TEMPS D’IMAGES Festival

DIN A 13 tanzcompany: cellar & secrets – BEYOND REASON, Foto: Celine Bellut

Willkommen zur ersten digitalen Version von TEMPS D’IMAGES und zur 16. Ausgabe des jährlich stattfindenden Festivals. In diesem Jahr wagen Choy Ka Fai, Colette Sadler, DIN A 13 tanzcompany, fabien prioville dance company und Simon Senn zusammen mit dem tanzhaus nrw den Sprung in eine neue Dimension und vermessen die Spielräume des zeitgenössischen Tanzes im Digitalen. Das zentrale Thema des Festivals, die Auseinandersetzung mit physischen und virtuellen Körpern im Tanz, wird damit zum Programm. TEMPS D’IMAGES reagiert auf eine durch Covid-19 veränderte Welt, verschiebt die künstlerisch-ästhetische Schnittstelle des Festivals vom Körper auf der Bühne hin zum Körper im digitalen Raum und präsentiert künstlerische Arbeiten, die dieses Feld auf innovative Weise erforschen. Die Vermessung digitaler Formate geht einher mit dem Ausloten neuer Möglichkeiten für internationale Kooperationen und neuen Formen der Festivalprogrammierung. Be part of it and log in!

Simon Senn: Be Arielle F
Als Ausgangspunkt der Performance „Be Arielle F“ diente dem Schweizer Künstler Simon Senn der Kauf der digitalen Kopie eines weiblichen Körpers über die Webseite 3dscanstore.com. Seit dem Download der erworbenen Datei, die eine statische, fotorealistische 3D-Darstellung des Körpers einer real existierenden jungen Frau enthält, arbeitet er daran, die Daten zum Leben zu erwecken. Mit dem Einsatz von Virtual Reality Technologien kann Simon Senn die 3D-Darstellung schließlich selbst verkörpern: Er schlüpft mit seinem Körper in den Avatar. So werden auch Einzelheiten und Charakteristika, Haut und Haare dieses virtuellen Körpers sichtbar. Über Social Media machte der Künstler sich auf die Suche nach der Frau, deren Körper er auf virtuelle Weise bewohnen kann. Er trat mit ihr in einen Austausch, der bis heute andauert und der Teil der Performance „Be Arielle F“ sein wird. Gemeinsam untersuchen sie diesen dritten digitalen Körper, der zwischen ihnen existiert.

Simon Senn, Videokünstler aus Genf, eröffnet in dieser Performance auf Zoom einen Aushandlungsprozess über die vermeintliche Opposition von virtuellen und physischen Welten. Er spielt mit dem Unerwarteten und offenbart die Verflechtungen zwischen Technologie, Repräsentation, Geschlecht und Recht.

Termine

Samstag, 9. Januar, 20 Uhr
Samstag, 16. Januar, 20 Uhr
Sonntag, 24. Januar, 20 Uhr

Tickets

5 € für alle / begrenzte Plätze

Dauer

45 Minuten

fabien prioville dance company: The ZOOMOLOGISTS
„The ZOOMOLOGISTS“ ist eine multiperspektivische Recherche über die digitale Vervielfältigung bis hin zur Auflösung des performativen Körpers. Fünf Tänzer*innen erweitern die klassische Perspektive der Zuschauer*innen via Zoom auf ihr privates Umfeld, das zur neuen Bühne für ihre individuellen Performances wird. Durch das Spiel mit mehreren Kameras erzeugen die Tänzer*innen eine fast voyeuristische Durchdringung eines fremden Raumes, die an Überwachungsmechanismen erinnert. Entstanden während der Covid-19 Pandemie, lotet „The ZOOMOLOGISTS“ die künstlerischen Möglichkeiten aktueller Meeting-Plattformen aus. Für die aktuelle Festivalausgabe von TEMPS D’IMAGES kreieren die Künstler*innen eine neue Version, die in einem Take aufgenommen und später gestreamt wird.

Termine

Sonntag, 10. Januar, 18 Uhr + Zoom-Gespräch mit den Künstler*innen
Sonntag, 17. Januar, 20 Uhr
Freitag, 29. Januar, 20 Uhr

Tickets

3 € für alle

Dauer

30 Minuten / enthält englische Sprache

DIN A 13 tanzcompany: cellar & secrets – BEYOND REASON
Im Jahr 2020 jährt sich zum 75. Mal das Ende der nationalsozialistischen und zum 45. Mal das Ende der franquistischen Diktatur. Die Kölner Choreografin Gerda König nimmt in Kooperation mit ihrem spanischen Kollegen Jordi Cortés Molina und dem Videokünstler Jürgen Salzmann Bezug auf diese Gewaltherrschaften. Sie befassen sich mit den Folterkellern, die es in beiden Diktaturen gab, sowie ihren traumatisierenden Auswirkungen auf gegenwärtige Körper in Deutschland und Spanien.

