Am Freitag, dem 22. Februar 2019 feierte CREATIVE.NRW zusammen mit THE DORF und den weiteren CREATIVE.Spaces des Jahres 2018 im Innovationshub und im Hotel Friends in Düsseldorf den Abschluss der „CREATIVE.Spaces exploring Hidden Values“ Roadshow.
Nach einer Begrüßung durch CREATIVE.NRW-Geschäftsstellenleiterin Claudia Jericho sowie Tina Husemann und David Holtkamp von THE DORF stellte LAVAlabs-Geschäftsführer Michael Brink zunächst kurz den Innovationshub vor, eine gemeinsame Einrichtung von LAVAlabs Moving Images, tennagels Medientechnik und der Hochschule Düsseldorf. Von der EU und dem Land NRW im Rahmen des EFRE-Programms gefördert, widmet er sich Forschungsprojekten im Bereich Mensch-Maschine-Interaktionen und bringt dabei neueste technologische und kreative Entwicklungen zusammen.
Im Anschluss resümierten die CREATIVE.Spaces Heimatdesign, Wasserschloss Reelkirchen, Utopiastadt und MediaLab.NRW die Ergebnisse der vorangegangenen Roadshow-Stationen zu den einzelnen „Hidden Values“ Beziehungen, Einzigartigkeit, Daten und Aufmerksamkeit. Ein geführter Rundgang durch den Innovationshub beschloss den ersten Teil der Veranstaltung.
Der zweite Teil führte die rund 150 Gäste ins nahegelegene Hotel Friends, wo sie schon vor dem Eingang von einer Ausstellung mit Musikerporträts von Brian Storm begrüßt wurden. Erster Programmpunkt war eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wertschöpfung und Wertschätzung in der Musik“: Im Gespräch mit Thomas Venker, Herausgeber des kaput Magazins, berichteten DJ und Producer Lucas Croon (Bar, Stabil Elite) und Sängerin Elke Brauweiler (ehemals Paula und Commercial Breakdown) sehr offen und ehrlich über ihre Erfahrungen. Beide können von ihrer Musik leben, aber nur, weil sie breit aufgestellt sind und unterschiedliche Aktivitäten verfolgen.
Elke Brauweiler ist nicht nur als Solokünstlerin aktiv, sie unterrichtet auch und arbeitet als Studio- und Livemusikerin auch für andere Künstler, etwa José Gonzalez. Den Release ihrer aktuellen CD hat sie durch Crowdfunding mitfinanziert – dank der über Jahre aufgebauten Fanbase sei es ihr möglich gewesen, die Kampagne erfolgreich abzuschließen. Doch nicht alles sei positiv: Es sei ihr nicht gelungen, eine Bookingagentur zu finden, die für sie Konzerte organisiere – und so hadere sie doch zuweilen mit dem unsicheren Leben als Musikerin.
Lucas Croon produziert nicht nur solo Musik, mit der er als DJ- und Live-Act auch schon mal auf eine Goethe-Institut geförderte Tour geht: Er ist auch Mitglied der Bands Bar und Stabil Elite und komponiert Musik für Werbung und Filme. Streaming ist für ihn keine wirtschaftlich relevante Erlösquelle – anders als etwa ein Tatort, der mehrmals gesendet wird und jedes Mal Einnahmen bringt.
Beide betonten, dass es wichtig ist, sich um die geschäftliche Seite des Musikmachens zu kümmern, auch wenn es schwerfällt – „man wächst rein in das Geschäftliche“, sagte Lucas Croon. So sollte man mit Kooperationspartnern bereits im Vorfeld klären, wer welchen Anteil erhält. Verträge mit Labels und Verlagen sollten immer vorher von einem Rechtsanwalt durchgesehen werden. Anträge für Förderungen zu schreiben, sei zwar lästig, aber notwendig und letztlich hilfreich. Generell wünschen sich beide, dass Institutionen wie die GEMA oder die Initiative Musik ihre Verfahren vereinfachen. „Popschulen“ stehen beide eher skeptisch gegenüber: „Auch wenn der Weg schwer ist, gehe ich lieber meinen eigenen“, sagte Elke Brauweiler.
Zwei Songs von Elke Brauweiler und ein Kurz-Konzert von I AM SCHNEIDER mit dem in Düsseldorf lebenden Corduroy-Schlagzeuger Ben Addisson als Gast sowie ein DJ-Set von Lucas Croon beschlossen den Abend. Zahlreiche Teilnehmer*innen nutzten bei Snacks und Drinks noch die Gelegenheit zum Netzwerken – und Tanzen.
Wir danken CREATIVE.NRW sowie unseren Partnern dem Hotel Friends, Warsteiner, Stilla Wasser sowie allen Gästen, Beteiligten und Künstlern für den tollen Abend!
Text: CREATIVE.NRW
Fotos: Kristina Fendesack
© THE DORF 2019