THE DORF ON TOUR MIT THALYS • ZU TISCH MIT LAURE SAFFROY-LEPESQUEUR

Das Marais-Viertel in Paris ist bereits seit einigen Jahren der „cool Place to be“. Dies liegt – neben einer Vielzahl an hippen Shops, Restaurants & Cafés – nicht zuletzt an der großen Dichte an Kunstgalerien. Wir besuchten vor einigen Wochen Laure Saffroy-Lepesqueur, Gallery Managerin in der Pariser Dependance der Galerie Droste. Die Galerie mit Wurzeln in Wuppertal und Galerie auf der Birkenstraße in Düsseldorf hat erst vor einigen Monaten die Räumlichkeit im Marais bezogen. Die Fassade wurde gerade frisch gemacht, das Galerie-Schild ist noch nicht angebracht. Neben den Arbeiten von Tim Sandow, die zum Zeitpunkt unseres Besuches gezeigt werden, sind wir besonders beeindruckt vom alten Gewölbekeller unter der Galerie, der zu ausgedehnten Wein- und Dinnerabenden mit vielen Gesprächen über Kunst einlädt. Wir sprachen mit Laure über ihre Arbeit vor Ort, den Pariser Kunststandort und Laures Geheimtipps in der Stadt. Plus: Die Tipps der THE DORF Redaktion!

Wie bist Du zur Galerie Droste in Paris gekommen? Wie sieht Deine Arbeit dort aus? Was schätzt Du am meisten an Deiner Arbeit in einer Galerie? Ich habe ein deutsch-französisches Abitur gemacht und bereits in mehreren französischen Museen und Galerien gearbeitet, sodass es ziemlich natürlich erschien, meine Liebe zu Fremdsprachen mit der Welt der Kunst zu verbinden. Heute kümmere ich mich in der Galerie Droste France um die Presse- und Künstlerarbeit sowie um die Ausstellungstexte. Ich bilde zusammen mit Claire Guinet den französischen Teil des Teams Droste und bin sehr glücklich über die große Freiheit und die vielen Verantwortlichkeiten, die uns die Galerie bietet: Meine Leidenschaft für das Schreiben kommt hier voll zum Ausdruck!

Bitte erzähle uns ein wenig über die Galerie Droste. Wie ist ihre Historie, wie sieht das Künstler*innen Portfolio aus und wie wählt Ihr die Künstler*innen aus, mit denen Ihr zusammenarbeitet? Die Galerie zeigt zeitgenössische Kunst, wir präsentieren und vertreten sowohl aufstrebende als auch etabliertere Künstler*innen der internationalen Szene. Unser Programm soll neue Perspektiven eröffnen, künstlerische Anknüpfungspunkte aufzeigen und kulturelle und soziale Trends veranschaulichen.

Warum habt Ihr Euch entschieden, eine Dependance in Paris zu eröffnen? Warum nicht London oder andere Kunststädte? Und warum das Marais? Paris war für Patrick und Katharina die erste Wahl, und ein länger gehegter Traum, aber niemand hat gesagt, dass wir nicht auch woanders eröffnen werden. 😉 Im Ernst: Paris bleibt eine unumgängliche Weltstadt und ein Fixpunkt des Kunstmarkts (das sieht man auch an der Ankunft der Art Basel). Eine Dependance hier zu haben ist ein tolles Schaufenster und ein Zeichen für den Horizont unserer Planung. Ebenso gibt es in Paris mehrere Viertel, die für ihre Galerien bekannt sind, und das Marais gehört seit sehr langer Zeit dazu. Wir sind von qualitativ hochwertigen Galerien umgeben, die denselben künstlerischen Bestrebungen folgen.

Was ist in Zukunft für die Galerie Droste geplant? Wird es möglicherweise noch weitere Standorte geben? Weitere Standorte? Das hoffen wir und arbeiten daran! Im Moment ist es das Ziel, sich in der französischen und Pariser Szene noch besser zu etablieren, wir sind zum Zeitpunkt von Tims Eröffnung gerade mal sieben Monaten in diesen festen Galerieräumen. Unser Team wächst immer mehr und wir haben viele Pläne.

Was vereint die beiden Standorte der Galerie Droste und worin unterscheiden sie sich voneinander? Was ist das Besondere daran, als Galerie mit mehreren Standorten international vertreten zu sein? Wir haben nominell ein deutsches und ein französisches Team, die zwar unabhängig voneinander sind, aber eng im Austausch stehen, immer in Kontakt sind. Wir formulieren unsere Projekte gemeinsam und gehen gemeinsam voran. Wir haben eine große Teamstärke, die international sehr nützlich ist, und diese Besonderheit (einer multinationalen Galerie) wird immer als etwas Positives gesehen. Es ermöglicht uns auch, mit mehr Künstlern zu arbeiten und neue Talente vorzuschlagen, mit denen wir sonst nicht hätten arbeiten können – Paris als Ausstellungsmöglichkeit ist von großer Attraktivität für viele Künstler*innen.

