Werbung: Der Sommer ist da und es ist Zeit die Stadt neu zu entdecken! Vom 3. bis 13. Juni 2021 findet die dritte Ausgabe der Veranstaltung CLAIMING COMMON SPACES unter dem Motto „WELCOME TO THE PLEASUREZONE“ statt. Mithilfe der Augmented Reality App “[k] to go” werden zwölf Orte in Düsseldorf in digitale Bühnen verwandelt, auf denen u.a. das tanzhaus nrw, das FFT, Kampnagel Hamburg und verschiedene Künstlergruppen spannende Performances bereithalten. Also los – macht Euch mit Eurem Smartphone und der “[k] to go” App auf Entdeckungsreise!
Nachdem CLAIMING COMMON SPACES, die gemeinsame Programmreihe des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, im vergangenen Jahr entfallen musste, findet ihre dritte Ausgabe jetzt als digitale Bühne in mehreren deutschen Städten statt. Vom 3. bis zum 13. Juni können Düsseldorfer*innen ihre Stadt auf einem App-Parcours neu entdecken. Im Rahmen der Veranstaltung CLAIMING COMMON SPACES III: WELCOME TO THE PLEASUREZONE haben das FFT und das tanzhaus nrw zwölf Stationen zwischen dem Düsseldorfer Hauptbahnhof und dem tanzhaus nrw in der Erkrather Straße verteilt.
Mithilfe der kostenlosen App “[k] to go” (Google Play Store / App Store)können Passant*innen am Boden angebrachte QR-Codes einscannen und digitale Performances erleben. Auf dem Handydisplay verschmelzen Tänzer*innen, Performer*innen und Stadraum in einer Augmented Reality: der Worringer Platz wird zur Tanzfläche, das KAP1 – der zukünftige Spielort des FFT – zur Open-Air-Bühne.
Bahar Götken und Yeliz Pazar, Tänzerinnen des Kollektivs nutrospektif und Factory Artists am tanzhaus nrw, haben für die App eine Choreografie erarbeitet. Interaktiv und humorvoll ist der dreiminütige Videoclip namens “nutropower”, in dem sich die Tänzerinnen einen imaginierten Ball zuwerfen und Energie verteilen. “Als Hintergrund für das Video haben wir einen einfarbigen Tanzboden gewählt. So konnten die Künstlerinnen in der Filmbearbeitung, wie vor einem Greenscreen, ausgeschnitten und in der App vor den jeweiligen Stadtraum gesetzt werden”, erklärt Philipp Schaus, Dramaturg am tanzhaus nrw.
Das FFT hat die slowenische Performancegruppe Via Negativa eingeladen, mit der es eine langjährige Zusammenarbeit verbindet. In zwei provozierenden Videos bietet das Kollektiv aus Ljubljana dem Publikum einen selbstironischen, durch die Erfahrung der Pandemie veränderten Blick auf zwischenmenschliche Verhältnisse. FFT-Dramaturg Christoph Rech beschreibt, dass “Anita Wach, Bojan Jablanovec und ihre begnadeten Performer*innen mit verzweifelter Komik demonstrieren, wie sich unsere Körper nach Kontakt sehnen und wir dabei zwischen Zärtlichkeit und Abhängigkeit pendeln.”
Der Parcours findet zeitgleich in mehreren deutschen Städten statt und ist ein Programmpunkt von CLAIMING COMMON SPACES, eine vom Bündnis internationaler Produktionshäuser initiierte Veranstaltung, die jährlich von einem der sieben Bündnishäuser kuratiert wird. 2019 waren das FFT und das tanzhaus nrw bereits Gastgeber der Programmreihe, dieses Jahr übernimmt das Hamburger Produktionshaus Kampnagel die Leitung.
Jedes der teilnehmenden Häuser hat Künstler:innen beauftragt, Videos zum Thema „Feeling myself in public space“ zu produzieren. Entstanden sind bis zu 3-minütige Videoskulpturen, die unterschiedliche künstlerische Zugänge, Perspektiven und Anleitungen anbieten, um sich individuell auf die kommende, postpandemische Zukunft vorzubereiten. Die künstlerischen Beiträge sind in der Tour auf dem Kampnagel-Gelände zu sehen, aber auch in Essen, Düsseldorf, Dresden und Frankfurt kann das Publikum die Performance- Spaziergänge erleben.
Die Stationen des Parcours samt interaktiven Inhalten, die Euch dort erwarten, haben wir hier für Euch aufgelistet oder sind auch in der extra angelegten Google Map zu finden.
#0 BEGRÜSSUNG MIT AMELIE DEUFLHARD (Kampnagel, Hamburg)
#1 NUTROPOWER „READY TO RECHARGE?“ (tanzhaus nrw, Düsseldorf)
Bahar Gökten und Yeliz Pazar vom Kollektiv nutrospektif treffen euch zu einem digitalen Energieupload.
