#4 SMALL-TALK, CORONA & SONST SO, GUIDO BOEHLER?

Seit fünf Wochen leben wir „social distancing“ – fünf Wochen, die das Leben in Düsseldorf komplett auf den Kopf gestellt haben. Wir fragen in unserer neuen Serie „SMALL-TALK, CORONA UND SONST SO?“ Düsseldorfer, wie hart sie von der Krise betroffen sind, was sie daraus gelernt haben und worauf sie sich „danach“ am meisten freuen.

Guido Boehler ist eine Koryphäe in der PR-Landschaft, Kommunikationsprofi und – wie er selbst sagt – Kommunikationsfan. Wie er die letzten Wochen mit eingeschränkter Kommunikation erlebt hat und was ihm am meisten fehlt, erzählt er uns heute im Kurzinterview.

GUIDO BOEHLER
1-2 Sätze zu Deiner Person: Ich bin an Rhein und Ruhr gross geworden und lebe mit längeren Unterbrechungen in Paris und Mailand in meiner Wahlheimat Düsseldorf. Nach meiner ersten Laufbahn als Fashion Designer habe ich 2002 die Guido Boehler Communications, Kreativ – und Eventagentur gegründet. guidoboehler.com

Wie waren die letzten 5 Wochen für Dich?
In den letzten 5 Wochen war jeder Tag anders und brachte neue Herausforderungen und Aufgaben. Wichtig ist, eins nach dem anderen zu erledigen und dabei höchst strukturiert und positiv zu bleiben. Beruflich habe ich sehr viel mit unseren Kunden und der Presse gesprochen. Dieser intensive Austausch war wichtig und hilfreich zugleich, denn eins steht fest: es geht nur zusammen!

Wie betroffen bist du wirtschaftlich und persönlich?
Als PR und Event Agentur sind wir natürlich unmittelbar betroffen. Wir hatten das Jahr bereits mit phantastischen und spannenden Projekten und Events wie zum Beispiel dem Opening des neuen THE DUCHY Restaurants im Capella Breidenbacher Hof und den Bunte Beauty Days im Areal Böhler geplant und hatten uns schon sehr auf diese Aufgaben gefreut. Aufgrund der Corona Situation wurden die Events leider erst einmal abgesagt und werden hoffentlich noch nachgeholt, aber keiner weiss wann ?

Was hat sich geändert?
Geändert hat sich, dass langfristige Strategien in diesem Jahr nicht funktionieren. Wir können aktuell nicht planen und sind daher umso kreativer und denken jeden Tag ganz neu. Wir arbeiten im verkleinerten Team sehr eng zusammen und geben für unsere Kunden das Beste! Außerdem ist der Austausch so wichtig wie nie, wir sind Gesprächspartner in allen Dingen. Ich habe das Gefühl, alle sind auf dem Punkt. Jeder weiß worum es geht und gibt sein Bestes. Wir sind hoch motiviert ganz nach dem Motto „jetzt erst Recht“.

Was siehst Du als positiven Nebeneffekt bei der Corona-Krise und Quarantäne?
In Zeiten wie diesen zeigt sich Stärke und Zusammenhalt. Man erkennt schnell, wer sich verkriecht und wer mit nach vorne geht. Ich habe das Gefühl, wir rücken näher zusammen und fokussieren uns auf die wirklich wichtigen Dinge. Wir versuchen möglichst effektiv zu arbeiten und trotzdem genug Raum für Gespräche und Kreativität zu lassen. Man greift wieder vermehrt zum Telefon statt nur eine Email zu schreiben. Videochats sind natürlich ganz weit vorne. Persönlich bin ich nicht so ein riesen Fan, irgendwie irritiert es mich mein Gegenüber auf dem Bildschirm zu sehen, das kann ablenken. Ich finde am Telefon ist man produktiver, aber das ist eben Geschmacksache … 🙂 Ich bin aber überzeugt, dass persönliche Treffen und echte Erlebnisse auch in Zukunft wieder wichtig werden. Das kann man nicht durch Digitale Fashion Shows, Zoom Meetings etc ersetzen. Kommunikation ist etwas Schönes, und das möchte man zusammen erleben. Allerdings wird man nicht mehr für jede noch so kleine Veranstaltung oder Meeting in den Flieger springen.

Die wichtigste Lektion, die Du in den letzten Wochen gelernt hast?
Lebe den Tag, schaue nicht zurück und guck auch nicht zu weit nach vorne

Was fehlt Dir am meisten?
Persönlich fehlen mir am meisten die Treffen mit meinen Freunden und Bekannten und natürlich die unterschiedlichen Restaurants. Und da ich ein riesen Reisefan bin, darüber hinaus auch regelmäßig in einigen Magazinen darüber berichte, fehlen mir die Reise Inspirationen vor allem aber Zeit in meinem „second home“ in Portugal

Was denkst Du, wird sich „nach“ Corona ändern? Was können wir aus der Krise mitnehmen?
Die Angewohnheit alles für zu selbstverständlich zu nehmen. Nichts ist sicher, auch das Unmögliche möglich und nichts bleibt wie es war. Weiterhin flexibel denken, kreativ und positiv bleiben und wirklich Spaß haben an den Dingen, die man macht. Und auch mal nein sagen, wenn es einfach zu viel wird und nicht möglich ist.

Welcher Lieferservice hat Dich in den letzten Wochen glücklich gemacht?
Ich habe so ein Glück in der Nachbarschaft mit dem Carlsplatz und dem Kontor „Pick Up Service“ auf der Hohen Strasse.

In welches Restaurant gehst du als erstes, wenn die Krise vorbei ist?
Ich freue mich schon auf den Innenhof vom Casa Luigi in der Hohen Strasse und vermisse das super herzliche Team und das unkomplizierte frische italienische Essen

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn Normalität eingekehrt ist?
Als Kommunikationsfan freue ich mich schon heute auf uneingeschränkte private und geschäftliche Besuche und Events und natürlich auf spannende Reisen. Neue Orte entdecken, aber auch auf lange Strandspaziergänge an meinem Lieblingsstrand in Comporta

Vielen Dank!

(c) THE DORF, 2020
Foto: ©IMAGEYOURSOUL

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