Abseits der Kö, eingeschlossen zwischen Schauspiel- und Tanzhaus, bildet der Worringerplatz ein Mahnmahl der Realität: Dönerbuden, Drogenkonsum und dauergeöffnete Billardkneipen bieten die tägliche “Bühne”. 20 junge internationale Künstler widmen sich genau hier ab Freitag, den 13. Dezember 2019 in einer Gruppenausstellung der Suche nach Sinnhaftigkeit und der Herausforderung, die eigene Existenz zu bestreiten. Dabei greifen nicht unbedingt die Arbeiten selbst dieses Thema auf, eher erzählen ihre Entstehungsgeschichten und die Biografien der Künstler davon.
Das multidisziplinäre Format “Let Us In” fand im Sommer 2019 seinen Ursprung in einem leerstehenden Bürogebäude in Clichy, einem Vorort von Paris, wo rund 50 KünstlerInnen ihre Arbeiten präsentierten. Das Projekt wurde von den ukrainischen Brüdern Taras und Nikita Sereda, selbst kunstschaffend, sowie dem Franzosen Sebastian Lepeuve, Art Director, Kunsthändler und Gründer einer Montessori Schule, organsiert.
Nun hat Daniel Vaysberg, der seine Fotografien bereits dort präsentierte, eine anknüpfende Ausstellung in Düsseldorf initiiert. Der gebürtige Ukrainer lebt seit 8 Jahren in Düsseldorf. Er und Kurator Nikita Sereda, aufgewachsen auf der gleichen Straße in Kharkiv, einer Millionenstadt östlich von Kiev, sind seit ihrer Kindheit befreundet. Nikita, der über Umwege wie New York (absolutes Einreiseverbot) schließlich in Paris landete, lebt dort zusammen mit seinem Bruder Taras. Sowohl Daniel, als auch Nikita haben an ihren jeweiligen Wohnorten diverse Netzwerke in der Kunstszene gebildet.
Dust, we will all become Dust again. While waiting for the wind to carry us away, let us float. «Let Us In» second edition will present you a mix of vanity and challenge of existence created by 20 artists from different origins using different media as painting, photography, sculpture and video in a space located in the heart of Dusseldorf. Impertinence is a conviction. Creation, a response to nothingness.
Die Ausstellung hat – ebenso wie der Viertel-verbindende Verkehrsknotenpunkt und Austragungsort – viele Ansatzpunkte: Die Teilnehmer kommen aus der Ukraine, Frankreich, Spanien und den USA, sowie auch aus Düsseldorf. Daniel Vaysberg beschreibt es sowohl als Herausforderung als auch Bereicherung, eine Ausstellung mit so vielen verschiedenen Künstlern und Medien zu organisieren. Hilfe bekommt er hierbei von Kurt Heuvens, Simon Liersam und Deniz Saridas, Freunden aus Düsseldorf, die auch selbst dort ausstellen.
Der Kurator Nikita Serada hat alle Künstler persönlich angesprochen, ihre Ateliers besucht und die Arbeiten ausgewählt. Nun fordern 20 Künstler geschlossen Einlass, fordern Raum für Kunst ein und besetzen diesen in Eigenregie: vorbei an konventionellen Leitplanken wie Kunstmarkt und Institutionen wird sich hier auf internationaler Basis und auf Augenhöhe auseinandergesetzt. Im Vordergrund stehen die Individuen und ihre Werke, ohne durch Hochschulen oder Sponsoren im Rücken Richtung Erfolg geschoben zu werden. Sie geben dem Freiheitscharakter statt, mit all seinen Vorzügen, aber auch seinen Schwierigkeiten. Ob der Überlebenskampf und die eigene Behauptung an Orten wie dem Worringer Platz selbst, oder aber im direkten Umfeld der teilnehmenden Künstler – sie eint der Tenor der Ausstellung: “Let Us In”.
Die Vernissage findet am Freitag, den 13. Dezember von 18 bis 22 Uhr statt.
Let Us In: With The Bag Full Of Dust
13. – 20. Dezember 2019
Vernissage: 13.Dezember, 18 bis 22 Uhr
Worringer Platz 5, 40210 Düsseldorf
Alle weiteren Infos zur Ausstellung in der Facebook-Veranstaltung
hier… oder auf http://instagram.com/letusin_
Text: Lisa Damberg/Florian Nass
Fotos: Daniel Vaysberg