Name: Piotr Zapasnik
Alter: 26 Jahre
Beruf: Grafik Designer
Gelernter Beruf: Grafik Designer
Geburtsort: Düsseldorf
Stadtteil: Flingern
Webseite: www.d-facto.info
Social: Tumblr • Facebook • Instagram
Momentan arbeitet Piotr freiberuflich für diverse Kunden und ist nebenbei beim Skate Magazin „Solo“ involviert. Parallel dazu stehen diverse Bewerbungen für Master-Studiengänge, Jobs und Praktika an. Die möchte er allerdings bewusst nicht in Düsseldorf absolvieren. Piotr will noch mal raus, damit, wie er selber sagt, „die Rückkehr irgendwann noch schöner wird.“ In der Überlegung sind aktuell Kopenhagen, Warschau, Berlin oder Zürich. Auch Offenbach ist ein Thema, denn hier kann man promovieren. In Designwissenschaften seinen Doktor zu machen fände Piotr „ganz witzig“. Was bringt die Zukunft noch? Sicherlich die ein oder andere Ausstellung mit den D-Facto Plakaten. THE DORF hat Piotr im Nooij getroffen und mit ihm über sein Düsseldorf gesprochen.
MORGENS
Guten Morgen – wo trinkst du morgens Deinen Espresso in der Stadt, um wach zu werden? Im Bazzar oder Kaffee Uhlenbusch
Zum Sonntags-Brunch und ausgedehnten Frühstück trifft man dich… im Safrans in Pempelfort
Den besten Kaffee gibt es… im Bazzar Café
MITTAGS
Lecker, gesund und frisch lunchen gehst du in Düsseldorf… in der Stullerei (die gibt es leider nicht mehr!)
NACHMITTAGS
Deine Lieblingsroute zum Spazierengehen, Schlendern, Kopf-Frei-Kriegen: Durch den Grafenberger/Aaper Wald über den Segelflugplatz und die umliegenden Felder und Wiesen
Drei Plätze in Düsseldorf, die du deinen Gästen unbedingt zeigen musst: Den Grabbeplatz, Medienhafen, Ackerstraße
Zum Kaffeeklatsch mit Küchlein & Co. trifft man dich hier: Kaffee Uhlenbusch
ABENDS
Wo verbringst du am allerliebsten einen gemütlichen Abend mit Freunden oder der Familie? Bei Izmir am Worringer Platz
Welches Restaurant repräsentiert für dich am meisten den typisch-charakteristischen Geschmack von Düsseldorf? Zum Schlüssel
Ein Restaurant, wo du immer mal hinwolltest, aber noch nie warst: Im Malinas auf der Tannenstraße
Dein absoluter Gastro-Geheimtipp-Lieblings-Spot, den du hier mit allen teilen möchtest? Der Imbiss Mandu in Oberbilk
Dein Lieblings-Altbier: Uerige
NACHTS
Deine Lieblingsbar oder Dein Lieblingsbartender sind: Eher Sommelier als Bartender: Antonios Askitis im D’VINE
Eine ganz besondere, erinnerungswürdige Nacht in Düsseldorf hast du wo verbracht? Die „The Clash“-Parties im MK2 und in der Harpune.
Dance the night away! Getanzt wird hier: Im Salon des Amateurs. Generell bräuchte Düsseldorf mal wieder eine anständige Hip Hop Party!
IMMER
Wo und wann fühlst du dich wie ein „richtiger Düsseldorfer“? In jedem Winkel der Stadt und vor allem, wenn ich Taxifahrer als Passagier durch die Straßen lotse oder Stadtführer für Besuch spiele.
