Tom Preuss

Tom Preuss

Die Kiesgrube Düsseldorf schreibt in ihrer 27. Saison eine Erfolgsgeschichte: Seit dem 30. März lockt die Venue auf dem Areal Böhler mehr als 38.000 Fans elektronischer Musik an und setzt damit neue Maßstäbe in der Region Düsseldorf/Meerbusch. Hinter diesem Erfolg steht der Düsseldorfer Tom Preuss, der kreative Kopf und Gründer des Clubs. Unter der Leitung von Tom Preuss und seinem Team ist die „Kiesgrube“, die bereits seit 27 Jahren Kultstatus genießt, zu einem der führenden internationalen Open-Air-Clubs geworden, der Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa anzieht. Nach prägenden Jahren auf Ibiza, in Berlin und New York, richtet Tom Preuss sein Augenmerk nun erneut auf seine Heimatstadt Düsseldorf. Nach knapp 20 Jahren am Blankenwasser in Neuss und 5 Jahre in der Villa Rheinperle in Duisburg hat die „Kiesgrube“ seit März 2024 ihr neues Zuhause im RheinRiff auf dem Areal Böhler gefunden. 

Im THE DORF Interview spricht Tom Preuss über die Bedeutung von Düsseldorf und Ibiza in seinem Leben, die Rolle der Kiesgrube in der regionalen und internationalen Kulturszene und seine Pläne für die Zukunft der elektronischen Musik. Außerdem gewährt er persönliche Einblicke in seine Erfahrungen als Veranstalter und die Herausforderungen, denen er sich im Laufe seiner Karriere stellen musste.

Nach Jahren in Städten wie Ibiza, Berlin und New York hast du entschieden, die Kiesgrube nach Düsseldorf zurückzubringen. Was hat dich dazu bewogen und welche Bedeutung hat Düsseldorf für dich? Düsseldorf und Ibiza sind die Orte, die ich mein Zuhause nenne. Während meiner Zeit in Berlin wurde mir schnell klar, dass große Städte und ich keine besten Freunde werden – ich kam auch ständig zu spät, weil ich die Entfernungen völlig unterschätzt habe! Ich liebe Düsseldorf für seine kompakte, überschaubare Struktur. Hier kenne ich jede Ecke, und die Menschen kennen mich. Mein Bäcker, mein Metzger, meine Freunde – sie alle sind Teil meines Alltags und machen Düsseldorf zu meinem Zuhause. Ich bin gebürtiger Düsseldorfer und bleibe immer ein Düsseldorfer Jung. 

Ibiza ist für mich aber genauso bedeutend. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, dorthin zu ziehen. Mein Sohn wächst dort auf, direkt am Meer und Nicht nur, dass in Ibiza unzählige Düsseldorfer leben, darunter ehemalige Gastronomen und bekannte Gesichter aus dem Nachtleben, die Insel ist auch ebenso überschaubar und familiär wie Düsseldorf.“ Jedes Mal, wenn ich auf der Insel lande, fühle ich mich zu Hause. 

Meine Rückkehr nach Düsseldorf ist stark mit der Kiesgrube verbunden. Nach vielen Jahren, in denen ich mich anderen Projekten gewidmet habe, rief die Kiesgrube nach meiner Aufmerksamkeit. Der Umzug, rechtliche Herausforderungen – all das verlangte, dass ich zurückkomme und mich voll und ganz der Weiterentwicklung des Clubs widme. Doch ich bin nicht allein: mein Team aber auch Unterstützer wie Rolf Schrömgens und Max Gansow von Vetsak, denen die Subkultur der Stadt sehr am Herzen liegt, stehen mir intensiv zur Seite. Uns allen liegt es am Herzen, die Subkultur in Düsseldorf wieder zu beleben und die Stadt als bedeutenden Punkt auf der Landkarte der elektronischen Musik zu etablieren.

Die Kiesgrube wird als kultureller Motor für die Region beschrieben. Wie siehst du den Club in der kulturellen Landschaft Düsseldorfs, und welche wirtschaftlichen Impulse gehen von der Kiesgrube aus? Auch wenn ich Unternehmer und Geschäftsmann bin, bleibe ich in erster Linie ein Raver. Politik und große Wirtschaft waren nicht immer meine engsten Verbündeten – unsere Welten schienen lange Zeit weit auseinander zu liegen. Aber inzwischen haben auch sie erkannt, dass der Qualitätsstandort Düsseldorf stark vom Nachtleben und von der Subkultur abhängt. Viele Clubs, aber auch Unternehmen, haben die Erkenntnis erlangt, dass traditionelle Mainstream-Inhalte und Marketing-Ansätze zunehmend an Effektivität verlieren. Statt darauf zu setzen, niemanden zu provozieren oder anzuecken, um den Durchschnittsbürger nicht zu verschrecken, erkennen sie nun die Notwendigkeit, mutiger und gezielter zu kommunizieren.

