Am Mittwoch, den 3. Februar organisiert der Fachbereich Design der HSD PBSA Peter Behrens School of Arts eine Talkrunde zur zeitgenössischen Fotografie. Zu Wort kommen die Künstler*innen Loredana Nemes, Tobias Zielony und Jen DeNike. Der Online-Talk setzt sich mit dem aktuellen und zukünftigen Wesen der Fotokunst auseinander. Im Anschluss eröffnen die Studierenden der Hochschule ihre Ausstellung „Imperfect Vision“.
Fotografieren ist Annäherung – in fremde Räume einzutauchen, Menschen nahezukommen, intensiv Zeit mit ihnen zu verbringen. Durch die Pandemie mit aufeinander folgenden Lockdowns sind die Möglichkeiten gerade dafür stark eingeschränkt; Fotograf*innen können ihrer Tätigkeit nur unter sehr erschwerten Bedingungen nachgehen. Mehr als sonst ist gegenseitiges Vertrauen nötig, um fotografische Projekte überhaupt umsetzen zu können.
Wie können wir Nähe in einer Zeit der (Selbst-)Isolation herstellen, ohne uns und andere zu gefährden? Die Abwesenheit dieser Möglichkeiten der Annäherung macht umso deutlicher, was das Besondere am fotografischen Prozess ist. Im Online-Symposium CLOSE(D) wird der Diskurs über fotografische Arbeiten und Praktiken zum Anlass genommen, um trotz aller „Verschlossenheit“ Nähe im Gedankenaustausch herzustellen – und auf die Zeit vorzubereiten, wenn die Arbeit mit der Fotografie wieder selbstverständliche und intime Zugänge ermöglicht und spannende neue Bilder entstehen.
Um 17 Uhr wird das Symposium von Loredana Nemes mit dem Vortrag „Sehnsucht“ eröffnet. Die Künstlerin wurde 1972 in Sibiu/Rumänien geboren und lebt nun in Berlin. Über ihre Arbeit sagt sie: „Der Mensch als Individuum, seine Beziehungen, seine Rolle in sozialen Geflechten sowie seine Zerbrechlichkeit sind Themen, die meine Arbeit antreiben. Die Befragung des Einzelnen führt zu unterbewusst gegebenen Antworten, die mir etwas über Gesellschaft und über mich erzählen. Für Gefühle wie Gier, Angst, Liebe oder für die betörende Unordnung des Lebens Bilder zu finden, die diese Energie in sich tragen sowie das Medium der Fotografie reflektieren, ist Ziel meiner Arbeit.“
Der nächste Redner ist Tobias Zielony mit seinem Vortrag „Haus der Jugend“. Er fotografiert seit über 20 Jahren Jugendliche zwischen Popkultur, Selbstinszenierung und gesellschaftlicher Marginalisierung. Mit seinem Vortrag setzt er sich mit folgenden Fragen auseinander: Was hat sich in den 20 Jahren seiner Arbeit geändert? Was bedeutet der Begriff des Dokumentarischen, wenn vorbildliche Realität und mediale Repräsentation sich immer stärker gegenseitig durchdringen? Und wie arbeiten wir, wenn wir alle zuhause bleiben müssen?
Gegen 19 Uhr reflektiert Jen DeNike mit ihrem Vortrag „Sculpting Time“ über ihre Arbeit, die Video, Fotografie und Performance umfasst. In dieser zeigt die Künstlerin eine sehr feminine Perspektive auf geltende Geschlechterrollen. Ihre Arbeiten zeigen Utopien mit realen Bezügen. Sowohl ihre Fotografie als auch ihre Videokunst sind inspiriert von Natur und Architektur, zelebriert werden diese in höchst ästhetischer Form. Weitere Quellen der Inspiration sind der Strukturalismus und die Psychogeografie. Der Vortrag wird in englischer Sprache abgehalten. Anschließend beginnt ein Panel mit allen Vortragenden.
Abschließend wird die Ausstellung „Imperfect Vision“ des Fachbereichs Design online eröffnet. Die Ausstellung wurde im Rahmen der Projektwoche EXTRA MUROS von den Studierenden gestaltet. Unterschiedliche Positionen von Räumen, Körpern und Realitäten greifen Aktuelles, aber auch Unveränderliches im Jahre 2020 auf und zeigen es direkt auf jedem Bildschirm mit Internetzugang.
Direkt zum CLOSE(D) – A Contemporary Photography Talk
gelangt Ihr hier…
Alle wichtigen Facts:
Datum:
Mittwoch, 3. Februar 2021
Ablauf:
17:00 Uhr: Loredana Nemes
18:00 Uhr: Tobias Zielony
19:00 Uhr: Jen DeNike
20:00 Uhr: Panel mit allen Vortragenden
Im Anschluss:
Eröffnung der Ausstellung „Imperfect Vision“
Für alle weiteren Infos hier der Link zur Hochschule.
Text: Stella Schroeder-Finckh/PR PBSA
Bilder: PR PBSA, siehe Bildtitel