf? Secondhandladen auf der Wallstraße und Flohmärkte

Gibt es (einen) Düsseldorfer Designer oder Künstler, den du besonders schätzt und wenn ja, warum?
Ja, Sebastian Ax. Er ist ein außergewöhnlicher Künstler und packt mich jedes mal aufs neue mit seiner Kunst.

Der beste Ort, um Leute zu beobachten? Marktplatz R4

Nach welchen Regeln stylst du dich? Was geht gut und was geht gar nicht? Ich besitze größten Teils schwarze Klamotten, also alles mit allem! Hauptsache ich fühl mich wohl.

Beschreibe den typischen Düsseldorfer-Stil in drei Worten: Extrovertiert, provokant, vielfältig.

ALLGEMEIN

Was ist dein Lieblingsessen? Pizza

Wo oder wobei kannst du am besten entspannen? Vor dem Kamin mit meinem Hund

Dein Lieblingsreiseziel ist? Kanada

Welches Buch liegt aktuell auf dem Nachttisch? Ich und die Menschen

Welchen Kinofilm hast du zuletzt gesehen? ‚Der Junge muss an die frische Luft‘

Dein All-Time-Favorite-Movie? Harold and Maude

Aktuell läuft auf deiner Playlist/deinem Plattenspieler? Black Star von David Bowie

Dein All-Time-Favorite-Song? 21 Gun Salute von Half Moon Run

Vielen Dank!

Text: Meike Glass
Fotos: Kristina Fendesack
© THE DORF 2019

English version:

Name: Selena
Education: Fotografin
Place of birth: Düsseldorf

Social: Facebook | Instagram

A dimly lit staircase at the (music venue) Zakk, music in the background and we meet Selena on the stairs. It’s been in the works for a while. Now it’s finally happening, in the context of the Fem_Pop Festival, and she smiles at us happily. She just played a concert with her band „Sanescere“ and now has time to talk to us. About music, family and her vision for Düsseldorf.

How was it? It was great, despite some technical problems it was a lot of fun. And I liked the people and the atmosphere. It’s an honour to play for such a cool thing like Fem_Pop. I am thrilled about it all, it was a lot of fun.

A lot of people got to know you here for the first time today. For those who weren’t there: who are you? We are Sanescere and we make music, also professionally – and we enjoy it very much. We hope to go very far with it. I grew up here with my parents. And they are also my band members, by the way – we are a band and a family.

How did this happen – a spontaneous decision at the breakfast table or was it long planned beforehand? The seeds were sown very early. I always made a lot of music with my dad, that was the first thing I wanted: To play guitar, sing and just make music with my dad. It developed over time and then we said: „That’s enough, now we’re going to have our own project and that’s going to be huge“. Then our first album was made in 2016 and now we’re already working on the second one.

Let’s have a listen. How does your music sound, how would you describe your sound? Mostly independent, with a bit of electro influences – or as today, with a lot of electro influences actually. The nice thing about us is that we never sound the same, we can play one show like the one today and another one with lots of rock elements. We are free. At the moment, we are on the „psychedelic-electro track“, but also include pop influences and everything else we like.

Many musicians often call their parents‘ record box their inspiration. You make music with your parents. How is that then? I am strongly influenced by David Bowie and Freddie Mercury and all that fun stuff. The Red Hot Chili Peppers and the Beatles have always been my music. I discover a lot of new things and of course my dad gets to know that stuff and he usually likes it. We get along extremely well musically.

Do you currently have a collective favourite band? Uhhh difficult. As I said, we hear a lot of Bowie and Queen. But also the new stuff from Depeche Mode, because it’s much more electronic. Personally, I think Half Moon Run is great.

You just mentioned it: You are working in music together. How does it work? Extremely well. We work together every day, we practiced a lot for the gig today, for example. At the same time, we have a free concept – that means we play every show differently. Nevertheless, we are working together every day, of course, and the two of them make music professionally as well, in order to earn enough money with it. We can’t live entirely from what we make with Sanescere at the moment, but I hope that will soon be the case. I also photograph professionally. But the main focus is on making our band a big success. This is our joint dream.

