Die Highlights der DC Open 2022

VAN HORN, Paul Morrison, Mystacidium

Werbung: Das große Galeriewochenende DC Open 2022 (Düsseldorf Cologne Open Galleries) steht in den Startlöchern: Vom 2. bis zum 4. September 2022 laden 56 Galerien in Köln und Düsseldorf zeitgleich zur Eröffnung ihrer Ausstellungshighlight des Jahres – und zum ausgiebigen Gallery-Hopping. Damit Ihr nicht den Überblick verliert, präsentieren wir Euch unsere ganz persönlichen Ausstellungshighlights in beiden Städten.

Düsseldorf

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Friedl Kubelka vom Gröller, „Fotografie und Film“
2. September – 15. Oktober 2022
Friedl Kubelka vom Gröller ist eine außergewöhnliche Künstlerin. 1946 in London geboren, verbrachte sie ihre Kindheit hauptsächlich in Ost-Berlin und Wien. Heute lebt sie in Wien und Paris und setzt sich in ihrem fotografischen und filmischen Werk eindrucksvoll mit menschlichen Identitäten auseinander. Sie gilt als Pionierin der konzeptuellen Fotografie und hat als unabhängige Filmemacherin erfolgreich ihre eigene Bildsprache entwickelt. Schon früh erkannte Kubelka vom Gröller, die auch eine Ausbildung als Psychoanalytikerin hat, die kaum ausgeschöpfte psychologische Dimension des fotografischen Porträts. Unzufrieden mit dem auf einen kurzen Moment reduzierten fotografischen Abbild, begann sie 1972 ihre „Jahresportraits“, ein fotografisches Langzeit- bzw. Lebensprojekt, in dem sie sich alle fünf Jahre über ein Jahr hinweg fast täglich selbst fotografiert. Ungeschminkt dokumentiert die Künstlerin nicht nur ihren privaten und beruflichen Alltag, sondern auch das Vergehen der Zeit, an deren Ende das Unvermeidliche steht. Schockierend nah wird der Betrachter mit Kubelka vom Gröllers und seiner eigenen Vergänglichkeit konfrontiert. Diese zwingende Auseinandersetzung mit Zeit und Vergänglichkeit spiegelt sich auch in den alltäglichen Porträts von Verwandten, Freunden und Kollegen wider und verdichtet sich in dem 1000-teiligen fotografischen Porträt von Lore Bondy, der Mutter der Künstlerin. Kubelka vom Gröller’s Arbeiten sind Zeugnisse weiblicher Selbstermächtigung und einer äußerst sensiblen Beobachtung des Anderen. Alle Infos hier…

Konrad Fischer Galerie
Bernd & Hilla Becher, „Beton“
2. September – 22. Oktober 2022
Vor dem Hintergrund der Rezeptionsgeschichte des künstlerischen Werks von Bernd und Hilla Becher ist „Beton“ ein spannend neuer und richtungsweisender Ausstellungstitel. Obwohl das Material eines industriellen Bauwerks, das das Künstlerpaar in ihr photographisches Archiv aufnahm, für sie immer ein zentrales Kriterium der Betrachtung und Klassifizierung war, wurde bis heute kein Baustoff zum Fokus einer ihrer Präsentationen erhoben. Mit 39 großformatigen Einzelbildern und zwei beispielhaften Typologien setzt die aktuelle Ausstellung einen Fokus auf die berühmten von Bernd und Hilla Becher photographierten Industriebauten, die maßgeblich aus Beton gebaut wurden. Insofern kommt nicht allein die Vielfalt der industriellen Formenwelt zum Tragen, die das Künstlerpaar in ihrem bewundernswerten Gesamtwerk erhalten hat. Auch die enorme Vielgestaltigkeit und Einsetzbarkeit von Beton tritt hervor, dessen Wirkung und Ausdruckskraft eine große Bandbreite hat. Alle Infos hier… 

