Internationaler Lantz’scher Skulpturenpark 2021

Victoria Tarak und Sean Mullan vor der Arbeit Nudes XI von Daniel Dewar und Grégory Gicquel, Courtesy der Künstler und Jan Kaps, Köln, © Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Der Lantz’scher Skulpturenpark in Düsseldorf-Lohausen steht für verwunschene Hecken, architektonisch aufgelöste Strukturen nach englischem Vorbild und romantischen, jahrhundertealten Bäumen. In dieser Kulisse eröffnet am Samstag, 17. Juli 2021 die Ausstellung Out here in the wild oats amid the alien corn. Ausgehend von der feministischen Wissenschaftstheoretikerin Donna Haraway verflechten 15 Künstler*innen neue Blickbeziehungen und verbinden so alte und gegenwärtige Perspektiven. Die Gegebenheiten des Parks werden dafür so ausgenutzt, dass sich der Park in einen Raum zwischen Fiktion und Wirklichkeit verwandelt. 

Der Internationale Lantz’scher Skulpturenpark Lohausen ist ein neues Ausstellungsprojekt der Kunstkommission Düsseldorf und der Landeshauptstadt Düsseldorf. Das Projekt knüpft an die Idee eines internationalen Skulpturenparks an, die auf den Galeristen Alfred Schmela (*1918 – †1980) zurückzuführen ist.

1975 eröffnete Schmela im Lantz’schen Park die Galerie im Park und organisierte im öffentlichen Raum der Grünanlage Ausstellungen mit Arbeiten internationaler zeitgenössischer Künstler*innen. Auf Initiative von Gregor Jansen, Direktor der Kunsthalle Düsseldorf, wurde diese Idee im letzten Sommer mit dem Internationalen Lantz’scher Skulpturen- park Lohausen 2020 wiederbelebt. In diesem Jahr wird der Lantz’sche Park erneut zur Bühne für aktuelle künstlerische Positionen.

Entlang der verschiedenen Akteur*innen versammeln sich im Lantz’schen Park unterschiedliche Zeitlichkeiten, Weltanschauungen und künstlerische Ausdrucksweisen und verdichten den Ort zu einem heterogenen Garten, in dem Erzählstränge wie Fäden durch den organischen Raum der Grünanlage führen. Angeregt von den narrativen Gegebenheiten und Spielräumen des Parks, möchte die Ausstellung Out here in the wild oats amid the alien corn den Ort in einen imaginären Möglichkeitsraum versetzen.

Im Spannungsfeld zwischen Imagination, Fiktion und Wirklichkeit befragen die eingeladenen Künstler*innen vergangene und gegenwärtige Narrative, entwickeln spekulative Fabulationen, verschachteln Zeitlichkeiten, reflektieren unsere Lebensformen oder schärfen die Sinne für die Vielzahl lebendiger Perspektiven und Wahrnehmungsweisen, um ein temporäres Netz alternativer und vielstimmiger Erzählungen in den Park zu knüpften.

Mythisch, utopisch, kritisch, abstrakt oder konkret wird dabei das erfinderische Vermögen des Geschichtenerzählens nicht als Abkehr von der Wirklichkeit aufgefasst, sondern als emanzipatorisches Werkzeug zur Bearbeitung und Erweiterung gemeinsamer Narrative und Betrachtungsweisen.

So befindet sich beispielsweise links vom Eingangstor des Lantz’schen Parks ein transparenter Briefkasten, den die Künstlerin Anna Budniewski im Laufe der Ausstellung kontinuierlich mit täglich drei an den Park adressierten Briefen füllen wird. In ihren Briefen greift sie den Schriftverkehr der berühmten Galerist*innen Familie Schmela auf, die Ende der 1970er Jahre die Villa auf dem Gelände bewohnten.

Spaziert man* links entlang der großen Wiese, vorbei an der ehemaligen Residenz der Frauen, steht am Wegesrand eine Box mit einem gläsernen Deckel. Prall gefüllt mit weißen Decken & Kissen, verweist das Behältnis auf den Ort, an dem die Briefe in flexiblem Setting (regelmäßig) geöffnet und vorgelesen werden.

Die Eröffnung der Ausstellung am 17. Juli 2021 wird begleitet von einer Soundarbeit von Klara Kayser mit dem Titel „Listen to the birds“, die von 14:00 bis 19:00 Uhr im Park zu hören sein wird. Am darauffolgenden Wochenende startet am 24. Juli die kollaborative Performance von Mira Mann „SSSSUUUU-GUUUUNG-GGGGAAAA“, die während der Laufzeit der Ausstellung in drei Kapiteln aufgeführt wird.

Neben installativen Skulpturen, die für die gesamte Ausstellungsdauer auf dem Areal des Parks zu sehen sein werden, wird es ein Programm mit punktuell erfolgenden Performances, Workshops, Tanzstücken, Soundarbeiten, Konzerten sowie einer Lesegruppe geben. Kuratiert wird die Ausstellung von Sean Mullan und Victoria Tarak

Out here in the wild oats amid the alien corn
18. Juli 2021 – 12 September 2021
Eröffnung: 17. Juli 2021, 14 bis 19 Uhr

Internationaler Lantz’scher Skulpturenpark 2021
Lantz’scher Park
40474 Düsseldorf

Alle Infos gibt es hier: www.outhereinthewildoatsamidthealiencorn.com/de

Text: PR/Franka Büddicker 
Fotos: siehe Bildbeschreibung

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