Die Reformation sizilianischer Tradition – nichts weniger als das ist das „Caffè Ma“ auf der Gumbertstraße 118 in Eller sowie der Bilker Allee 38 in Unterbilk. Mit Espresso nach eigenem Familienrezept und der sizilianischen Süßspeise Cannoli katapultiert Inhaber Daniele de Marco mit seinem Team die Gäste innerhalb von Sekunden in das sonnengeküsste Sizilien und verbindet tief verwurzelte Tradition mit moderner kreativer Innovation.
Seit seiner Kindheit spielt Kaffee eine große Rolle im Leben von Daniele. Bereits mit drei Jahren hat er den Espresso-Löffel seiner Mutter in den Mund genommen und somit schon früh die Kultur Italiens in sich aufgesogen. Seitdem vergeht kein Morgen ohne Kaffee. Daraus hat sich eine immerwährende Leidenschaft entwickelt. Als sich ihm die Möglichkeit bot, hat er ohne zu Zögern seine Leidenschaft in Form eines eigenen Ladens verwirklicht.
Bevor er diesen im Oktober 2020 in Eller auf nur knapp 7,2 qm eröffnet, arbeitet Daniele in der Obst- und Gemüsebranche. Sein Schwager, dem der kleine Laden in der Gumbertstraße gehört, ermutigt ihn, die Räumlichkeiten zu nutzen. Mit der Unterstützung seiner Frau ist das Konzept schnell klar, denn mit Kaffee und Ciabatta (to go) kann man einfach nichts falsch machen. Dazu gesellte sich auch recht schnell die Süßspeise Cannoli – ein frittierter Keks, der mit einer Creme beispielsweise aus Ricotta, Vanille oder Pistazie gefüllt und dann modifiziert wird.
Der Name des Ladens ist auch schnell gefunden und steht unter dem Motto: L’italia è la famiglia: Caffè Ma ist seiner Mutter gewidmet – Ma ist die Abkürzung von Mama. Um auf kleinem Raum ein authentisches Ambiente entstehen zu lassen, werden alte Holzkisten aus dem Keller geholt und angebracht. Diese finden sich auch im zweiten, wesentlich größeren Laden in Unterbilk wieder – mittlerweile allerdings in nachbestellter Version. Überhaupt ist das ganze Mobiliar selbst gebaut und gestaltet. Von den Wänden über die Barmöbel bis hin zum Boden, alles strahlt ein warmes Willkommen aus und lässt den letzten Sizilienurlaub wieder aufleben.
Neben der Einrichtung ist Daniele besonders stolz auf seinen Espresso und die sizilianischen Cannoli in zahlreichen Variationen. Er verfeinert die Süßspeise gerne mit Schokolade, Kinderriegeln oder Toffifee. Das kommt bei der Jugend gut an, bricht aber mit den Traditionen, verrät er. Es ist ihm wichtig, in der Basis traditionell zu sein, um dann neue Wege zu gehen, nicht stehen zu bleiben.
Das gilt auch für sein größtes Ziel, eine eigene Rösterei zu eröffnen und sich voll und ganz der Kaffeekultur zu widmen. Bisher wird seine Kaffeeröstung in einer Traditions-Rösterei in Italien hergestellt. Regional arbeitet er mit der Privatrösterei „Die Kaffee“ in Derendorf zusammen. Bei der Zubereitung der Kaffeespezialitäten setzt Daniele auf eine Handhebelmaschine, bei der alle Abläufe noch völlig manuell passieren –nicht nur eine echte Rarität, sondern auch ein Zeichen wahrer Wertschätzung und Liebe gegenüber dem Produkt.
Und da man von Liebe nie genug bekommen kann, sollte man sich den Besuch im kleinen Sizilien von Düsseldorf nicht entgehen lassen. Oder einfach ausgedrückt mit den Worten des Paten: „Leave the Gun, Take the Cannoli“. In diesem Sinne: Bis bald, liebes Caffè Ma.
Bilker Allee 38
40219 Düsseldorf • Unterbilk
Caffè Ma bambino
Gumbertstraße 118
40229 Düsseldorf • Eller
Mo – Fr: 7 bis 20 Uhr
Sa: 9 bis 20 Uhr
So: 9 bis 18 Uhr
Mo – Sa: 8:30 bis 18 Uhr
So: geschlossen
Bar & Karte
Text: Miriam Backhaus
Fotos: Sascha Rother
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