Petra Rinck Galerie
Johannes Bendzulla, „White Cube White Teeth“
2. September – 15. Oktober 2022
In Bendzullas digitalen Collagen durchdringen sich computergenerierte Elemente und klassisch analoge Techniken wie Malerei und Zeichnung. Jedes Werk ist hier eine praktische Reflexion über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten digitaler Bilder und deren Einfluss auf unsere Weltwahrnehmung. Die Ausstellung „White Cube, White Teeth“ ist die zweite Einzelpräsentation in der Petra Rinck Galerie und umfasst mehr als zehn neue Arbeiten, darunter eine großflächige Fototapete. Alle Infos hier… 

SCHÖNEWALD
Andreas Schmitten
2. September – 8. Oktober 2022
Nachdem sich Andreas Schmitten in den letzten zwei Jahren verstärkt der Entwicklung von Großformaten gewidmet hat, kehrt er nun zu den Wurzeln seiner kreativen Praxis zurück: der Arbeit mit Modellen. Darin offenbaren sich die grundlegenden Motivationen seines Schaffens, das Elemente aus Gestaltungsbereichen wie Architektur, Mode, Produktdesign und Theater, aber auch gesellschaftliche Bezugsfelder wie Kunstgeschichte und Religion integriert. Alle Infos hier…

VAN HORN
Paul Morrison, „Mystacidium“
2. September – 2. Oktober 2022
In Zeiten des Klimawandels und der enormen Einflussnahme des Menschen auf die Natur entwickeln sie mehr denn je aktuelle Brisanz, nicht zuletzt wegen der konsequenten Hingabe des Künstlers zum Bildsujet der Natur. Dabei kombiniert er in seinen Szenen von Blumen und Bäumen Stile und Bildsprachen unterschiedlicher Herkunft – von Comics und Grafik bis hin zu historischen Radierungen der Renaissance und naturwissenschaftlichen Darstellungen der Botanik. Morrison knüpft hier an die Tradition der Landschaftsmalerei an, die sich im 16. Jahrhundert als selbständiges Genre etablierte und seitdem von der Moderne bis zur Land Art an Aktualität nicht verloren hat. Diese Aktualität wird von Morrison in raumgreifenden Wandmalereien, Skulpturen, Malereien ebenso wie in Zeichnungen, Drucken oder in filmischen Werken reflektiert. Alle Infos hier… 

Köln

Berthold Pott
Daniel Boccato, „69 parrotpaintings“
2. September – 3. Oktober 2022
Die Galerie Berthold Pott stellt zum Galeriewochenende DC Open vom 2. bis 4. September 2022 den in Brasilien geborenen und in New York lebenden Künstler Daniel Boccato aus. Die Einzelausstellung mit dem Titel „69 parrotpaintings“ zeigt eine Vielzahl von aktuellen Leinwandarbeiten aus seiner 2014 begonnenen Serie der „parrotpaintings“. Die Serie variiert dabei ein Thema: Auf allen 69 meist kleineren Leinwänden ist ein Frauenakt mit einem Papagei zu sehen. Mal sind die Werke gegenständlich und klar ausgearbeitet, mal sind die Figuren nur schemenhaft erkennbar und eher flächig und unscharf gehalten. Dabei malt Boccato jedoch nicht direkt auf Leinwand, sondern mit Ölkreide auf Papier. Das Papier wird dann auf eine rohe Leinwand kaschiert, wobei das Papier nicht scharfkantig-rechteckig geschnitten ist, sondern die Ränder wie mit der Hand gerissen, schräg und ausgefranzt erscheinen. Alle Infos hier… 

Clages
Oliver Husain, „Literal Umbrella”
2. September – 15. Oktober 2022
Oliver Husain sagt: „Regenschirme enthalten in ihrer geschlossenen Form das Potenzial einer performativen Geste – sie warten darauf, geöffnet, aufgespannt, entfaltet zu werden. Diese kurze Geste des Aufklappens des Schirms ist wie der Beginn eines Liedes in einem Bollywood-Musical, wenn die Lichter angehen und die Chormädchen aus der Kulisse springen. Wie ein Pfau entfaltet der Regenschirm nur in bestimmten Momenten – in diesem Fall bei schlechtem Wetter – seine volle, zufriedenstellende, runde Ausdehnung. Die buchstäblichen Regenschirme tauchen in dieser Ausstellung in verschiedenen Formen auf – verziert mit Ornamenten, die lose auf indischen Textilmustern basieren; animiert und choreographiert auf Bildschirmen; selbst als Projektionsflächen verwendet; ausgeschnitten, abgeflacht, zerstört und wieder zusammengesetzt. Der Begriff der Flächigkeit, die sich entfaltet, ausdehnt und Raum einnimmt, erscheint weniger wörtlich, wenn ich mich mit dem brillenlosen 3D-Kino der 1940er Jahre beschäftige, das Spiegel, Parallaxengitter und verblendete Leinwände verwendet, um den stereoskopischen Effekt zu erzielen. Ich jage die mythische Chimäre dieser faszinierenden technischen Errungenschaften durch die Trümmer des Kalten Krieges, unter denen sie begraben wurden, und inszeniere sie als seltsames Spektakel neu.“ Alle Infos hier… 

