Gründungsjahr: Offiziell 2012, angefangen mit ein paar Singles, das erste Album folgt 2017
Lieblings-Musiker aus Düsseldorf: Kraftwerk, Jay Jay or Love Machine
Aktuelles Album: „Tempo“ (Unique Records)
Besonderes/Lieblings-Konzert in Düsseldorf: In Achim’s KIT Café fühlen wir uns immer sehr wohl
Website: gatopretomusic.com
Carmen Brown ist die größte kleine Frau der Stadt. Die Energie, die sie als Solo-Künstlerin oder eben als Sängerin von Gato Preto auf die Bühne bringt, ist jedes Mal wieder beeindruckend. Häufiger auf der Bühne zu sehen war sie in Düsseldorf bislang vor allem im KIT-Café. KIT steht seit den 1990er-Jahren für „Kunst im Tunnel“ und dahinter verbirgt sich ein spektakulärer Ausstellungsraum unter der Rheinuferpromenade. Dort wurde auch schon die amerikanische Band Sonic Youth mit einer Ausstellung gewürdigt.Gleich darüber, also im Erdgeschoss, hat multikulturelle Live-Musik ein ungewöhnliches Zuhause gefunden. Im KIT-Café gehört Power-Punchline-Lady Brown fast schon zur Belegschaft. Sie ist zumindest für einige der größten Schweißausbrüche verantwortlich und garantiert für volle Tanzflächen. Henry Storch, viel zu früh verstorbene Düsseldorfer DJ-Legende, hat das Debüt-Album von Gato Preto 2017 auf seinem Label Unique Records veröffentlicht. Und es war eigentlich das Überraschendste, dass damals eine Düsseldorfer Plattenfirma den Zuschlag bekam. Gato Preto treten nämlich längst überall in Europa auf, Ländergrenzen existieren in ihrem Koordinatensystem nicht. Gespielt haben sie auch schon in Südafrika und Uganda. Gata Misteriosa, wie sich Brown in diesem Universum nennt, und ihr musikalischer Partner, der Breakbeat-Produzent Lee Bass, gelten dem europäischen Club-Publikum als internationaler Flying Circus. Für ihren Sound haben sie den wunderschönen Begriff „afrofuturistisch“ erfunden. Veranstalter sprechen von „Global Pop“. Und die Musiker würden getrost „Global-Bass-Traveller“ auf ihre Visitenkarte schreiben. Ihre persönlichen Wurzeln liegen in Mozambique, Ghana und Portugal. In Düsseldorf haben sie ihre musikalische Heimat gefunden.
Text: Thorsten Schaar
Illustration: Brian Storm
© THE DORF 2018/19