Adieu Open Source Festival Teil1

Das letzte Open Source Festival ist passiert. Fast 15 Jahre lang wurde im Juli auf der Rennbahn getanzt. Jetzt ist es vorbei – vorerst. Aber, zumindest wenn es nach vielen optimistischen Besucher*innen geht, dann wird da „sicher wieder irgendwas Neues kommen“. Hoffen wir natürlich auch. Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, Veranstalter*innen, Künstler*innen und Liebhaber*innen des Festivals zu treffen und zu fragen: Was ist das Open Source Festival für dich? Mit einem Teil vom Team des Open Source Festivals wollen wir anfangen und in den nächsten Tagen kommen Besucher und Düsseldorfer Gesichter und Weggefährten zur Wort.

Open Source Festival 2019. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus 20-jährigem Stufentreffen und Abschlussball. Jeder kennt jeden. Menschen liegen sich in den Armen, begrüßen sich, trinken zusammen, tanzen und lachen. Gleichzeitig kommt keine Konversation ohne das obligatorische „Ich kann echt nicht glauben, dass es jetzt vorbei sein soll“ aus. Man merkt: das Open Source Festival hat sich bei vielen Düsseldorfer*innen zu einem Fixpunkt im Sommerterminkalender entwickelt.

Ein Samstag, den man gemeinsam bei gutem Wetter auf der Rennbahn verbringt. Eine gute Zeit hat, Freunde trifft und dabei im besten Fall noch spannende neue Musik entdeckt. Denn auch das ist etwas, das das Open Source Festival über die Jahre ausgemacht hat: die Künstler*innen auf den Bühnen sind meistens ziemlich gut, aber oft auch ziemlich unbekannt für den Otto-Normal-Musikhörer. Auch in diesem Jahr.

Baloji war sicher den wenigsten Besucher*innen ein Begriff, trotzdem hat der belgische Rapper mit seinem Soundgemisch aus Afrobeats und karibischen Rhythmen für einen der besten und am meisten umjubelten Auftritte des Festivals gesorgt. Es sind eben immer genau die Acts, mit denen man nicht rechnet, die auf dem Open Source Festival überraschen. Sicherlich hat da auch Rizan Said zugehört, der selbsternannte „King of Keyboards“ – irgendwo zwischen 90er Jahre Synthesizer-Sounds und Dabke schwebend und für viele Besucher*innen eine ziemliche Überraschung. Zumindest, wenn man nach den tanzenden Massen vor der Carhartt Stage während seines Auftrittes geht.

Eine echte Queen hat sich dann spätabends offenbart: Bambii – zwei Stunden lang hat sie auf dem NTS Floor aufgelegt und den Großteil ihres Publikums für die gesamte Länge der Zeit dort behalten. Tanzend. Regenjacken und Pullover abstreifend. Schlicht: glücklich. Für Open Source Stammgäste war Bambii dabei aber keine Unbekannte: Letztes Jahr war sie als DJ für Mykki Blanco am Start – dieses Jahr dann alleine, aber nicht weniger gut.

Was gut ist, kommt eben wieder. Klingt pathetisch, ist aber auch einfach nur wahr – und gilt hoffentlich auch für das Open Source Festival. Vielleicht nicht genau so, wie wir es kennen und lieben gelernt haben. Vielleicht nicht auf der Rennbahn in Grafenberg. Vielleicht auch nicht im Juli. Aber ganz sicher: irgendwie. Wir glauben daran und freuen uns drauf.

Jetzt geht es zu den Fragen & Antworten. Den Anfang macht Bobsen aka Philipp Maiburg.