Was vermisst du an der Stadt, wenn du nicht in Düsseldorf bist? Freunde und bekannte Gesichter, die optimale Größe der Stadt und dieses schöne Gleichgewicht zwischen anonymeren großstädtischen Straßenzügen voller 70er Bauten und dieses teils bürgerlichen Flecken inmitten der Stadt. Zu viele kleine Dinge, die das Große ausmachen. Auch dieses „Nicht-Image“, dass Düsseldorf – mal vom Bonzen-Ruf abgesehen – kann nach einer Woche Berlin ganz gut tun. Das Hippe springt einen nicht an jeder Ecke an …
Könnte man Düsseldorf essen, schmeckt es nach… Flönz, Sushi, Altbier und Champagner
Was liebst du am meisten an Düsseldorf? Die Größe und Lage der Stadt, das „Nicht-Image“, die Geschichte der Stadt (vor allem im Bezug auf Kunst und Musik), die so unterschiedlich ausgeprägten Stadtteile
Was hasst du am meisten an Düsseldorf? Die Bedingungen für Radfahrer, fehlende Skateparks, Clubsterben, Bolkerstraße am Wochenende
Gibt es Plätze oder Orte in der Stadt, die dich in deinem Job inspirieren? keine speziellen
STIL
Wo suchst & findest Du Möbel für Deine Wohnung? Cash und Raus, Trödelmarkt P1 oder Großmarkt, Sperrmüll in nobleren Gegenden Düsseldorfs
Deine Top 3 Shopping-Adressen in Düsseldorf? Vibes – was es leider nicht mehr gibt, die genannten Trödelmärkte, Afew, ansonsten shoppe ich aber meistens in Berlin
Gibt es (einen) Düsseldorfer Designer oder Künstler, den du besonders schätzt und wenn ja, warum? Definitiv Bernd († 2007) und Hilla Becher, die mit ihrer s.g. „Becherklasse“ bzw. „Düsseldorfer Photoschule“ und ihrer konsequent objektivierenden Fotografie zu dieser Zeit neue Maßstäbe setzten und ich sowohl ihre Arbeiten als auch die ihrer Schüler/Studenten wie Andreas Gursky oder Thomas Ruff sehr bewundere. Außerdem Charles Wilp der Interdisziplinarität und der Afri Cola- und Puschkin-Kampagne wegen. Außerdem Peter Behrens, einstiger Direktor der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule, Vorbild der Fachhochschule und gilt als Erfinder des Corporate Design, indem er bei der AEG bereits vor dem ersten Weltkrieg vom Briefbogen über die Produkte, wie etwa elektrische Teekessel bis hin zu deren Fabrikbauten, alles in einem einheitlichen Sinne gestaltete.
Der beste Ort, um Leute zu beobachten? Bertha von Suttner Platz
Nach welchen Regeln stylst du dich? Was geht gut und was geht gar nicht? Stets ein wenig Skateboarding- und Hip Hop-Einfluss gemischt mit Klassikern. Auch wenn für Außenstehende vielleicht kaum wahrnehmbar. Sehr sehr oft schräg sitzender Beanie, dazu Trenchcoat und Sneaker. Oder zum Beanie dann helle Jeans, Clarks und mein blauer Lacoste Vintage Cardigan, der mich an den 90er Banlieu-Stil erinnert. Generell bin ich ein großer Fan von 80er und 90er „Hip Hop-Couture“, also Prestigemode, die dann von der Subkultur adaptiert und subtil gemischt wurde. Damit meine ich keine Baggies und kein Bling Bling. Aber in letzter Zeit wühle ich mich auch in der „Designer-Uniform“ wohl – all black.
Beschreibe den typischen Düsseldorfer-Stil in drei Worten: preppy, chiggy, farbverschmiert
ALLGEMEIN
Was ist dein Lieblingsessen? Koreanisch, Libanesisch und Mamas Küche
Wo oder wobei kannst du am besten entspannen? Skateboarden, Radfahren und nach dem Schwimmen im Düsselstrand oder dem Flingeraner Allwetterbad
Dein Lieblingsreiseziel ist? Einmal die gesamte Strecke mit der transsibirischen Eisenbahn, New York und Zürich im Sommer (das schönste Badeerlebnis meines Lebens)
Welches Buch liegt aktuell auf dem Nachtisch? „Bücher, Buchstaben, Bilder“ Hannes Jähn 1934–1987
Welchen Kinofilm hast du zuletzt gesehen? „Blau ist eine warme Farbe“
Dein All-Time-Favorite-Movie? „La Haine“
Aktuell läuft auf deiner Playlist/deinem Plattenspieler? Polnischer Jazz
Dein All-Time-Favorite-Song? Gil Scott Heron: „Home is where the hatred is“
Für welchen Verein schlägt dein Herz? für keinen
VIELEN DANK!
Interview: David Holtkamp
Text: Tina Husemann
Fotos: Robin Hartschen / Piotr Zapasnik
© THE DORF 2015