Die Wegweiser und Meinungsmacher dieser innovativen Strategien kommen fast ausnahmslos aus dem Nachtleben, der Subkultur und der Mode. Dies zeigt, wie eng diese Bereiche miteinander verbunden sind und wie der Kreis sich wieder schließt. Ich erinnere mich noch gut daran, als meine Booking- und Managementagentur Artst-Alife in Düsseldorf ansässig war und es eine echte Herausforderung war, internationales Personal hierher zu locken – ob Booker, Logistiker oder Kreative. Die meisten wollten lieber nach Berlin oder Barcelona. Das ist in vielen Unternehmen ähnlich. Junge Talente, kreative Köpfe und Tekkies schauen heute nicht nur auf den Arbeitsplatz, sondern auch auf das kulturelle Angebot einer Stadt.

Das Nachtleben ist ein entscheidendes Kriterium, ob junge Menschen nach Düsseldorf ziehen oder nicht. Gerade jetzt, wo der Mainstream für viele uninteressant geworden ist, suchen die Menschen nach Tiefe und Authentizität. Noch nie war die Nachfrage nach Subkultur so groß wie heute. Veranstaltungen, die früher undenkbar gewesen wären, wie Fetischpartys, sind heute so normal und akzeptiert wie früher Afterworkpartys und werden von tausenden jungen Menschen besucht die offen ihren Kink ausleben. Das zeigt, wie sehr sich die kulturelle Landschaft verändert hat. Das hat auch die Politik und die Wirtschaft erkannt. Und so hat man irgendwann auch den Weg zu mir und zur Kiesgrube gefunden, weil wir eben ein zentraler Bestandteil dieser Subkultur sind.

Dank tollen Menschen wie Theresa Winkels von der Wirtschaftsförderung wurden Brücken zwischen uns gebaut, und es ist ein Vertrauen gewachsen, das früher vielleicht nicht da war. Heute weiß man, dass Subkultur in Düsseldorf ohne die Kiesgrube kaum denkbar ist. Früher hätte ich mich vielleicht gescheut, mit Politikern zu sprechen, aber das hat sich geändert. Es ist eine gegenseitige Wertschätzung entstanden, und dafür bin ich dankbar.

Was macht die Kiesgrube in deinen Augen zu einem kulturellen Highlight, das über Düsseldorf hinausstrahlt? Was die Kiesgrube wirklich ausmacht, ist schwer in Worte zu fassen. Vielleicht ist es weniger eine Sache, die man erklären kann, sondern eher ein Gefühl, das man erlebt. Aber wenn ich über die Intention spreche, mit der ich die Kiesgrube seit Tag 1 kreieren wollte, dann denke ich sofort an mein großes Vorbild: die legendäre Sunday-Terrasse im Space Ibiza Ende der 90er Jahre. Das war der Geist, den ich in die Kiesgrube bringen wollte – diese Internationalität, das Lachen der Leute, Engländer, Deutsche, Holländer, Spanier und Italiener, die alle zusammen unter freiem Himmel und strahlendem Sonnenschein eine große Party feiern. Diese Mischung aus verschiedenen Kulturen und Nationen, die gemeinsam tanzen und feiern, das war und ist meine Vision für die Kiesgrube. Diese Atmosphäre unter freiem Himmel ist Teil der DNA der Kiesgrube.

Auch räumlich hat die Kiesgrube viel von dieser Terrasse übernommen – die großen Flächen, die offene Gestaltung, die Ventilatoren, die die Sommerhitze vertreiben. Ich finde es einfach großartig, wenn die Menschen hier in Düsseldorf feiern, sich aber fühlen, als wären sie in Barcelona, Ibiza oder vielleicht sogar Miami. Diese Atmosphäre ist es, die die Kiesgrube zu einem Ort macht, der weit über die Grenzen Düsseldorfs hinausstrahlt. Natürlich haben Patrick und Hendrik vom Rhein-Riff zusammen mit ihrem Team sowie die Böhler-Werke entscheidend dazu beigetragen, dass die Saison so erfolgreich wurde. Hier an dieser Stelle auch noch mal ein Riesen-Dankeschön.

