Werbung • Vom 30. August bis zum 2. Oktober 2024 verwandelt sich die Johanneskirche in Düsseldorf in einen Ort der künstlerischen Auseinandersetzung mit den drängenden Fragen unserer Zeit. In ihrer Einzelausstellung „AWE“ präsentiert die Künstlerin Angelika J. Trojnarski eine beeindruckende Installation, die die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur thematisiert und dabei sowohl die Schönheit als auch die Bedrohungen unserer Umwelt in den Fokus rückt. Die Eröffnung findet am Freitagabend, den 30. August um 19 Uhr statt.
Trojnarski beschreibt ihre Arbeit als eine Einladung, die Natur in ihrer ganzen Pracht und Problematik neu zu entdecken. „Mit meiner Installation AWE möchte ich die Menschen für unsere Natur sensibilisieren und begeistern – sowie die ökologische Krise, der sie ausgesetzt ist, akzentuieren. Ich möchte die Betrachter:innen motivieren, ihre Nähe und Verbundenheit zur Natur wieder zu entdecken,“ erklärt sie. Ihre Werke, die sie als poetische Reflexionen versteht, greifen naturwissenschaftliche Phänomene auf und setzen sie in ästhetische Bilder um, die an die romantische Tradition des Erhabenen und Sublimen anknüpfen.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein monumentales Vlies, das die Apsis der Kirche einnimmt. Mit einer Größe von 3,50 Metern Höhe und 14 Metern Länge ist es mit dicht gedrängter, wuchernder Botanik bedruckt – ein lebendiges Abbild der Natur, das durch sichtbare Spuren von Feuer gezeichnet ist. Diese Spuren, die in das Gewebe eingebrannt wurden, symbolisieren den Stresszustand der Natur, wie Trojnarski beschreibt: „Die Apsis zeigt mein farbkräftig bedrucktes Vlies voller dicht gedrängter, sich überlappender floraler Elemente und Silhouetten… Die Natur, aber auch das hier real mit Feuer strapazierte Vlies, sind im Stresszustand.“
Die Installation wird durch zwei Glaskörper ergänzt, aus denen langsam weißer Rauch aufsteigt. Die Besucher*innen sind eingeladen, diesen Prozess selbst zu initiieren, indem sie Räucherkegel entzünden und so aktiv Teil des Werkes werden. „Das Abbrennen dauert circa 15 Minuten. Es beginnt grazil mit einer nach unten fließenden dünnen weißen Rauchfahne… Zum Ende des Abbrennens füllt sich das Gefäß fast vollständig mit Rauch, sodass eine Durchsicht nicht mehr möglich ist,“ beschreibt Trojnarski das meditative Schauspiel, das durch die eindrucksvolle Atmosphäre der Johanneskirche verstärkt wird.
Trojnarski ist überzeugt, dass Kunst eine besondere Kraft besitzt: „Kunst ist Gefühl und Herz – dafür nutze ich ästhetische Bilder… die im Erleben von Naturphänomenen gleichermaßen Bewunderung und Ehrfurcht, Hoffnung und Handlung verknüpfen.“ Ihre Installation in der Johanneskirche ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Risiken und der ökologischen Bedrohung unseres Planeten, aber auch mit der überraschenden Schönheit und der komplexen Beziehung zwischen Natur und Mensch. Sie lädt die Betrachter*innen dazu ein, über die Fragilität der Natur nachzudenken und motiviert sie zugleich zum Handeln.
Begleitend zur Ausstellung wird ein vielfältiges Rahmenprogramm angeboten, das die Themen der Ausstellung weiter vertieft. Dazu gehört unter anderem eine Buchvorstellung von Philipp Holstein und Angelika J. Trojnarski am 12. September, ein Gottesdienst am 15. September sowie ein Vortrag über den Wald im Klimawandel am 25. September.
Angelika J. Trojnarski • AWE
30. August bis 02. Oktober 2024
Öffnungszeiten: Mo -Sa 10-18 Uhr
Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 39, 40212 Düsseldorf
Weitere Infos hier…
Am Eröffnungsabend, 30.08.2024 um 19 Uhr, findet eine Podiumsdiskussion zu Krise, Klima, Apokalypse statt:
• Clara Gerlach, Bürgermeisterin
• Dr. Sophie Sümmermann, Kunsthistorikerin und Kuratorin
• Dr. Thorsten Latzel, Präses der Ev. Kirche im Rheinland
• Angelika J. Trojnarski, Künstlerin der Ausstellung
Rahmenprogramm während der Laufzeit / Eintritt frei:
Donnerstag, 12. September, 19 Uhr
Literatur/Landschaft: die besten Bücher über die Natur mit Philipp Holstein
Begleitend zur Ausstellung AWE empfehlen Philipp Holstein und Angelika J. Trojnarski Texte über die Natur. Bücher, die Bewunderung und Ehrfurcht auslösen. In 60 unterhaltsamen Minuten geben sie Tipps für gedankliche Erkundungstouren, die die Welt einen Moment lang besser machen.
Philipp Holstein ist stellvertretender Ressortleiter Kultur bei der Rheinischen Post. Er leitet den Schwerpunkt „Musik und Text“ an der Robert-Schumann-Hochschule.
Sonntag, 15. September, 10 Uhr
Gottesdienst: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.
Pfarrer Dr. Gert Ulrich Brinkmann predigt über die Hoffnung.
Musik: KMD Wolfgang Abendroth, Orgelimprovisation und Synthesizer
Mittwoch, 25. September, 19 Uhr
Wald im Klimawandel – Ein Vortrag von Wohllebens Waldakademie
Wald im Spagat: Der Wald ist Hoffnungsträger und Opfer des Klimawandels zugleich. Im Vortrag wird die Rolle des Waldes näher beleuchtet und der Einfluss der Waldbewirtschaftung auf die Widerstandsfähigkeit unserer Wälder untersucht. Außerdem werden Strategien und Lösungsansätze für einen gesunden und lebendigen Wald der Zukunft aufgezeigt.
(c) THE DORF, 2024