#2 VIA NEGATIVA „ONE TWO FREE“ (FFT, Düsseldorf)
Die slowenische Kunstgruppe Via Negativa stellt folgende These auf: „Man kann das Konzept der Freiheit nicht verstehen. Um Freiheit zu erleben, muss es mindestens zwei geben. Freiheit ist ein endloses Spiel von Herr und Knecht von Knecht von Knecht von Herr von Herr von Herr von Knecht.“
Konzept/Performance: Anita Wach; Performance: Kristina Aleksova; Regie: Bojan Jablanovec; Kamera: Rok Kajzer Nagode; Musik: Eduardo Raon.
#3 VIA NEGATIVA „THE KISS“ (FFT, Düsseldorf)
Und eine weitere visuelle These: Ein Kuss kann ein Akt der Heilung oder ein Akt der Tötung sein. Solange der Raum zwischen den Lippen neutral bleibt, sind wir frei von Konsequenzen. Aber wenn ein Kuss geschieht, könnte eine ganze Zivilisation untergehen…
Konzept: Kristina Aleksova; Performance: Kristina Aleksova, Loup Abramovici; Regie: Bojan Jablanovec; Kamera: Rok Kajzer Nagode; Musik: Eduardo Raon.
#4 SIRYEL CHTIOUI, WILLIAM HAYBOR-VENOUS, KWAME OSEI „MELLOW STREET“ (PACT Zollverein, Essen)
Sich durch die Straßen treiben lassen, durch die Stadt mit ihrer unbeschwerten pulsierenden Energie, laut sein, zügellos sein, zusammen sein – mit „Mellow Street“ erzählen die Tänzer*innen von dem, was wir gerade vermissen.
#5 NEWFRONTEARS „WAITING IS A PLACE #1“ (HAU – Hebbel am Ufer, Berlin)
#6 NEWFRONTEARS „WAITING IS A PLACE #2“ (HAU – Hebbel am Ufer, Berlin)
Die Avatare im Beitrag des Künstlerduos NewFrontEars stellen digital-poetische Fragen: „Überall ist nirgends und alles war einmal jetzt. Erinnern Sie sich, wann es geschah? Finden Sie das Echo und wiederholen Sie die Bewegung.“
#7 AUBREY BEARDSLEY „UNTITLED DANCE SUITE“ (HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden)
Die Untitled Dance Suite ist ein getanzter Kommentar zur aktuellen Situation, der bewusst so abstrakt gehalten wurde, dass er zu unterschiedlichen Orten und Inhalten passen kann.
Choreografie: Joseph Hernandez; Musik: Barret Anspach.
#8 GO PLASTIC COMPANY „ASPHALTWELTEN PART 2“ (HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden)
Die plastic Company stellte 13 Künstler*innen aus 5 Ländern dieselbe Aufgabe: „Schiebe die Wand mit aller Kraft weg. Gelb und Blau.“
Performance: Joseph Hernandez, Cindy Hammer, Rika Yotsumoto, Beatrix Simkó, Réka Oberfrank (Budapest), Silvia Svitekova, Karol Regeci, Lukas Zahy (Bratislava), Cat Jiménez, Hygin Delimat (Wien), Tereza Lenerova, Tomas Janykpa + Tinka Avramova (Prag); Konzept & Regie: Cindy Hammer / Susan Schubert.
#9 GO PLASTIC COMPANY „LIVING MONUMENTS“ (HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden)
Ein choreografischer Beitrag zur Erinnerungskultur, der sich mit der Problematik der Verkörperung beschäftigt.
Performance: Cindy Hammer, Joseph Hernandez, Rika Yotsumoto; Musik: First Rain by Duval Timothy.
#10 BABY OF CONTROL „INSTITUTE FOR FRICTION DIMINISHING“ (Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt am Main)
Baby of Control ist eine abgesandte Arbeitsgruppe des langen dünnen Planeten und seiner Monde – offizielle internationale und interstellare Bezeichnung „Long Thin Planet and its Moons“. Sie nutzen heimische bürokratische Ressourcen, um den phantasmagorischen Sachverhalt der „Erdenmusik“ zu prüfen und in kontrollierten Verhältnissen zu reproduzieren. Erdenmusik erweitert auf sehr nachhaltige Art und Weise den Horizont und alle können Menschen sein…
#11 HOUSE OF BROWNIES „EMBRACING ONES SELF“ (Kampnagel, Hamburg / QUEER B-CADEMY)
Pascal, Marcelino, Ricardo und David begeben sich mit den Mitteln der Bewegungskunst auf eine Selbstfindungsreise, auf der sie der cis-heteronormativen Gesellschaft trotzen, die ihnen in der Erziehung als selbstverständlich verkauft wurde. Dadurch stärken sie ihre inneren Stimmen, die sie bisher gelernt haben zu unterdrücken und zu verleugnen, und entdecken und feiern damit die Schönheit ihrer Individualität.
Text: Maren Schüller/PR tanzhaus nrw
Fotos: Katja Illner
© THE DORF 2021