Approximation Festival 2019

Alles Piano! Zumindest dreht sich beim diesjährigen Approximation Festival (fast) alles um die schwarzen und weißen Tasten. Die Standorte sind wie in der 2017-Ausgabe die Kunsthalle und Filmwerkstatt Düsseldorf. Geändert hat sich dagegen der Zeitraum, statt Ende November erblühen die futuristischen Klänge dieses Mal vom 7. bis zum 9. Februar 2019. Geblieben sind die Ansätze, der technischen Weiterentwicklung und Spielweise von Instrumenten zu verdeutlichen.

Verantwortlich für das spannende Line-Up ist Mitinitiator und Komponist Volker Bertelmann aka Hauschka. (Hier geht’s zum Interview…) Der Düsseldorfer war 2017 für seine Film-Musik für den Oscar nominiert und ist seit letztem Jahr Teil der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, um bei der zukünftigen Vergabe des Oscars mit abzustimmen.

Eingeleitet wird das Approximation Festival am 7. Februar 2019 durch eine Arbeit der Konzeptkünstlerin Johanna Billing. Die Schwedin kombiniert bildliche Situationen aus dem Alltag und verknüpft diese mit Musik. Für ihre Arbeit „Pulheim Jam Session“ steht die rheinische Stadt Pulheim und dessen Umgebung im Mittelpunkt. Das Grundszenario: Ein Stau auf einer kleinen Straße im Umland. Die dort entstandenen Klänge werden bei der dazugehörigen Jam Session von Pianistin Edda Magnason zu einem musikalischen Geflecht gebunden. Außerdem spricht am Donnerstag, den 7. Februar 2019 der Entwickler des Magnetic Resonator-Pianos Andrew McPherson in der Filmwerkstatt. Im Vortrag und Austausch soll es um sein während des Studiums entwickeltes Instrument gehen, dass am selben Tag von der Pianistin Xenia Pestova gespielt wird.

Am Freitag, den 8. Februar 2019 geht es weiter mit Pianistin und Komponistin Shida Shahabi. Bei ihren Klavier-Tastengriffen treffen klassische Stücke des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts auf modernere rockige Elemente, wie die des Chamber Pops oder der Minimal Music. Genau so zwischen den Zeiten steht der Finne Iiro Rantala. Einerseits glänzt er mit seinem Jazzalbum, mit Neuinterpretationen von Mozart- bis zu Lennon-Stücken. Auf der anderen Seite feierte er im vergangenen Herbst das Debüt seiner Oper „Pikaparantola (Sanatorio Express)“. Für sein Solo-Konzert in Düsseldorf spielt er seine gefühlsvollen Improvisationen im experimentellen Stil.

Die letzte Künstlerin am Piano ist Ursula Oppens. Die über 70-jährige Amerikanerin spielt noch immer mit den großen Orchestern der Welt und das mit voller Energie. Klassische Kammermusik von Hayden und Co, sowie Jazz bringt sie mit einem Impro-Spagat zusammen und schafft ihren ganz eigenen Stil. Am Samstag, den 9. Februar kommt es neben Oppens zur Klavier-Ausnahme. Zum einen durch die Cellistin Karolina Rec, die durch den Einsatz des Loop-Pedals aus einem Solo-Cello-Konzert den Klang eines Duos oder sogar Orchesters erzeugt. Mit ihrem Projekt „Resina“ treffen unterschiedlichste Genres im bunten Mix zusammen, wie auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen spielen dabei sowohl vergangene als auch moderne Richtungen eine Rolle.

Die zweite Ausnahme und zugleich Highlight der Redaktion ist der Auftritt von Colin Stetson. Der Künstler begeistert an verschiedensten Blasinstrumenten, seine Steckenpferde sind jedoch Saxophon und Klarinette. Durch seine Spiel- und Atemtechnik erzeugt er Klänge, die eine Mehrstimmigkeit illusionieren und ein beeindruckendes Konzert versprechen. In der Vergangenheit war er mit Arcade Fire auf Tour und liefert den Soundtrack des Horrorfilms „Hereditary“.

Tickets für die musikalische innovative Annäherung gibt es bei A&O Medien, Café Rekord und Manko Café + Workspace.

Approximation Festival 2019
Donnerstag, den 07.02. bis Samstag, den 09.02.2019
Kunsthalle Düsseldorf & Filmwerkstatt Düsseldorf
www.approximation-festival.de

TIME-LINE
Donnerstag, 07. Februar 2019, Einlass: 19:30 Uhr, Johanna Billing, Xenia Pestova und Andrew McPherson
Freitag, 08. Februar 2019, Einlass: 19:30 Uhr, Shida Shahabi und Iiro Rantala
Samstag, 09. Februar 2019, Einlass: 19:00 Uhr, Colin Stetson, Resina und Ursula Oppens

Ausstellung Johanna Billing in der Filmwerkstatt Düsseldorf: Freitag, 08.02 – Sonntag, 10.02.2019, Öffnungszeiten: 12:00 – 18:00 Uhr 

Text: Ole Spötter
Fotos: Andrew McPherson by MindtheFilm | Colin Stetson by Peter Gannushkin | Resina by Kamila Chomicz | Shida Shahabi by Anna Sundvall | Xenia Pestova by Damian Wojcik | Liro Rantala by ACT – Gregor Hohenberg | Johanna Billing/Pulheim Jam Session by Sigrid Marie Luise Lange | Ursula Oppens vom Veranstalter

 

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