Dazu kommt, dass die Kiesgrube inzwischen eine echte Institution ist – wir sind seit 27 Jahren dabei. Das bedeutet, wir sind mittlerweile in der zweiten Generation. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn Eltern mit ihrer 23-jährigen Tochter zu uns kommen und ihre Geschichten von damals erzählen. Diese Verbindung zwischen den Generationen, die Energie und die Erinnerungen, die Menschen mit der Kiesgrube teilen, das verleiht dem Club eine ganz eigene Dynamik und Tiefe.

Dieses Jahr war unsere erste Saison nach dem Umzug, und wir sind gerade erst wieder angekommen. Unser Closing fand letzte Woche statt, und wir freuen uns unglaublich, dass wir so eine fantastische Saison hatten, fast ausnahmslos mit ausverkauften Events. Aber danach werden wir erstmal durchatmen, zurückblicken und reflektieren. Natürlich werden wir auch ins Gebet gehen und selbstkritisch überlegen, was wir in den kommenden Jahren noch besser machen können. Wir haben gemerkt, dass der Underground dieses Jahr etwas zu kurz gekommen ist. Das steht definitiv für die Zukunft auf unserer Agenda – mehr Events abseits des Mainstreams zu machen, die den ursprünglichen Spirit der Kiesgrube und die Subkultur, die uns so wichtig ist, wieder stärker in den Vordergrund rücken.

Du hast schon viele bekannte Künstler und DJs in der Kiesgrube begrüßen dürfen. Gibt es jemanden, den du dir als Gast in der Kiesgrube wünschst, aber bisher noch nicht einladen konntest? In den 27 Jahren Kiesgrube hat tatsächlich so gut wie jeder, der für uns relevant ist und irgendwie zu unserem Kosmos gehört, bei uns gespielt. Wer mir aber besonders am Herzen liegt und sich in letzter Zeit etwas rar gemacht hat, ist Carl Cox. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Ich hoffe sehr, dass Coxy 2025 wieder bei uns ist.

Ich bin unheimlich stolz, dass es dieses Jahr mit James Hype geklappt hat. Das war wirklich ein Highlight für uns. Auch freue ich mich, dass die Martinez Brothers endlich wieder am Start waren, mit denen ich eine lange, lange Geschichte habe und die so gut wie zur Familie gehören. Von unserer Community-Seite am meisten gefragt und derzeit wahrscheinlich der heißeste Act weltweit ist kein anderer als „keine Musik“. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Ein persönlicher Wunsch wäre Fred again.. – was für ein unglaublicher Künstler! Den hätte ich wirklich gerne auf der Kiesgrube. Aber wie es aussieht, spielt er mittlerweile nur noch in der Liga der Rolling Stones. Mal sehen, ob wir ihn irgendwann doch noch zu uns holen können

Welche Zukunftspläne hast du für die Kiesgrube? Sind weitere Projekte geplant? Da möchte ich wirklich nicht zu viel verraten. Was ich sagen kann, ist, dass die Kiesgrube langsam flügge wird und einiges ansteht. Wir werden hier und da ein Auslandsgastspiel haben, zum Beispiel in Barcelona. Weitere Infos dazu folgen bald. Außerdem werden wir auf dem ein oder anderen Festival eine eigene Stage haben. Es bleibt also spannend, und die Kiesgrube wird sich auch in Zukunft immer weiterentwickeln und neue Wege erkunden . Und wie schon erwähnt, werden wir uns auch verstärkt kleineren Events widmen, mit einer kleineren Kapazität und einem Fokus auf diversere House-Musik und den Underground. Wir wollen sicherstellen, dass auch dieser Teil der elektronischen Musik bei uns seinen festen Platz hat.

Wer ist dein persönlicher Lieblingsartist und warum? Ich muss nicht lange darüber nachdenken – Marco Carola ist seit Tag 1 an meiner Seite. Er spielt auf allen meinen Events und supportet alles, was ich mache. Der arme Kerl hat bei unseren letzten Events allerdings auch ein paar Mal richtig Pech gehabt. Einmal waren die Monitorboxen kaputt, ein anderes Mal gab es Ärger wegen der Lautstärke, weil wir nachts veranstaltet haben und die Musik runtergedreht wurde. Da hat mir mein lieber Freund auch ein paar böse Blicke zugeworfen. 