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Drei Stunden Wolkenbruch zum Start im ersten Jahr 2006.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Hier ist das was mir zu den einzelnen Jahren aus dem „top of mind“ purzelt:
2006: Rhythm & Sound feat Tikiman im strömenden Regen. Und unser Phoneheads DJ Set, bei dem ich mehr an der Funke war als am Mischpult um die Anreise von DJ Koze zu regeln. Der Hamburger Hauptbahnhof wurde wegen Bombendrohung gesperrt und wir mussten kurzerhand einen Fahrer schicken.
2007: Der Auftritt von The Whitest Boy Alive und meine Feuertaufe als ungelernter Gabelstaplerfahrer zum verladen randvoller Dixi Klos.
2008: Slagsmalsklubben stürmen mit 100en Gästen den See am Löricker Freibad und Modeselektor reißen nachts in den Böhler Werken ab.
2009: Unser erstes Jahr auf der schönen Rennbahn! „I think we dusseled THE DORF“ tweetet Mike Skinner (The Streets) nach seinem Gig.
2010: Kugelblitze wie aus einem schlechten Katastrophen Blockbuster über der Rennbahn in einer der Aufbaunächte. Entschädigt wurden wir dann durch die Show von Bonaparte und das DJ Set von Theo Parrish im Salon.
2011: Ein kurzer Regenschauer als Reaktion des Himmels zu der sich gerade verbreitenden News über Amy Winehouse Tod während Jamie xx Set an der Carhartt WIP Stage.
2012: Beirut zum Sunset an der Mainstage.
2013: Grumpy J Mascis: Nach mehrwöchigem Email-Verkehr über die Unmöglichkeit im Sommer frischen Grünkohl anbieten zu können hatte seine 9Volt Batterie zum Set Start nicht dabei…War dann trotzdem alles toll.
2014: Alle erinnern sich hier an ELA und Max Herre. Ich natürlich auch. Es war auch das Jahr in dem wir „Starkregen“ kennengelernt haben. 4 Tage durchgehend beim Aufbau. Entschädigt wurden wir durch die Live Premiere von Young Wolf und dem unfassbaren Auftritt von Dean Blunt!
2015: Charles Bals hatte bei der Anreise zum Set einen Rockstar Moment 😉 und Ndagga Rhythm Force haben alles klar gemacht.
2016: Oiro mit Kids auf der Mainstage und war vielleicht das beste Jahr um Bilderbuch live zu sehen.
2017: Ogoya Nengo & The Dodo Women´s Group wärmen ihre Trommeln, unter Aufsicht unseres schnappatmenden technischen Leiters, am offenen Feuer hinter der Bühne. Später dann dieser Wahnsinns Auftritt der Antilopen Gang.
2018: Klare Sache: Mykki Blancos Talk beim Congress und der Auftritt beim Festival den denke ich niemand je vergessen wird der ihn gesehen hat.
2019: Das unfreiwillig gebrochene Versprechen nach dem ersten Open Source Festival niemals wieder selber auf der Bühne des eigenen Formats aufzutauchen…

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Es liegt wirklich leider „nur“ am Geld oder wie Prof Dr Helga Rübsamen-Schaeff treffend beim Open Source Festival Congress am 12.7.19 resümierte: Wenn man sich sicher ist mit seiner Forschung auf der richtigen Fährte zu sein, das Experiment aber selbst nach 14 Jahren(!) versuchen immer wieder scheitert, muss man zu dem Ergebnis kommen: Es geht nicht.

Ich hatte auch mit andern Projekten immer selber ganz gut erkannt wann eine Geschichte auch inhaltlich zu Ende erzählt ist. Beim Open Source Festival und Congress war für mich persönlich der Punkt noch nicht erreicht, das ist schade.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen?
Mir wurde prognostiziert, dass es folgendermaßen weitergeht: „Herr Maiburg, so ist das – es wird jemand anderes kommen und die entstandene Lücke mit seiner Energie füllen.“ Das wäre doch toll.

5.) Vervollständige diesen Satz: Open Source ist / war für mich… die aller großartigste Teamplay Erfahrung! Nichts wäre so wie es war ohne die Einflussnahme vieler wunderbarer, motivierter Menschen.

