[wa:|wa:] Festival – Kabawil e.V.

Das [wa:|wa:] Festival geht in die vierte Runde! Vom 26. bis 30. August veranstaltet der Kabawil e.V. das Festival mit einem vielseitigen Programm auf der Open-Air-Bühne im Hinterhof an der Flurstraße 11a in Flingern – die meisten Veranstaltungen finden unter freiem Himmel statt. Als Vorgeschmack gibt es am 15. und 22. August zwei neue Rundgänge durch den Stadtteil. Der Eintritt ist frei! Ab heute könnt Ihr Euch das ganze Programm auf www.kabawil.de  anschauen.

Seit 2017 veranstaltet der Kabawil e.V. einmal im Jahr das [wa:|wa:] Festival in seiner Homebase im Stadtteil Flingern – und da 2020 ein außergewöhnliches Jahr ist, dreht sich das Programm um das Thema Geschwindigkeit. „Das Thema fanden wir nicht zuletzt wegen Corona passend“, sagt Kabawil-Leiterin Petra Kron. „Die Pandemie hat ja das Lebenstempo vieler Menschen stark beeinflusst – in das eine wie in das andere Extrem.“ Bei Kabawil ist in diesem Jahr auch einiges anders als sonst. „Statt eines 10-tägigen Festivals, wie wir es aus den Vorjahren kennen, gibt es 2020 fünf kompakte Tage, dazu zwei Festival-Vorboten“, so Petra Kron. Täglich bietet Euch das Festival ein buntes, abwechslungsreiches Programm. Es gelten natürlich die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln vor Ort.

Wie gewohnt sind zahlreiche TeilnehmerInnen von Kabawil-Workshops und -Trainings beteiligt. Bei der Festival-Eröffnung am 26. August kommen z.B. Texte aus unterschiedlichen Kabawil-Schreibwerkstätten zum Vortrag. Es soll aber nicht nur gelauscht und zugeschaut, sondern auch mitgemacht werden: Beim Origamifalten, Siebdrucken oder meditativen Summen. Wer sich nach gemeinschaftlichen Aktionen nach ein wenig Alleinsein sehnt, der kann in den Raum der Stille, der von zwei Studentinnen der Kunstakademie Düsseldorf gestaltet wurde. Am 27. August diskutieren in der Kabawiler Runde #8 schwarze Deutsche die Frage: „In welchem Düsseldorf wollen wir leben?“. Eine Frage, die momentan dringlicher erscheint denn je. 

Seit 2003 organisiert der Düsseldorfer Kabawil e.V. Workshops und Kulturprojekte für z.B. Tanz, Theater, Performance, kreatives Schreiben und Fotografie – seit 2008 sind sie in Fliegern Zuhause. Das Team ist eine bunte Mischung aus angesehenen KünstlerInnen, Pädagoginnen und KulturmanagerInnen, die Interessierten künstlerische Techniken vermitteln und sie bei ihrem kreativen Arbeitsprozess begleiten. Auf der Basis von Differenz schafft Kabawil eine gemeinsame kulturelle Arbeits- und Ausdrucksweise.

Die Programm-Höhepunkte

15. August | 17 Uhr: Flingern Walk „Hör-Übungen“
Wie klingt eine Geschäftsstraße wochentags um 13 Uhr und wie am Feiertag um 5 Uhr morgens? Welche akustischen Schichtungen birgt ein Platz in der Stadt und was verbirgt sich darunter? Wie klingt ein morgendlicher Schulweg? Was verrät der Klang eines Ortes über seine Geschichte? Kann man die Geschichte(n) eines Ortes hören? Welches Tempo haben die Füße beim Gang durch die Stadt und welches unsere Augen? Auf einem Klangteppich bewegen sich die Teilnehmer quer durch Flingern. Fieldrecordings, Klangschichtungen, Kompositionen und Hör-Übungen bei einem akustischen Spaziergang durch den Bezirk Flingern mit Miki Yui (Künstlerin und Musikerin) und Thomas Klein (Musiker). Anmeldung bis zum 12.8. unter klein@kabawil.de, Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben!

22. August | 17 Uhr: Flingern Walk „Fünf Keller in Flingern“
Nicht zuletzt seit Platons berühmtem Höhlengleichnis haftet den meisten literarischen und philosophischen Ausführungen über unterirdische Räume eine dunkle oder zumindest ambivalente Betrachtungsweise an. Joseph Beuys bemerkt dagegen: „Alles Leben beginnt in der Dunkelheit.“ In der modernen Großstadt finden wir nur noch sehr selten natürliche Höhlen, haben aber unter der Oberfläche ein weit verzweigtes Geflecht aus Unterbauten, Kanälen und Kellern, die dem Tageslicht und dem öffentlichen Blick entzogen sind. Kellerräume haben dabei unterschiedlichste Funktionen und werden als Lagerraum, Wohnort, Laden, Garage, Arbeitsraum oder Werkstatt genutzt. In einer Wanderung durch fünf verschiedene Keller in Flingern versucht der Musiker Stefan Schneider gemeinsam mit den Teilnehmern eine Annäherung an Geschichten des Verborgenen und der Dunkelheit. Neben stadthistorischen Erhellungen warten auch unterirdische Lichtblicke aus Literatur, Botanik und Musik auf die Teilnehmer. Anmeldung bis zum 19.8. unter info@kabawil.de, Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben!

27. August | 18 Uhr: Kabawiler Runde #8, Foto-Ausstellung „Geschwindigkeit/Dabiara“ & Teppich-Kino
Das Herzstück des zweiten Festival-Tags ist die mittlerweile achte Ausgabe der Kabawiler Runde. Auf dem Podium diskutieren diesmal schwarze Deutsche über die Frage „In welchem Düsseldorf wollen wir leben?“. In der Hofeinfahrt wird die Ausstellung „Geschwindigkeit/Dabiara“ mit Fotografien der Künstler Kwame Acheampong (Ghana) und Lukas Godec (Deutschland) eröffnet. Es werden Kurzfilme zum Thema Covid-19-bedingte Entschleunigung präsentiert. Und beim Teppich-Kino zeigen Studierende der HS Düsseldorf ihre Filme aus dem Ü-Wagen heraus, während das Publikum sich um den Wagen herum auf Teppichen platziert (Teppiche bitte mitbringen!). 

29. August | 12 – 21 Uhr: Nachbarschaftstag
Den ganzen Tag über finden im Hinterhof an der Flurstraße 11a unterschiedliche Aktionen statt. Der US-amerikanische Musiker Steve Savage, dessen Wurzeln in der Folk- und Akustikmusik liegen, wird ebenso Kostproben seines Könnens geben wie die Kabawil Family Band, die 2016 mit geflüchteten Musikern aus Syrien und dem Irak gegründet wurde und von dem Düsseldorfer Elektronik-Musiker Thomas Klein geleitet wird. Außerdem ist eine Werkprobe der Frauen-Tanz-Theater-Produktion „Nikà und Themis“ zu erleben und Susanne Diesner lädt zum meditativen Summen ein. Walzer und Salsa mit Othello Johns darf in diesem Jahr nur auf Abstand getanzt werden – als Abstandshalter sollen Seile dienen. Zudem ist ein Mini-Food-Festival mit Köstlichkeiten aus Flingeraner Communities geplant (Geschirr bitte mitbringen!)

Alle Infos zum Programm findet Ihr auf www.kabawil.de!

[wa:|wa:] Festival – Kabawil e.V.
26. bis 30. August 2020
Flurstraße 11a (Hinterhof), Düsseldorf

Foto: Nyani Quarmyne
© THE DORF 2020

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