Trotz allem ist Marco Carola der Erste, der mir ein Date bestätigt, wenn wir die neue Saison planen. Musikalisch beeindruckt er mich jedes Mal aufs Neue. Er ist einfach ein Monster, der den Club jedes Mal auseinandernimmt. Alle Events, bei denen wir Marco ankündigen, sind sofort ausverkauft. Seine Back-to-Back-Sets auf der Kiesgrube sind legendär. Alle seine Streams auf YouTube, die auf der aufgenommen wurden, haben mehrere Millionen Klicks. Ich denke, da sind keine weiteren Worte nötig.

Also, wenn es um die Lieblingskünstler von Tom Preuss geht, dann sind es definitiv Marco, Luciano, Dice und Sven. Das war mein Underground, das war meine Bubble. Das sind die Künstler, die meine Welt und meine Szene geprägt haben. Es gibt natürlich viele andere mindblowing Acts, die den den Ball am Rollen gehalten hab und viel für die Szene getan haben. Aber das ist der Sound, wo ich her komme. Das ist meine Geschichte. 

Als Booker und Veranstalter in der Kiesgrube präge ich natürlich das Programm und die Auswahl der Events mit meinem persönlichen Geschmack. Jedoch ist es essenziell, zwischen meinen persönlichen Favoriten und denen des Clubs bzw. der Community zu differenzieren. Diese Unterscheidung zu treffen, ist ein zentraler Aspekt meiner Arbeit. Es ist mein Anspruch und Teil meiner beruflichen Verantwortung, sicherzustellen, dass die musikalischen Vorlieben unserer Community ebenso repräsentiert und gefördert werden.

Wie siehst du die Zukunft von Nachtclubs und die Rolle der Kiesgrube darin? Ich beobachte eine beispiellose Renaissance der Clubkultur. Ich glaube, Techno-Deutschland ging es lange nicht so gut, und das verdanken wir auch der neuen deutschen Technowelle. Die Szene ist vielfältiger denn je – ob die wachsende Fetischszene oder die zahlreichen kleinen und großen Clubs, die überall aus dem Boden sprießen. Überall finden Underground-Veranstaltungen statt, und ich sehe wieder viele bunte Menschen, die genau das verkörpern, was das Nachtleben eigentlich braucht.

Nach der düsteren Corona-Zeit sehe ich eine rosige Zukunft für die Clubszene. Es gibt auch neue Promoter, die mit Herzblut dabei sind und wirklich etwas Eigenes und Neues schaffen, ohne einfach nur zu kopieren. In Düsseldorf haben wir zum Beispiel HAWA, die eine ganz eigene Bubble geschaffen haben. Kamran und Jonathan müssen da stolz auf sich sein. Ich bewundere was die Jungs da erschaffen haben ohne auch nur ansatzweise was zu kopieren was sie nicht sind. Wenn junge Promoter mit sowas Erfolgreich sind freue ich mich wie ein kleines Kind. Ich oder auch die Kiesgrube würden solche Events auch nie als Konkurrenz sehen, sondern immer als Bereicherung. Alles, was sprießt, real, core und ehrlich ist, wird immer unseren Support bekommen. Denn nur gemeinsam können wir die Flagge hochhalten. Und wenn dabei musikalisch auch etwas anderes angeboten wird, was man vielleicht nicht auf der Kiesgrube findet , dann ist das extrem gesund für die Szene.

Für mich persönlich ist es wichtig, dass diese Entwicklung weitergeht. Auch Dani 102 steckt viel Herzblut in die Szene und sorgt dafür, dass der Ball am Rollen bleibt. Weiter so –unser Nachtleben ist wieder richtig cool geworden. Ich liebe, was ich tue, und ich hoffe, dass ich nie gezwungen sein werde, doch nochmal irgendwann einen anderen Job machen zu müssen

Gibt es eine Nacht in der Kiesgrube, die du nie vergessen wirst? Es gab viele unvergessliche Nächte, aber manchmal ist es besser, nicht öffentlich darüber zu sprechen – zum Wohle aller Beteiligten.