And how well do you get on? As a band and family? Well! My parents are not only my parents, but also my best friends. We also divide the work well: for example, I do all the social media stuff, the production of the songs is up to my dad. With all the technology and the computers and the hocus-pocus behind it, I don’t know much about that. I write my lyrics and my melodies and am very happy with that. Everything goes well hand in hand.

Nevertheless, there are certainly always some tricky moments… Yes, but that’s not down to something specific. It’s usually related to when one of the three of us is cranky because he or she has a bad day. Fortunately, we are musically on one level – of course each of us has a slightly different angle, but it works very well together. We don’t really argue about music.

What’s the next step? We will release our next album at the end of this year, it will be much more electronic. We are still trying things out and are always ready for a surprise, but: it will be good in any case. I am very happy.

We are definitely curious! Let’s talk briefly about Düsseldorf. You’ve been here since your childhood, so you seem to like it. What do you like most about the city? The versatility. I have everything here. When I want to see rich people, I go for a walk on the Kö. If I want to have culture, I can do that at any time. I love the museums. There is a good music scene, however, there is room for improvement- but that’s actually all. I am very happy to be here. I really appreciate the Marktplatz and the Rösterei Vier. That’s where I drink my coffee and that’s one of my favourite places in Düsseldorf.

Is there anything where you say: the city still needs that? On the musical side: more support for newcomers. More live music. More street music, not just the usual suspects. They are always the same. I also play on the street sometimes, unfortunately not often enough. I would really like that: even more music in the streets and in general – music should be more widespread in Düsseldorf.

MORNING

Good morning – where in town do you drink your espresso in the morning to wake up? At the Rösterei 4

For Sunday brunch and an extensive breakfast you meet… at Sulis or at the Flurklinik.

LUNCHTIME

For a delicious, healthy and fresh lunch in Düsseldorf you go… to the market (Carlsplatz)

AFTERNOON

Your favourite route for a walk, stroll or to clear your head? Grafenberger Wald

Three places in Düsseldorf that you absolutely must show your visitors: Wallstraße, Kiefernstraße, Sulis

EVENING

Where do you prefer to spend a cosy evening with friends or family? At home with a record and good food

Which restaurant represents the typical taste of Düsseldorf the most for you? The Flurklinik

A restaurant where you’ve always wanted to go, but never been: Actually the OKINI

Your absolute favourite spot and insider tip, which you would like to share with everyone here? La Dü

Your favourite Altbier: I don’t drink alcohol.

NIGHT TIME

Your favourite bar or your favourite bartender: Bar Cherie

Where did you spend a very special, memorable night in Düsseldorf? Stone in the Ratingerhof

Dance the night away! Dancing happens here: Stone 😀

ALWAYS

What do you miss about the city when you’re not in Düsseldorf? The food and the coffee

If you could eat Düsseldorf, it would taste like… Pizza with garlic/hot, at night in the old town

What do you love most about Düsseldorf? The variety

What do you hate most about Düsseldorf? Hustle and bustle

Are there places in the city that inspire you in your job? Hitsville and nature 😉

STYLE

Where do you look for & find furniture for your flat? Wholesale market

Your top 3 shopping addresses in Düsseldorf? Second-hand shop on Wallstraße and flea markets

Is there a Düsseldorf designer or artist whom you especially appreciate and if so, why? Yes, Sebastian Ax. He’s an extraordinary artist and always grabs me anew with his art.

The best place to watch people? Market R4

What styling rules do you follow? What works and what doesn’t at all? I mostly own black clothes, so everything goes with anything! The main thing is that I feel good.

Describe the typical Düsseldorf style in three words: extroverted, provocative, diverse.

IN GENERAL

What’s your favourite food? Pizza

Where or what is the best place to relax? In front of the fireplace with my dog

Your favourite destination is? Canada

What book is currently on the bedside table? Ich und die Menschen

What was the last movie you saw at the cinema? ‚Der Junge muss an die frische Luft‘

Your all-time favourite movie? Harold and Maude

What’s currently on your playlist/record player? Black Star by David Bowie

Your all-time favourite song? 21 Gun Salute by Half Moon Run

Thank you very much!

Translation: Angela Holtkamp

This story was brought to you in collaboration with #urbanana #visitnrw
Co-funded by:

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