SALAT MAGAZIN

In den 246 Jahren ihres Bestehens hat sich die Kunstakademie Düsseldorf einen herausragenden Ruf in der internationalen Kultur- und Bildungsszene erarbeitet. Zahlreiche Ausnahmekünstler der Bildenden und Angewandten Kunst haben im Gebäude am Eiskellerberg studiert oder unterrichtet – früher wie heute. Doch einen Einblick in das undurchsichtige, weitgehend geheimnisvolle Akademiegeschehen erhalten Außenstehende nur zweimal im Jahr.

Selbst dann, wenn die Akademie zum Sommer- und Winterrundgang ihre Türen öffnet, ergibt das Gesehene noch immer kein repräsentatives Bild. Denn entweder gehen bestimmte künstlerische Positionen in der Menge unter oder die mediale Aufmerksamkeit beschränkt sich fast ausschließlich auf die als Königsdisziplin geltende Malerei. Das wollen die Akademiestudenten Roland Sonnabend und Yuni Hwang nun ändern. Sie planen, zu Beginn und am Ende eines jeden Semesters das unabhängige Magazin “Salat” zu veröffentlichen. Ihr Ziel ist es, das öffentliche Verständnis der jungen Düsseldorfer Kunstszene zu bereichern.

Das Salat Magazin ist, wie der Name schon verrät, ein Kompendium an gemischten Inhalten. Diese inhärente Diversität ist das, was die Praxis der Kunstakademiestudenten in den Augen von Roland Sonnabend und Yuni Hwang auszeichnet. Deshalb, so die Magazingründer, dürfe das Konzept nicht in Stein gemeißelt sein, sondern anpassungsfähig an die jeweiligen Ausgaben.

Bewusst veröffentlichen Roland Sonnabend und Yuni Hwang primär Zeichnungen in der ersten Ausgabe des Salat Magazins, denn obwohl die prozessorientierte Kunstform zur Praxis der meisten Akademiestudenten zählt, wird dem nicht-malerischen Bild oft nicht genügend Aufmerksamkeit gezollt. Deshalb sind in der Erstpublikation insgesamt zwölf junge Künstler*innen mit monochromen Schwarz-Weiß-Zeichnungen vertreten, darunter Jerry Fisher, Yuni Hwang, Jana Kurashvili, Martin Malalla, Luc Palmer, Katharina Stadler, Hilda Yoon, Nina Zube, sowie Sophie Isabel Uban und Simon Wienk-Borgert, die ganz nebenbei auch den innovativen Ausstellungsraum “ÆdT – Am Ende des Tages” in Oberbilk leiten. Außerdem enthält das originell gestaltete, 84-seitige Magazin einen zukünftig wiederkehrenden Comic des Künstlers Paul Galas sowie Gedichte des Salat-Mitbegründers Roland Sonnabend höchstpersönlich. Zu erwerben ist das Magazin unter anderem in der Buchhandlung Walther König Filiale am Grabbeplatz in der Düsseldorfer Altstadt.

Gemeinsam schmieden Roland Sonnabend und Yuni Wang bereits fleissig Zukunftspläne für das Salat Magazin. Die nächste Ausgabe soll kommenden Frühling erscheinen und vorgesehen ist, dass ergänzend zur Präsentation künstlerischer Positionen auch über kunsttheoretische Themen, neue Off-Spaces, aktuelle Ausstellungen, sowie Publikationen und Projekte von Düsseldorfer Kunststudenten berichtet wird.

Am 2. November 2019 um 20:00 Uhr findet die Release-Party des Salat Magazins in der Bar Velvet statt. Die Adresse lautet: Stresemannstraße 8, 40210 Düsseldorf. Für musikalische Unterhaltung sorgen die DJs Jerry Fisher und Blaupunkt_t (Heavy Rotation) sowie die Bands Random Dudes und Lambert Windges (Live). Mehr Infos findet Ihr hier…

 Roland Sonnabend, 23 Jahre alt, studiert seit 2015 an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Tutor der Klasse Dominique Gonzalez-Foerster organisierte er unter anderem die Präsentation seiner Kommilitonen beim Akademie-Rundgang vergangenen Januar/Februar. Seine künstlerische Praxis umfasst Malerei, Zeichnung, das Schreiben von Texten und Gedichten sowie das Komponieren von Musik. Im Januar 2018 gründete er die Band “Random Dudes”. Neben dem Studium der freien Kunst verfolgt er im Lehramtsstudium an der Akademie kunstgeschichtliche Interessen und engagiert sich hochschulpolitisch im Fachbereichsrat für Kunstbezogene Wissenschaften.

Yuni Hwang, 26 Jahre alt, absolvierte 2015 ihren Bachelor im Bereich Produktdesign an der Hong-Ik Universität in Sejong, Südkorea. Anschließend begann sie ihr Studium für Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf. Sie setzt sich künstlerisch mit der Rezeption Asiens in westlichen Kulturkreisen und mit zwischenmenschlicher Gesellschaftskommunikation auseinander. Seit 2018 arbeitet sie zusammen mit Roland Sonnabend an einem konzeptuell fiktiven Plattenlabel unter dem Namen “Elephant Records”. Beruflich ist sie als Bühnenbildnerin und Kostümassistentin im Theater und an der Oper tätig.

Text: Merit Zimmermann
Foto: Roland Sonnabend

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