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Was liebst du an Düsseldorf am meisten? Mein Ziel ist es, die Subkulturen in Düsseldorf zu fördern und unser Nachtleben zu beleben. Aber ich beabsichtige nicht, Berlin oder Köln zu imitieren. We don’t copy. Wir sind nicht das Bermuda-Dreieck Berlin. Wir sind keine Studentenstadt, kein Rave-Kompetitiv – wir waren auch nie diese Jugend, wir sind Düsseldorf, mit unserem eigenen Spirit, unserer eigenen DNA und Wildnis.

Unsere Stadt ist vielleicht etwas gesetzter, aber sie besitzt eine einzigartige Atmosphäre. Ich liebe Düsseldorf so, wie es ist, was aber nicht heißt, dass man das, was man liebt, nicht auch weiterentwickeln kann. Was in anderen Städten vielleicht zu viel ist, findet man in Düsseldorf genau richtig. In Düsseldorf gibt es exzellente Cuisine, eine lebendige Kulturszene, und wenn man Wildnis will, kann man 24-7, also wirklich rund um die Uhr, eine Woche lang raven, inklusive Afterhours, wenn man das möchte. Es gibt fantastische Techno-Clubs und tolle Bars, die man aber finden muss. Man muss sich auskennen. Genau das finde ich äußerst sympathisch.

Was hat dich nach Ibiza gezogen und welche Rolle spielt die Insel heute? Was hat mich nach Ibiza gezogen? Definitiv Loco Dice. Ich war 18, kannte weder elektronische Musik noch irgendeinen DJ. Der einzige DJ, den ich kannte, war Dice. Er hat mich damals mit nach Ibiza genommen, und das erste, was er gemacht hat, war, mich ins Sundays at Space auf die Terrasse zu schleppen. Und was soll ich sagen? Das hat einfach alles in meinem Leben verändert. In dem Moment wusste ich: Das ist es. Das will ich machen. Ich will genau in dieser Welt arbeiten. Ich will nie wieder etwas anderes machen. Das war für mich wie die Büchse der Pandora, die geöffnet wurde.

Dieser erste Tag auf Ibiza ist für mich immer noch die Blaupause für alles, was ich bis heute mache. Ich glaube, deswegen funktioniert der Scheiß, den wir machen, auch so gut – weil ich versuche, das Gefühl, das dieser 18-jährige Junge damals auf der Terrasse erlebt hat, auf alles zu übertragen, was ich heute tue. Der Vibe, die Stimmung – das versuche ich in jeder Veranstaltung einzufangen.

Seitdem habe ich die Insel gefühlt nicht mehr verlassen. Anfangs war es immer nur: ‚Ach, ich bleibe eine Woche länger.‘ Aus einer Woche wurde ein Monat, aus einem Monat dann die ganze Saison. Schließlich bin ich dann ganz geblieben, weil es sich nicht mehr gelohnt hat, ständig Flüge zu buchen, die ich dann sowieso nicht nehme. Air Berlin ist definitiv an mir reich geworden! Am Ende war es der Startschuss und genau das, was es brauchte, damit Dice und ich Artists Alife gründen und das kleine Imperium aufbauen konnten, mit dem wir am Ende ein kleines Stück Techno-Geschichte mitschreiben durften

Vielen Dank!

Kiesgrube Off Season Special w/ GORDO | 22. September 2024
Nach den eindrucksvollen Auftritten von Stars wie Grammy-Gewinner Black Coffee oder DJ & Produzent Solomun steht neben dem offiziellen Closing am 8. September 2024 mit Jamie Jones, Seth Troxler, Adam Ten + Inan Batman das nächste Highlight bereits am 22. September 2024 bevor: Beim Kiesgrube Off Season Special holt das Kiesgrube-Team niemand geringeren als Gordo ins Rheinland. Der aus Guatemala stammender Musiker und DJ arbeitete bereits mit Größen wie Nicki Minaj, Travis Scott und Lil Yachti. 2022 produzierte er mit Star-Rapper Drake für dessen Album Honestly, Nevermind sechs Tracks. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit führte zu einer engen Freundschaft zwischen den beiden Künstlern. Ende Juli dieses Jahres veröffentlichte Gordo sein Debütalbum, auf dem sich auch der neue Track „Sideways“ befindet, der mit Drake entstand. Zu den Tickets….

KIESGRUBE
Hansaallee 321 • 40549 Düsseldorf
www.kiesgrube.net
instagram.com/kiesgrube.worldwide

(c) THE DORF, 2024
Interview: Tina Husemann
Fotos: Kiesgrube / Tom Preuss

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