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? 2007 Tickets kaufen bei Jue und zum ersten Mal aufs Festival gehen mit dem Glück, dass Freunde von mir am Einlass gearbeitet haben und ich so ein Bändchen für’s Nachtprogramm bekommen konnte, obwohl ich noch nicht 18 war. 😉 Nach zwei weiteren Jahren als begeisterte Besucherin dann ab 2010 als Teil des Teams das Festival noch einmal komplett neu erleben.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? So viele! Aber jedes Jahr aufs Neue, wenn es nach einem Jahr Arbeit dann endlich soweit ist und am Festivaltag um 12:30 Uhr der Funkspruch kommt „Doors open – es geht los!“ und die ersten Besucher das Gelände betreten…. einfach immer wieder ein Gänsehautmoment und wunderschön. Und wirklich ganz besonders: 2018 nach vielen tollen Jahren mit Festival und diversen unterjährigen Projekten das schönste Wochenende des Jahres mit dem OSF Congress endlich zweitägig zu machen. Eine riesengroße inhaltliche Bereicherung, die mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Es ist eine Mischung aus diversen Faktoren, in erster Linie natürlich finanzieller. Mit den Einnahmen aus Förderungen, Sponsoring und Ticketverkäufen können wir die steigenden Kosten einfach nicht mehr decken. Es ist sehr anstrengend jedes Jahr erneut ums Überleben zu kämpfen und wir müssen einsehen, wenn wir den Kampf einfach nicht mehr länger sinnvoll führen können.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Um ehrlich zu sein, sind wir im Team ziemlich entschlossen, dass jetzt erst einmal wirklich Ende ist. Wir gehen mit erhobenem Haupt und einem wunderschönen letzten Festival in unsere OSF-Rente. Die „Idee Open Source“ ist aber natürlich großartig und inhaltlich noch lange nicht an ihrem Ende angelangt. Ich bin sicher, sie lebt in uns und unseren Besuchern weiter und in jedem Ende steckt ja auch ein Anfang, deshalb bin ich sehr gespannt, was sich jetzt Neues entwickelt.

5.) Vervollständige diesen Satz:  „Open Source ist / war für mich… mein everyday business und meine große Liebe. <3

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Das Jahr 2014, als ich den Job als technischer Leiter des OSF im nächsten Jahr übernommen habe und die Bühne fast abgesoffen ist, weil es so geregnet hat. Das Wetter danach war nur noch perfekt.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Jedes Jahr der Moment, wenn alles läuft, alle glücklich sind und alle Bühnen spielen.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Ich habe gehört, dass die Kulturförderung eingestellt wurde und es schwierig ist Sponsoren zu finden.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Das es auf keinen Fall das letzte Mal war, wie es zwar derzeit aussieht, aber vielleicht findet sich ein Sponsor, der das Konzept so aufgreift. Es ist so friedlich und so harmonisch, wie kein anderes Festival.

5.) Vervollständige diesen Satz: „Open Source ist / war für mich… jedes Jahr das Entspannteste was ich beruflich gemacht und privat besucht habe, weil alle Personen friedlich sind, harmonisch miteinander umgehen und die Symbiose aus Kunst und Musik wunderbar geklappt hat.

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Nass bis auf die Haut.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Das Team. Es ist der Zusammenhalt und die gemeinsame Liebe für ein Projekt, dass aus Ideologie und nicht aus wirtschaftlichen Beweggründen geboren und entwickelt wurde. Ich finde, das merkt man in jeder Pore des Festivals und sowas kann man nicht kaufen oder erzwingen. Es ist einfach da und überaus wertvoll.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Wie im realen Leben gibt es da nicht nur den einen Grund, sondern viele. An dieser Stelle nutze ich für alle anderen Veranstalter die Gelegenheit zu sagen: Wenn Ihr etwas wirklich großartig findet und möchtet, dass es bestehen bleibt, fragt nicht nach Freikarten, sondern zollt den Künstlern und den Veranstaltern den Respekt euch selbst eine Eintrittskarte zu kaufen.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Kurz Verschnaufen, etwas Abstand gewinnen und dann neu offen denken.

