Am Donnerstag, den 1. September 2021, eröffnet im Weltkunstzimmer die umfangreiche Ausstellung “Ein Garten der sich einmal täglich um sich selber dreht”. Petra Knyrim und Thomas Stricker haben damit eine Ausstellung konzipiert, die sich Strickers partizipatorischen Projekten, globalen Aktionen und vor allem seinen sozial engagierten Skulpturen widmet, die über die letzten Jahre weltweit entstanden sind und sich immer weiter fortschreiben. Die Ausstellung zeigt Projekte, unter anderem aus Mexico-City, Australien, Kenia, der Mongolei, den Niederlanden und dem Township Kalkfeld in Namibia, mit Installationen aus Bildern, Sprachen, Filmen, Vorträgen, Sounds und Pflanzen zeigen, bei denen der künstlerische Moment oft unsichtbar ist. In einem Rundgang durch die Ausstellung lässt sich damit gedanklich die ganze Welt bereisen.
Eine Welt, die von Polaritäten gekennzeichnet ist, in der zwischen Norden und Süden, Westen und Osten, Oben und Unten, Dunkel und Hell unterschieden wird und die doch als Kugel in ständiger Bewegung begriffen ist. Als solche kann sie beliebig gedreht und gewendet werden, auf den Kopf gestellt, sodass sich scheinbar festgefügte Gegensätze auflösen, Pol und Antipol wechselseitig ineinander fließen. Je nach Perspektive, nach Blickwinkel, aus welchem die Welt betrachtet wird, verändert sich auch die Lesart und ergibt manchmal von der einen, manchmal von der anderen Seite aus gesehen Sinn.
Der 1962 in St. Gallen geborene Künstler Thomas Stricker ist weniger an universellen Antworten interessiert. Seine Werke sind vielmehr Untersuchungen skulpturaler Fragestellungen, die den Künstler seit Beginn seines Schaffens umtreiben. Dabei vereint er zwei Künstler in sich, die sichtbare und unsichtbare Skulpturen erschaffen und je nach Frage, mal der Eine, mal der Andere Antworten gibt. Basierend auf Beuys‘ Erweiterung des Kunstbegriffs in den Bereich der sozialen Plastik widmet sich Strickers Ausstellung seinen sozial engagierten Skulpturen, die als amorphe, gestaltlose Werke Prozesse umschreiben. Entstanden sind sie in Australien, Deutschland, Namibia, Mexiko und der Mongolei. Jeder Ort verlangt dabei nach eigenen künstlerischen Mitteln in Reaktion auf eine sich ständig verändernde Ausgangslage.
Mit dem taktilen Gespür des Künstlers wird eine ganz praktische Arbeit auf Augenhöhe angestrebt. Es findet ein vorsichtiges Annähern, ein assoziatives Tasten statt. Damit gelingt Stricker eine Basis des Vertrauens. in seiner Offenheit eine Form und schafft eine Basis des Vertrauens. In letztlich gegenseitiger Entwicklung werden die jeweiligen Bewohner*innen der Orte zu Mitproduzent*innen im Schaffensprozess.
Ein Garten der sich einmal täglich um sich selber dreht | WELTKUNSTZIMMER
2. September 2021 – 10. Oktober 2021
Eröffnung: Mittwoch, 1. September 2021 um 19 Uhr
Eintritt frei.
WELTKUNSTZIMMER Ausstellungshallen
Ronsdorfer Str. 77a
40233 Düsseldorf
Text: Presse
Fotos: Thomas Stricker