#2 SMALL-TALK, CORONA & SONST SO, LARS TÖNSFEUERBORN?

Seit fünf Wochen leben wir „social distancing“ – fünf Wochen, die das Leben in Düsseldorf komplett auf den Kopf gestellt haben. Wir fragen in unserer neuen Serie „SMALL-TALK, CORONA & SONST SO?“ Düsseldorfer, wie hart sie von der Krise betroffen sind, was sie daraus gelernt haben und worauf sie sich „danach“ am meisten freuen.

Lars Tönsfeuerborn ist Podcaster, Unternehmer und Teilnehmer der Dating-Show „PrinceCharming“. Die Sendung, die bis dato nur online zu sehen war, kassierte erst vor ein paar Wochen einen GrimmePreis und läuft seit gestern auch erstmalig im Free-TV auf Vox. Wie Lars die letzten Wochen erlebte, erzählt er uns hier im Kurzinterview.

LARS TÖNSFEUERBORN
1-2 Sätze zu Deiner Person: Podcaster (schwanz & ehrlich) und Unternehmer (PTO Media), Teilnehmer PrinceCharming 2019 TVNOW, nochmal ab Montag 20.04.2020 auf VOX.
@larstoensfeuerborn

Wie waren die letzten 5 Wochen für Dich?
Die letzten 5 Wochen waren sehr bewegend für mich, in diesen Zeiten bemerkt man doch erst wirklich welche Dinge im Leben wichtig für einen sind und wie simpel dies Dinge sein können. Die vergangenen Wochen waren sehr interessant und lehrreich, eine solche Situation lässt sich gut nutzen um sich selbst neu zu entdecken und neue Wege für verschieden Dinge zu finden und zu entwickeln.

Wie betroffen bist du wirtschaftlich und persönlich?
Wirtschaftlich hat die Krise, mich, die Firma und den Podcast sehr stark getroffen. Unsere Live-Tour stand an und verschiedene Bookings standen im Raum, leider ist für den Podcast, für den Managementbereich von PTO Media und mich persönlich vieles abgesagt oder verschoben worden. Wir haben das Glück uns gerade noch ohne Hilfen über Wasser halten zu können, aber für eine gerade erst gegründete Firma und uns Künstler ist diese Zeit eine besonders schwere und harte Herausforderung.

Was hat sich geändert?
Ich denke so wirklich einiges hat sich geändert. Man lernt die kleinen Dinge wieder zu schätzen, man geht bewusster mit Ressourcen um und wird in Zukunft auch die einfache Nähe zu Freunden wieder mehr zu schätzen wissen. Das Hygieneverhalten hat sich geändert und verschärft, man achtet bewusster darauf sich auch nur nach den kleinsten Gängen draußen, sofort die Hände zu waschen. Für Menschen in Partnerschaften hat sich auch einiges verändert, wann verbringt man so viel Zeit mit seinem Partner? Ich denke, diese Zeit ist eine Bewährungsprobe für jede Partnerschaft, die ich in meiner Beziehung von Tag zu Tag auch zu meistern habe. Wenn man am Ende gemeinsam gestärkt aus dieser Zeit rausgeht, dann hat man alles richtig gemacht.

Was siehst Du als positiven Nebeneffekt bei der Corona-Krise und Quarantäne?
Der besonders große Nebeneffekt der Corona-Krise ist für mich das Wort dieser Zeit: Entschleunigung. Nie zuvor konnte man so zu sich finden wie in diesen Tagen. Es ist auch mal schön, nicht von einem Termin zum nächsten zu hasten oder den Kalender mit Events gefüllt zu sehen. Diese Zeit nutze ich ganz bewusst, um mich mit mir selber auseinanderzusetzen und neue Stärken für die Zeit danach zu entwickeln.

Die wichtigste Lektion, die Du in den letzten Wochen gelernt hast?
Schon vor der Krise war ich jemand, der immer die kleinen Dinge im Leben zu schätzen wusste, dies hat sich in dieser Zeit wieder bestätigt.

Was fehlt Dir am meisten?
Der Kontakt und die Nähe zu Freunden und der Familie sind das, was am meisten in dieser Zeit fehlt. Erst wenn man dies nicht mehr regelmäßig hat, erkennt man wieder umso mehr, wie wichtig die sozialen Kontakte, zu den Menschen die man liebt, sind.

Was denkst Du, wird sich „nach“ Corona ändern? Was können wir aus der Krise mitnehmen?
Ich persönlich habe die Hoffnung, dass das gesellschaftliche Leben sich sozialer entwickelt und die Leute aus der Krise das Miteinander wieder lernen und der allgemeine Egoismus der Leute rückläufig ist. Aber am Ende sind wir Menschen und wie die Vergangenheit schon gezeigt hat, lernt der Mensch selbst aus solchen Katastrophen oftmals wenig, es wäre schön, wenn es sich gegenteilig zeigen würde.

Welcher Lieferservice hat Dich in den letzten Wochen glücklich gemacht?
Aktuell kochen wir wieder vermehrt, da man die Zeit dafür hat, ansonsten bestellen wir gerne bei eat clever oder holen uns die beste Pizza bei Romantica in Pempelfort.

In welches Restaurant gehst du als erstes, wenn die Krise vorbei ist?
Ich habe kein bevorzugtes Restaurant, wir werden sehen wo es uns im Dörfchen, mit seinen vielen geilen Restaurants, hintreibt.

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn Normalität eingekehrt ist?
Am meisten freue ich mich auf Familie und Freunde, darauf mal wieder ausgelassen feiern zu gehen und endlich wieder normal arbeiten zu können. Frei und unbeschwert.

Vielen Dank!

(c) THE DORF, 2020
Foto: Titelbild: Fallstaff Fotografie, Foto im Text: Lucas Sowada 

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