Name: Elsa Lötzke (23) & Viktoria Henning (24)
Berufsbezeichnung: Studentinnen & Food Content Creatorinnen
URL | Social Media: @wuerzigstudio (Instagram & TikTok)
Elsa Lötzke und Viktoria Henning, beide ursprünglich aus Ostwestfalen, haben sich in Düsseldorf als Mitbewohnerinnen kennengelernt und dabei ihre gemeinsame Leidenschaft fürs Kochen entdeckt. Was als einfacher wöchentlicher Kochabend begann, entwickelte sich schnell zu ausgefallenen Dinnerpartys für ihre Freund:innen. Parallel zu ihrem Studium – Elsa studiert Sozialwissenschaften, Viktoria Kommunikationsdesign – arbeiten sie als Werkstudentinnen im Modejournalismus und im Bereich Social Media. Diese Erfahrungen nutzten sie, um ihr kreatives Projekt „Würzig Studio“ ins Leben zu rufen. Ihre Küche und ihr Stil sind geprägt von konzeptionellem und intuitivem Arbeiten. Das Duo zaubert aus simplen Zutaten ausgefallene, ästhetische Gerichte, die vor allem viel Obst und Gemüse enthalten. Ihr Motto: Bei ihnen schmeckt’s – und sieht dabei auch noch fantastisch aus. Im Interview erzählen Elsa und Viktoria, wie aus einer spontanen Idee ein erfolgreiches Projekt wurde, das mittlerweile über die Grenzen Düsseldorfs hinaus für Aufsehen sorgt.
Wie ist Eure Philosophie? Für uns war es schon immer wichtig, nicht nur für uns selbst zu kochen, sondern gemeinsam zu genießen. Essen ist für uns vielschichtig: Freunde einzuladen, zusammen zu essen, zu trinken und ein bisschen wild zu feiern, ist für uns die beste Food-Experience. Wir kommen beide aus einem Elternhaus, in dem Nachhaltigkeit schon immer einen hohen Stellenwert hatte. Das bedeutet für uns: ein gutes Gefühl nach dem Essen, saisonale Zutaten und Resteverwertung gehören einfach dazu. Mit unserem ästhetischen Anspruch wollen wir bei Menschen Begeisterung für Kulinarik wecken. Es ist ein bisschen wie ästhetischer Aktivismus für die vegane/vegetarische Küche.
Was inspiriert und motiviert Euch? Kurz gesagt: Wir kochen einfach gerne. Es ist eine Beziehung aus Energie tanken und Entspannung. Ein doppelter Push ist es dann, wenn wir Menschen mit unserem Essen glücklich machen können. Inspiration suchen wir vor allem in der Natur und orientieren uns dabei gerne am Wabi-Sabi-Konzept – der Idee, die Schönheit in der Unvollkommenheit der Natur zu finden. Mit diesem Blickwinkel betrachten wir auch unsere Küche.
Euer persönliches Signature Dish? Ganz klar: unser würziges Breakfast Scramble. So viel können wir verraten: Es ist ein würziger Tofu-Gemüse-Mix, der besonders gut zu frischem Sauerteigbrot, Hummus und Rotkohl schmeckt. 😉
Wie ist Eure persönliche Definition von Genuss? Genießen können wir am besten mit unseren Freunden zusammen, in einem Umfeld, in dem wir uns wohlfühlen und unsere Eindrücke teilen können. Genuss kann das Unerwartete sein oder einfach das, was einen in dem Moment am meisten erfüllt.
Was macht gutes Essen für Euch aus? Für uns kann es das simpelste Gericht sein. Der Geschmack von hochwertigen Zutaten mit einem intensiven Aroma ist für uns schon ein Highlight. Die gewisse Prise Leidenschaft macht es dann zu einer 10/10.
Was war Euer bisheriges Highlight in Eurem Berufsleben? Unsere Zusammenarbeit mit dem internationalen Stimmenfestival „Voices“ auf Gut Holzhausen, wo wir zum ersten Mal unsere kulinarische Kreativität im großen Stil ausleben konnten.
Welches Gericht, das Ihr jemals gegessen habt, werdet Ihr nie vergessen? Viki: Für mich war es eine Vorspeise, die ich an der Amalfiküste in Italien gegessen habe: selbstgemachter geräucherter Mozzarella, gegrillt in einem Zitronenblatt. Diese Kombination aus Räucher- und Zitronenaromen war einfach genial und so passend zum gesamten Setting.
Elsa: Wenn ich als Kind bei meiner Oma war, gab es als besonderes Gericht Nudeln mit Pflaumen, Zimt und Zucker. Ein Gericht, das mich immer an meine Großeltern erinnern wird, weil ich es bisher noch nirgendwo anders gegessen habe.
Wenn man Düsseldorf essen könnte, wonach würde es schmecken? Düsseldorf schmeckt für uns eher klassisch, dennoch mit kleinen Geschmacksüberraschungen und einer gewissen Tiefe. Dazu ein gutes Glas Wein. 🙂
Euer Lieblingsrestaurant in Düsseldorf? Da sind wir uns beide einig: Janot’s Bar Bistrot. Die Atmosphäre ist einfach zum Wohlfühlen, als würde man in den Straßen von Paris zu Abend essen. Die immer wechselnde Karte macht Spaß, und man kann sich auf einen konstant hochwertigen Geschmack verlassen.
Mit wem, tot oder lebendig, würdet Ihr gerne ein Altbier trinken?
Wir sind zwar nicht so die Altbier-Liebhaberinnen, aber mit Gaz Oakley würden wir schon gerne mal einen Kombucha zusammen sippen.
Was wäre Eure letzte Mahlzeit? Unserer Tradition zuliebe würden wir einen gedämpften Brokkoli mit Olivenöl und Meersalz schnabulieren.
Was sollten unsere Leser:innen nicht verpassen? Mit dem Herbst kommt auch die Dinnerparty-Zeit – dieses Jahr nicht nur in Düssi, wir werden auch ein paar andere Städte unsicher machen. Freut euch auf würzigen Video-Content und feinste Kreationen auf unseren Social-Media-Kanälen.
Was ist Euer All-time-Favorite-Restaurant in Düsseldorf? Comfort-Food in unserer Lieblingspizzeria in Flingern: Olio e Pomodoro.
Habt Ihr einen persönlichen Gastro-Geheimtipp für unsere Leser:innen? Gute. Scharfe. Messer.
Vielen Dank!
Das Interview erschien im neuen THE DORF THE MAG No. 8 – das Magazin könnt Ihr hier auf shop.thedorf.de bestellen.
© THE DORF, 2024
Interview: Tina Husemann
Fotos: Jacquelyn Naderi, Lars Kaesler