5.) Vervollständige diesen Satz: Open Source ist / war für mich… ein prägender Teil in meinem Leben.

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Ich treffe Philipp das erste Mal auf der Zimmerstraße 8 (Combination Records), wir trinken Kaffee und nach 15 Minuten wissen wir, dass wir ein Musik Open Air Festival in Düsseldorf machen müssen.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Da gibt es sehr, sehr viele.
– Philipp, Christian und ich stehen im strömenden Regen im Strandbad Lörick, haben bereist 24 Std. non stop gearbeitet und müssen das gesamte Gelände Zigarettenstummel frei machen. Das war brutal, das Gelände wurde aber einwandfrei übergeben. Wir waren echt grün hinter den Ohren.

– Es gab eine Auflage vom Strandbad: Schwimmen ist verboten…… eine junge Band aus Schweden zog sich dann aus und rannte nackt in den See und alle Gäste hinterher – ich hatte einen Herzinfarkt.

– Es gab mal Diskussionen mit dem Tour-Management von einem amerikanischen Künstler über „Cole“, dass es das Gemüse im Hochsommer in Deutschland nicht frisch gibt, wollte einfach keiner glauben….

– Vermissen werde ich die vielen persönlichen Gespräche mit lokalen und internationalen Künstlern bei der Gagen-Übergabe – Euphorie und Tragik sind da immer sehr nah beieinander….. da wird getratscht un gelästert – herrlich!

– Vergessen möchte ich den Moment als wir einen sehr bekannten deutschen Künstler eingeladen hatten und danach ohne Hilfe der Stadt pleite gewesen wären.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Sehr viele Faktoren haben das Scheitern verursacht. Den einen Grund gibt es nicht. Steigenden Produktionskosten, rückläufige Sponsoren-Einnahmen und Förderungen sind aber schon ausschlaggebend gewesen. Dazu kommen leider schwankende Ticketverkäufe.

4) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Vom Konzept “Open Source“ bin ich seid jeher überzeugt. Ich wünsche mir, dass die Lücke mit kulturellen Inhalten geschlossen wird und auch in Zukunft eine Plattform existiert um das kreative Potenzial in Düsseldorf zu präsentieren.

5.) Vervollständige diesen Satz: Open Source ist / war für mich… ein großes Klassentreffen, auf einem liebevoll gestalteten Gelände bei bester Musik. Leider war es auch viel, viel Arbeit.

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source?
Arda: Als ich das erste Jahr hier Gastronomie gemacht habe. Ich stand unten an der Young Talent Stage und da war eine Band die echt gerockt hat. Ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern, hab mir aber gedacht: Was für ein cooles Festival.
Alexandra:  Meine erste Erinnerung ist ein sehr warmer Samstag, an dem ich in irgendeinem Bierwagen stehe, der von allen Seiten belagert wird und ich versuche zu retten, was zu retten ist, weil wir gerade Druck auf dem Kessel haben.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen?
Arda: Das war als Max Herre aufgetreten ist, nicht mal unbedingt wegen ihm aber die Stimmung war einfach großartig. Alle waren an der Mainstage, alles war voller Liebe und alle zusammen. Das war ein großer Moment für mich.
Alexandra:  Es gibt total viele. Eigentlich ist jedes Jahr der schönste Moment, wenn abends das ganze Team zusammen ist und wir wissen, dass was wir das ganze Jahr vorbereitet haben zu einem erfolgreichen Festival geworden ist.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg?
Arda: Wir leben im Zeitalter des Mainstreams und Sachen die etwas mehr Substanz haben, haben es einfach schwerer, weil es einfach zu sehr ins Detail geht. Die Leute sind einfach nicht bereit mehr Geld oder Zeit für solche Festivals aufzubringen.
Alexandra: Wir haben ja sehr viel daran gearbeitet und Effort rein gesteckt kosten zu senken, Sponsoren zu generieren und sind da einfach immer wieder an unsere Grenzen gestoßen. Da wir immer noch einen Anspruch an die Qualität und den Charakter des Festivals haben stand es nie zu Debatte etwas Schlechteres zu machen als ein Open Source, wie es jetzt existiert.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen?
Arda: Ich wünsche mir, auch wenn gesagt wurde, dass es so nicht weiter geht, einen „Hallo-Wach-Ruf“ für die Gesellschaft in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen. Sodass in irgendeiner Art und Weise ein Festival wieder zustande kommt. Vielleicht ist es ein anderer Ort und andere Leute sind mit dabei, aber es muss weitergehen.
Alexandra: Am Ende des Abends wäre es natürlich trotz aller Aussagen schön, wenn es ein Comeback geben würde und ich bin mir sicher, dass das nicht auszuschließen ist. Dies kann aber nur funktionieren, wenn alle wieder richtig bock draufhaben und es sowohl finanzierbar als auch umsetzbar ist.

