#7 SMALL-TALK, CORONA & SONST SO, PAULA ELLERT?

Seit fünf Wochen leben wir „social distancing“ – fünf Wochen, die das Leben in Düsseldorf komplett auf den Kopf gestellt haben. Wir fragen in unserer neuen Serie „SMALL-TALK, CORONA & SONST SO?“ Düsseldorfer, wie hart sie von der Krise betroffen sind, was sie daraus gelernt haben und worauf sie sich „danach“ am meisten freuen.

Paula Ellert ist Designerin und entwirft Möbel, Leuchten und Produkte. Was sich für sie verändert hat und welche positiven Dinge sie aus der Krise zieht, verrät sie uns hier im Interview.

PAULA ELLERT
1-2 Sätze zu Deiner Person: Ich bin als selbstständige Designerin in meiner Heimatstadt Düsseldorf tätig und entwerfe Möbel, Leuchten und Produkte.
www.paulaellert.de
instagram.com/paulaellertdesign
facebook.com/paulaellertdesign

Wie waren die letzten 5 Wochen für Dich?
Wie betroffen bist du wirtschaftlich und persönlich?
Vor genau vier Wochen bin ich aus Melbourne zurückgekommen, wo die Stimmung derzeit allgemein noch etwas entspannter war. Da ich noch von der Reise zehre, waren die letzten Wochen ganz gut auszuhalten. Wirtschaftlich gesehen ist es natürlich, wie bei allen Selbstständigen, schwierig.

Was hat sich geändert?
Das öffentliche Leben steht still. Um das soziale Leben aufrecht zu erhalten, gibt es natürlich Wege, aber es ist nicht das Gleiche. Es fehlt der Austausch in der Praxis, gemeinsame Projekte, zum Beispiel innerhalb unseres Kollektivs Teilmöbliert, müssen vorerst Pläne bleiben.

Was siehst Du als positiven Nebeneffekt bei der Corona-Krise und Quarantäne?
Dass man wieder mehr aufeinander achtet. Freundschaften auch auf Distanz pflegt. Und dass die Pflegeberufe endlich ein höheres Ansehen bekommen.

Die wichtigste Lektion, die Du in den letzten Wochen gelernt hast?
Not macht erfinderisch: Die Arbeit im Home-Office verlangt nach kleineren Formaten, also liegt mein Schwerpunkt derzeit eher auf dem Zeichnen, Entwerfen und Schreiben als auf dem Möbelbau. Im meinem kreativen Umfeld sehe ich, dass sich niemand von der Situation entmutigen lässt – Kunst, Design, Musik entsteht weiter, nimmt Stellung, macht Mut.

Was fehlt Dir am meisten?
Reisen, Freunde und Familie treffen, mein Projekt an der Uni.

Was denkst Du, wird sich „nach“ Corona ändern? Was können wir aus der Krise mitnehmen?
Ich hoffe, dass ein paar Dinge, die uns in den letzten Wochen in unserer Gesellschaft klar geworden sind, sich im Anschluss auch nachhaltig verbessern: Umwelt, Pflege, soziales Miteinander…

Welcher Lieferservice hat Dich in den letzten Wochen glücklich gemacht?
Essen haben wir uns tatsächlich in den letzten Wochen kein einziges Mal bestellt. Dafür aber etwas zu lesen von Buch in Bilk, einer kleinen Buchhandlung bei uns um die Ecke.

In welches Restaurant gehst du als erstes, wenn die Krise vorbei ist?
Da ich meine trubelige Büro-Nachbarschaft in der Altstadt sehr vermisse, wird das auf jeden Fall meine Stammpizzeria „Candeletta“ in der Wallstraße sein!

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn Normalität eingekehrt ist?
Vor allem auf’s Reisen, ein paar Städtetrips sind schon in Planung. Next stop: Belgrad!

Vielen Dank!

(c) THE DORF, 2020
Fotos: Portrait ist von David Rohleder, Produktfoto Loop-Tables von Norbert Faehling, Architektur-Skizzen von Paula Ellert

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