Bedingt durch den Ausbruch der Covid-19 Pandemie begab sich die DIN A 13 tanzcompany erstmalig außerhalb des physischen Bühnenraums, in die privaten Räume. In „cellar & secrets – BEYOND REASON“ werden die Badezimmer der vier Tänzer*innen zu digitalen Bühnen, die Assoziationen mit Folterkammern und Einzelzellen sowie Erinnerungen an Erfahrungen von Isolation und Gewalt erzeugen. Durch eine raffinierte Live-Video-Regie – mit acht Kameras – entsteht aus vorproduzierten Bildern und Live-Tanz eine digitale Performance, die Verbindungen über die Distanz zwischen Deutschland und Spanien hinweg ermöglicht und die Gegenwart mit der Vergangenheit konfrontiert.

Termine

Sonntag, 10. Januar, 20 Uhr
Freitag, 22. Januar, 20 Uhr + anschl. Gespräch
Samstag, 23. Januar, 20 Uhr

Tickets

5 € für alle

Dauer

60 Minuten / enthält englische Sprache

Colette Sadler (Re) Searching BODY A

Zurück im Lockdown scheint es spürbar, wie die Menge an Informationen online stetig wächst. Im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie ist das Internet mit den sozialen Netzwerken die Plattform für gesellschaftlichen Austausch über Video-, Foto- und Textmaterial. Der partizipative Online-Workshop „(Re) Searching BODY A“ ermöglicht es den Teilnehmer*innen über die Software Zoom eine auditiv-hypnotische Erfahrung zu machen. Der Hörsinn wird dabei auf besondere Weise angesprochen. Die Qualität unseres Zuhörens zu verbessern, kann ein erster Schritt zur Veränderung persönlicher, kollektiver und gesamtgesellschaftlicher Kommunikationsmuster sein. So können wir Zeiten, in denen körperliche Nähe nicht möglich ist, nutzen, um ein besseres Zuhören zu lernen.

Für die Dauer einer Stunde lässt „(Re) Searching BODY A“ die Zuhörenden dazu in eine choreografische Tonspur eintauchen, die live von Colette Sadler in Zusammenarbeit mit Musik von Mikko Gaestel und Heiko Tubbesing gesprochen wird. Diese partizipative Reise nutzt spekulative Zukunftsvorstellungen als Werkzeuge, um Bewegungen zu kreieren, veränderte Zustände der Körperwahrnehmung aufzuspüren und fluide Vorstellungen von Zeit und Raum zu erforschen. Inhaltlich bewegt sich Colette Sadler dabei anknüpfend an ihr Forschungsinteresse um die Themen „Sci-Fi – Subjektivität“, Prototyping (eine Methode der Softwareentwicklung) sowie die Neuerfindung des Körpers.

Termine

Freitag, 15. Januar, 20 Uhr
Sonntag, 31. Januar, 20 Uhr

Tickets

5 € für alle

Dauer

60 Minuten / enthält englische Sprache

Choy Ka Fai: Cosmic Wander: Kuan Yin Kali (Preview)

Die Performance „Cosmic Wander: Kuan Yin Kali“ basiert auf Forschungen über die Koexistenz der chinesischen Gottheit Kuan Yin, einer Verkörperung mitfühlender Liebe, mit der Hindu-Göttin Kali der Zerstörung, Sexualität und Gewalt. Auf der Suche nach religiöser Ekstase und freiem Ausdruck, taucht die hybride göttliche Figur Kuan Yin Kali in das suburbane Singapur ein, wo sich die Bedürfnisse und Sehnsüchte des Stadtstaates eröffnen.

Als trance-ähnliche Voguing-Party wird die Performance vom norwegisch-thailändischen Voguing-Tänzer Sun Phitthaya Phaefuang geleitet und von der malaiischen Band NADA aus Singapur sowie der chinesischen Schlagzeugerin Cheryl Ong musikalisch begleitet.

Termine

Samstag, 16. Januar, 12 Uhr

Tickets

Eintritt frei

Dauer

30 Minuten / enthält englische Sprache

Choy Ka Fai: Blue Sky Academy #331C

„Blue Sky Academy #331C“ ist gleichzeitig künstlerisches Experiment und Akademie mit dem Anliegen, den sibirischen Schamanismus als spirituelle Praxis wiederzubeleben.

In einem live moderierten Hybrid aus Tanz, Lecture, Video Screening und Tele-Präsenz Performance, eröffnet „Blue Sky Academy #331C“ einen diskursiven Raum, der das alte, vermeintlich irrationale Glaubenssystem und die alternativen Weltanschauungen der Schaman*innen wieder sichtbar macht. Den Ausgangspunkt dazu bildet das seit jeher marginalisierte burjatische Volk, das länder- und grenzübergreifend, vor allem in Sibirien und anderen Teilen Russlands, der Mongolei, der Mandschurei und Zentralasien, nomadisch lebt.

Termine

Samstag, 30. Januar, 18 Uhr
Sonntag, 31. Januar, 18 Uhr

Tickets

5 Euro für alle

Dauer

ca. 120 Minuten / enthält englische Sprache

Alle Infos zu Künstlern und Performances sowie Tickets findet Ihr auf tanzhaus-nrw.de

Text & Fotos: PR tanzhaus NRW

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