Jan Kaps
Kresiah Mukwazhi, „Ndakamira pamukaha“
2. September – 29. Oktober 2022
Jan Kaps freut sich, die zweite Einzelausstellung von Kresiah Mukwazhi mit dem Titel Ndakamira pamukaha (Standing my ground till it cracks) in der Galerie zu präsentieren. Kresiah Mukwazhis künstlerisches Schaffen ist geprägt von ihrem Eintreten für die Sichtbarkeit und die Rechte von Frauen, die in patriarchalen Gesellschaften diskriminiert werden. Mit ihrem Ansatz des visuellen Aktivismus erkundet die Künstlerin in Performances, Videoarbeiten und Textilcollagen den weiblichen Körper als Ort der Machtverhältnisse. In ihrer neuen Serie von zehn Textilarbeiten, die teilweise an der Wand befestigt sind und frei im Raum schweben, richtet Mukwazhi ihre Aufmerksamkeit auf die zugrunde liegenden Strukturen solcher systemischer Gewalt. Unter Bezugnahme auf eine Vielzahl von Quellen entlarvt und dekonstruiert die Künstlerin die Narrative, die Frauen in der simbabwischen Gesellschaft als das Andere darstellen. Alle Infos hier… 

Martinetz
Emma Adler, „7HE GREA7 RESE7“
2. September – 15. Oktober 2022
Die Künstlerin Emma Adler wirft mit immersiven Rauminstallationen Schlaglichter in die Untiefen des Internets, untersucht mittels verschiedener Realitätsebenen die menschliche Wahrnehmung als Schlüssel zum Verständnis von Welt. Im Zentrum ihrer Arbeiten stehen Verschwörungstheorien sowie das Verhältnis von Realität und medialer Repräsentation. 7HE GREA7 RESE7 ist der zweite Teil einer neuer Werkreihe, die konspirationistische Konzepte im „postfaktischen“ Zeitalter zwischen Pandemie und Populismus beleuchtet. Alle Infos hier… 

Galerie Nagel Draxler
Stefan Müller, „Frighten the Corners”
2. September – 5. November 2022
Kreise und Linien bilden den Schwerpunkt auf den Leinwänden von Stefan Müller. Diese sind meist ungrundiert und zuvor mit Fußtritten und Schmutz zertrampelt worden. Collagierte abgerissene Papiere können genauso Bildinhalt sein, wie ausgebeizte Flächen. Malzbierflecken, Staub oder Kaffee ersetzen die normale Versiegelung. Die Motive entstehen davon unabhängig und doch im indirekten Zusammenhang, der in und durch die Titel hergestellt wird. Diese sind als poetischer Kommentar der eignen Arbeitsweise zu lesen, in der die große Geste der Malerei mit der Sparsamkeit der künstlerischen und materiellen Mittel, sowie des psycho-sozialen Vermögens konkurriert. Stefan Müller ist ein Künstler, der unabhängig von dem, was im Kontext dessen geschieht, was Max Horkheimer einmal Kulturindustrie genannt hat, seiner eigenen Zeitlinie folgt. „Frighten the Corners“ zeigt eine Reihe neuer Malereien des Künstlers. Alle Infos hier… 

Düsseldorf Cologne
Open Galleries
2. bis 4. September 2022
www.dc-open.de

Preview:
Freitag, 2. September ab 13 Uhr bis 21 Uhr

Text: Presse
Fotos: Siehe Bildbeschreibung
© THE DORF 2022

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