[wa:|wa:] – das Kabawil Festival

Nach der Premiere im Herbst 2017 findet das [wa:|wa:] Festival von Kabawil 2019 bereits zum dritten Mal statt. Zwischen dem 30. August und 8. September gibt es in dem Hinterhof an der Flurstraße 11 vieles von dem zu sehen, was das Jahr über in den Studios und auf den Probebühnen des Kabawil e.V. entstanden ist. Los geht’s am 30. August mit der Festivaleröffnung um 18.30 Uhr.

An den 10 Festival-Tagen steht fast täglich Programm auf dem Plan, das Spektrum reicht von Tanz und Musik über Performances und Fotografie bis hinzu Ausstellungen und Veranstaltungen zum Mitmachen. Walzer Tanzen unter freiem Himmel. Ein Rundgang mit dem Düsseldorfer Musiker Stefan Schneider und Marina Lukas durch Flingern. Eine Foto-Ausstellung in einer Toreinfahrt. Für all das und noch viel mehr steht das [wa:|wa:] Festival in 2019. Das Gros der Aktionen kommt auf der eigens im Innenhof an der Flurstraße 11 aufgebauten Bühne zur Aufführung. Dort steht auch das Lounge-Zelt, in dem die Teilnehmer und Besucher zwischen den Programmpunkten in Ruhe etwas essen oder trinken und dabei das Erlebte Revue passieren lassen können. Der Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen ist frei.

Der Kabawil e.V. wurde im Jahr 2003 gegründet. Ziel des Vereins ist es, mit Kulturarbeit Menschen in ihrer Lebenswelt anzusprechen, ihre Interessen ernst zu nehmen, ihre Stärken sichtbar zu machen – und ihnen so letztendlich neue Perspektiven für ihr Leben aufzuzeigen.

Zu diesem Zweck organisiert Kabawil Workshops und Kulturprojekte in unterschiedlichen Sparten, darunter Tanz, Theater, Performance, kreatives Schreiben und Fotografie. Ein Team aus hochkarätigen Künstlern, Pädagogen und Kulturmanagern, viele davon mit migrantischen Wurzeln, vermittelt den Interessierten künstlerische Techniken und begleitet die kreativen Arbeitsprozesse.

Los geht es am Freitag, den 30. August mit „Framewalk“, einem cross-kulturellen Austauschprojekt der darstellenden Künste von Kabawil, bei dem 2019 junge Darsteller aus Düsseldorf und Windhoek/Namibia zusammen kommen, um eine gemeinsame Produktion zu erarbeiten. „Ausgangspunkt der Bühnenarbeit war die Frage ‚Wer kann frei wählen, wie er/sie/es leben möchte?‘“, erklärt Petra Kron, Gründerin und Leiterin von Kabawil. „Es geht um die Vielfalt des Menschseins, Genderkonzepte inklusive.“

Damit beschäftigt sich „Celestial Beings“ (Himmlische Wesen), eine Performance mit Tanz-, Musik- und Theaterelementen, die anlässlich der [wa:|wa:]-Festivaleröffnung auf die Bühne kommt. Die Vorstellung von „Celestial Beings“ beginnt um 19 Uhr. Vorher sprechen Dr. Uwe Wagner (Bezirksbürgermeister Flingern) und Petra Kron (Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin Kabawil) zur Festivaleröffnung. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es Gelegenheit sich mit den jungen Darstellern aus Namibia und Deutschland auszutauschen.

Einen Tag später, am Samstag, den 31. August, wird’s klangvoll: Die in Düsseldorf und Köln lebenden Künstlerinnen und Musikerinnen Frauke Berg, Julia Bünnagel und Anja Lautermann erarbeiten in ihren Performances verblüffende Zugänge zu Sound-Texturen. Rauschen, verschrobene Rhythmen, Gesang und experimentelle Melodien formen ihren repetitiven hypnotischen Sound – mittels mikrofonierter Gegenstände, klassischer Instrumente, gesampelter Fragmente, präparierter Schallplatten und ihrer Stimmen. Expansiver Noise geht über in fein ziselierte, minimalistische Atmosphären und wächst sich aus in bedrohlich raue, rumpelnde Beats. Vor der abendlichen Performance bieten die drei Künstlerinnen eine Sound-Werkstatt speziell für Mädchen und Frauen an, in deren Rahmen sie zwischen 14 und 18 Uhr ihre Wege zum Sound sowie ihren Zugang zu Klang und Technik erläutern.

Der Abend des 5. Septembers steht ganz im Zeichen der Fotografie. Zunächst werden die Ergebnisse des internationalen Open Calls für „Luftpost – Fotos im Kontext von Luft“ präsentiert. Zu sehen sind Arbeiten junger Fotografen aus Deutschland, Ghana, Japan, Namibia, der Türkei, Äthiopien und anderen Ländern, in denen Kabawil schon trans-kulturelle Projekte veranstaltete, juriert und kuratiert von den renommierten Düsseldorfer Fotografen Katja Stuke und Oliver Sieber. Im Anschluss an die Ausstellung findet um 19:30 Uhr die fünfte Ausgabe der „Kabawiler Runde“ statt. Thema der Panel-Diskussion: „Das Problem mit der Fotografie“ mit Christoph Bangert (Fotograf), Julia Sellmann (Fotografin), Anja Schürmann (Kunsthistorikerin). Moderiert wird das ganze von Katja Stuke. Stuke ist Fotografin und Mitglied des Malkasten-Vorstandes.

„In the Hood“ heißt es am Sonntag, den 7. September beim Nachbarschaftstag. Den ganzen Tag über finden im Hinterhof an der Flurstraße 11 unterschiedliche Aktionen statt. Los geht es um 10 Uhr mit einer Summ-Meditation. Im Anschluss steht ein gemeinsames Frühstück auf dem Programm. Danach wird unter anderem unter freiem Himmel Walzer getanzt, entstehen unter Anleitung von zwei Künstlern Wind-Luft-Skulpturen und beim „Nachmittag der Ideen“ tauschen sich Flingeraner Anwohner darüber aus, welche Wünsche und Visionen sie für ihr Viertel haben. Zum Abschluss des Nachbarschaftstags gibt die Kabawil Family Band ein Konzert, die 2016 mit geflüchteten Musikern aus Syrien und dem Irak gegründet wurde und von dem Düsseldorfer Elektronik-Musiker Thomas Klein geleitet wird.

„[wa:|wa:] – das Kabawil Festival“ findet vom 30.8 bis zum 8. September statt. Das Beste: Der Eintritt ist kostenlos, es benötigt lediglich einer Anmeldung für gewisse Workshops. Alle Infos zu den einzelnen Veranstaltungen findet Ihr hier auf der Facebook-Seite von Kawabil oder der Festival-Website…

wa:|wa:] – das Kabawil Festival
30. August bis 8. September 2019
Kabawil e.V., Flurstraße 11 (Hinterhof), Düsseldorf

Foto: Melanie Zanin

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