5.) Vervollständige diesen Satz: Open Source ist / war für mich…
Arda: immer Herzblut und immer real!
Alexandra: immer ein ganz besonderes Highlight im Veranstaltungskalender der ZackBumm.

1.) Was ist Deine erste Erinnerung ans OSF? 2012 war ich das erste Mal als Gast auf dem Festival, ganz spontan. Es war ein wunderschöner Sommertag, wir picknickten vor der Hauptbühne und warteten auf Beirut.

2.) Was ist Deine schönste Erinnerung ans OSF, welche Momente wirst Du nie vergessen? Ach, da gab’s so viele. Ganz zauberhaft war es bei Death Cab For Cutie, ich stand seitlich auf der Bühne und sie spielten während der Sonne langsam unterging. Oder als ich in meinem ersten Jahr abends zur Aftershow Location fahren wollte und in einen Artist Shuttle gesteckt wurde, in dem ich dann jemanden kennenlernte, der ziemlich viel in meinem Leben verändern sollte. Oder 2015, als es nach dem Festival im Keller der Kunstakademie weiterging, es war so unglaublich eng und heiß, aber wir feierten bis morgens mit Laurel Halo, Future Brown und den Jungs von Kakkmaddafakka.

3.) Was glaubst Du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Scheitern würde ich es nicht nennen. Mehrere Faktoren kamen bis zu diesem Punkt der Entscheidung zusammen und auch Philipps persönliches Gefühl. Seitens der Stadt hätte es vielleicht etwas mehr Bereitschaft geben müssen die steigenden Kosten mithilfe einer höheren Förderung zu decken.

4.) Was wünschst Du Dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft? Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Die Idee, Kunst und Musik zu vereinen und zugänglich für jeden zu machen, Talente zu entdecken und die Stadt als kulturelle Institution zu bereichern, sollte weiterleben. All die tollen Dinge, die mit dem Open Source Festival in Verbindung standen und über das Jahr stattfanden, wie das Artist Residency Projekt im ehemaligen Kling Klang Studio oder das Post Post – Grand Central, sowie die vielen Konzerte und Veranstaltungen, werde ich sehr vermissen. Das hat viel Zusammenhalt geschaffen. Ich hoffe, dass etwas in derart neu entstehen wird beziehungsweise weitergeht, genauso wie der OSF Congress, der erst im letzten Jahr sein Debüt feierte und so viel Potenzial gezeigt hat!

5.) Open Source ist / war für mich… ein Teil meiner schönsten Jahre in Düsseldorf.

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Damals habe ich mit meiner Band PUNK’D ROYAL (Drums) auf der Sipgate Young Talents Stage spielen dürfen, es war so ungefähr 2011.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Als wir 2013 dann hier die Mainstage eröffnen durften und ich gleichzeitig hinter der Mainstage gearbeitet habe.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Vielleicht so ein bisschen die Kombination aus dem Standpunkt Düsseldorf und dem zu geringen alternativen Publikum.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Natürlich wünsche ich mir, dass es in welcher Form auch immer weitergeht und in Düsseldorf weiterhin eine Plattform geschaffen wird die alternative Musik auf die Bühne bringt.

