Am 14. September haben sich die Düsseldorfer gerne die Hände schmutzig gemacht – zumindest die, die am zweiten jährlichen Rhine Cleanup teilgenommen haben. Die Initiative ruft zur einer Müllsammelaktion von der Quelle bis zur Mündung des Rheins auf, um die Verschmutzung unserer Umwelt und Gewässer endlich zu stoppen und das Bewusstsein der Menschen dafür zu schärfen.
Mithilfe von ca. 20.000 Freiwilligen aus 6 Ländern und über 100 Städten mit rund 170 Tonnen gesammeltem Abfall setzt das damit größte zusammenhängende mitteleuropäische Cleanup ein Statement: Wir können nicht einfach weiterhin zusehen, wie unsere Umwelt immer mehr verschmutzt. Es besteht dringender Handlungsbedarf und das globale Müllproblem ist nicht nur ein Thema von fernen Entwicklungsländern, sondern beginnt direkt vor unserer Haustür.
Auch Victoria Blocksdorf, die am Standort Rheinkniebrücke mit rund 200 Helfern die Aktion mit organisierte, hat eine klare Mission und eine Botschaft an die Stadt Düsseldorf und ihre Bürger.
“Dieses Jahr haben ca. doppelt so viele Leute wie letztes Jahr an der Aktion teilgenommen und es ist toll zu sehen, wie die Bereitschaft und das Verantwortungsbewusstsein in der Bevölkerung steigt. Ich selbst habe vor einem Jahr eine Weltreise gemacht und habe eine wunderschöne Natur erleben können, aber auf der anderen Seite auch sehr viel Müll gesehen. Das hat mich ziemlich verfolgt und es gab dann irgendwann diesen Punkt, an dem ich wieder zurück in Düsseldorf war und dachte, ich müsste zurück zum Meer um dort aufzuräumen, bis mir die Idee kam, dass ich das ja auch direkt hier tun konnte. Der Rhein fließt schließlich ins Meer und somit kann man den Müll aufhalten, bevor er schlimmeres anrichten kann. Wir sollten uns immer daran erinnern, dass unsere ganze Erde miteinander verbunden ist und nur auf der Basis von Wasser funktioniert.”
2018 wurden 12.000 Kippenstummel entlang der Rheinkniebrücke gesammelt, 2019 waren es 40.000!
“Ich wünsche mir von den Düsseldorfer Bürgern, dass sie auf den Rhein aufpassen, genau so, wie sie auf die ganze Welt aufpassen sollten. Sie sollten einfach achtsam sein, natürlich viel Spaß am Rhein haben, dort grillen und sich aufhalten, am Ende aber auch wieder ihren Müll mitnehmen und nichts liegen lassen. Und damit dafür sorgen, dass unser Rhein so schön bleibt.
Von der Stadt Düsseldorf würde ich mir auf der anderen Seite striktere Vorgaben wünschen, vor allem was Großveranstaltungen betrifft. Nach der Rheinkirmes lagen beispielsweise zahllose Zigarettenkippen hier auf den Wiesen herum und auch bei einem Marathon oder dem Gourmet-Festival sollte strikter gegen Einwegplastik vorgegangen werden. Das wäre ein wichtiger Schritt!”
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Text & Fotos: Lisa Damberg
© THE DORF 2019