Erst kürzlich habt Ihr die erste Pariser Einzelausstellung “Soda con Vista” des deutschen Künstlers Tim Sandow gezeigt. Wie lange arbeitet Ihr mit dem Künstler bereits zusammen und was begeistert Euch an dem Künstler? Wie kam es zu der Entscheidung, die Ausstellung an Eurem Pariser Standort zu zeigen? Die erste Soloshow von Tim Sandow in Paris, ja. Tim Sandow ist ein Künstler, mit dem wir nun schon mehrere Jahre zusammenarbeiten. Wir lieben seine Ehrlichkeit, seine künstlerische Kompromisslosigkeit und den einzigartigen Stil, welchen er entwickelt hat. Dieser überstrahlt das Klassische nicht, sondern erweitert es indem er dem zeitgenössischen Erfindungsreichtum Raum gibt. Es war daher ziemlich natürlich, ihm eine Soloausstellung in Paris zu widmen, einer Stadt, die anspruchsvoll und neugierig ist. Seine bisher hier gezeigten Werke wurden immer sehr gut aufgenommen vom Pariser Publikum.

Gibt es bestimmte Restaurants, in die Ihr mit Euren Künstler*innen gerne geht, um ihnen die Stadt näher zu bringen? Wir haben eine kulinarisch unglaublich reiche Nachbarschaft, mit vielen tollen Bistros, Bars sowie dem Marché des Enfants Rouge direkt um die Ecke. Ein Favorit und unsere kulinarischer Partner bei allen Eröffnungen sind unsere talentierten Nachbarn – das Restaurant Dessance, welches immer mit saisonalen Produkten kocht. Ich persönlich gehe gerne mit Besuch in eines der kleine Bistros, die Paris zu bieten hat, und an Orte mit Geheimnissen oder Geschichte, wie das 1905, ein charmantes Speakeasy.

Welcher ist Dein persönlicher Lieblingsort in Paris? Als Kunsthistorikerin, die sich im Studium auf das 19. Jahrhundert spezialisiert hat, habe ich eine Schwäche für Künstlerateliers, die man in Paris besichtigen kann: Besucht das Delacroix-Museum und das Gustave Moreau-Museum! Das sind wahre Juwelen…

LAURES PARIS-TIPPS

ART
Galerie Droste
72 Rue des Archives, 75003 Paris
galeriedroste.de

ART
Musée national Eugène Delacroix
Museum im ehemaligen Wohnhaus von Eugène Delacroix im 6. Arrondissement
6 Rue de Furstemberg, 75006 Paris
Info… 

ART
Musée national Gustave Moreau
Kunstmuseum im 9. Pariser Arrondissement, das den Werken des Malers Gustave Moreau gewidmet ist
14 Rue Catherine de La Rochefoucauld, 75009 Paris
musee-moreau.fr

FOOD
Marché des Enfants Rouges
Der ältests überdachte Markt in Paris mit zahlreichen Foodständen
39 Rue de Bretagne, 75003 Paris

FOOD
Restaurant Dessance
Modern Cuisine
74 Rue des Archives, 75003 Paris
dessance.com

DRINKS
1905
Bar & Live Jazz Music
25 rue beautreillis, 75004 Paris
instagram.com/1905paris

DIE PARIS-TIPPS DER THE DORF REDAKTION

SLEEP
25hours Hotel Terminus Nord

12 Boulevard de Denain, 75010 Paris
Top ideal direkt am Gare Du Nord gelegen
25hours-hotels.com

ART
3537
Projektraum mit wechselnden Ausstellungen und Pop-Up-Shops wie Dover Street Market
35 Rue des Francs Bourgeois, 75004 Paris
3537.org

ART
Paris+ par Art Basel
Die französische Ausgabe der Kunstmesse
parisplus.artbasel.com

EAT
Café Compagnon
Modern Cuisine in Designambiente von Interiordesignerin Gesa Hansen
22-26 Rue Léopold Bellan, 75002 Paris
cafecompagnon.com

EAT
Kodawari Ramen (Tsukiji)
Japanische Ramen auf Fischbasis
12 Rue de Richelieu, 75001 Paris
kodawari-ramen.com

SHOP
Le Chocolat des Francais
Kleiner Schokoladenladen mit den wohl hübschesten Schokoladentafeln in Paris
Av. de l’Opéra, 75002 Paris
lechocolatdesfrancais.fr

COFFEE
Café Kitsuné Louvre
Café vom Label Maison Kitsuné
2 Place André Malraux, 75001 Paris
maisonkitsune.com

DRINK
Little Red Door
Kleine Speakeasy Bar in Paris
60 Rue Charlot, 75003 Paris
lrdparis.com

Werbung • #thedorfontour mit Thalys
Dieses #thedorfontour Feature entstand mit freundlicher Unterstützung von Thalys. Vielen Dank! 

#thedorfontour war mit Thalys in Paris. Das Interview mit dem Künstler Tim Sandow findet Ihr hier…
Alle Infos auf www.thalys.com und www.instagram.com/thalys

(c) THE DORF, 2022
Text/Interview: Tina Husemann
Fotos: Morphoria /Nicolas Brasseur

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