5.) Vervollständige diesen Satz: „Open Source ist / war für mich…familiär!

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Ich war glaube ich 2014 das erste Mal, noch als Gast, hier und bin dann zwei Jahre später direkt ins Team gerückt. Erste Erinnerung spontan: Kakkmaddafakka!

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Auch Kakkmaddafakka, ne spaß. Ich kann eigentlich gar nicht eine Sache rauspicken. Es ist einfach der ganze Tag, das Feeling was ich die ganze Zeit spüre, das ist mein schönster Moment.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Keine bestimmte Sache. Ich glaube im Gesamten wird es über die Jahre immer schwieriger so ein Festival von der Art und Weise zu stemmen, finanziell natürlich auch. Deswegen würde ich das jetzt gar nicht auf einen Punkt reduzieren. Es ist am Ende eine schöne Lösung, dass man das noch mal mit allen feiert und tschüss sagt.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen? Es war ja nie der Plan das Open Source Festival so lange zu machen. Das war ja die Idee von Philipp, Florian und Christian das aus der Intention heraus, dass es kein Festival gab eines zu machen. Ich wünsche mir weiterhin die Offenheit, Inspiration und Möglichkeit von außen mit zu gestalten, sodass weiterhin tolle Projekte in Düsseldorf stattfinden. Das ist super wichtig. Open Source, wie der Name schon sagt, ist nichts Vorgeschriebenes für die Zukunft, sondern etwas das einen offenen Diskurs einleitet und Sachen möglich macht.

5.) Vervollständige diesen Satz: „Open Source ist / war für mich… LIEBE!

1.) Was ist deine erste Erinnerung ans Open Source? Dixi Klos und Bauzäune – Die Aufbauarbeiten im Strandbad Lörick.

2.) Was ist deine schönste Erinnerung ans Open Source, welche(n) Moment(e) wirst du nie vergessen? Für mich gibt es einfach unfassbar viele schöne Erinnerungen und Momente, die ich nie vergessen werde. Am schönsten und auch beeindruckendsten finde ich allerdings die Entwicklung des Festivals hautnah miterlebt zu haben.

3.) Was glaubst du, woran das Festival „gescheitert“ ist? Was stand dem Überleben im Weg? Zunächst denke ich, dass man nicht von „gescheitert“ reden kann. Die Gründe dafür, dass es dieses Jahr das letzte Mal stattfindet sind sicherlich zahlreich und vielfältig. Unter anderem scheinbar auch aufgrund der Förderstrukturen von Stadt, Land und der Wirtschaft. Vielleicht sollte sich aber auch der/die ein oder andere Düsseldorfer_in fragen, warum nicht öfter mal ein Ticket für das Festival gekauft wurde, auch wenn das Line-Up vielleicht nicht zu hundert Prozent passte.

4.) Was wünscht du dir für die „Idee Open Source“ in der Zukunft. Wie kann, wie sollte, (wie) muss es weitergehen?  Dass das Ende auch ein Anfang sein wird. Dass sich auch (potenzielle) Förderer, ob aus Politik oder Wirtschaft, die Frage stellen, woran es „gescheitert“ ist, die Förderkriterien und Strukturen geprüft und überarbeitet werden und sich dadurch gegebenenfalls Verbesserungen für Popkultur ergeben.

5.) Vervollständige diesen Satz: „Open Source ist / war für mich…zwingend notwendig für unsere Stadt.


Hier geht es zu Teil 2 der Interviews…

Text: Meike Glass
Interviews: Ole Spötter
Fotos:Sabrina Weniger
Produktion: David Holtkamp

© THE DORF 2019

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