No Birch Land – Die Birkenstraße

BIRKENSTRASSE

Einst gab es in Flingern nur Ackerland. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier gebaut. Auf der Birkenstraße ist noch ein Teil des damals entstandenen Arbeiterwohnviertels sichtbar. Die Durchgangsstraße teilt Flingern in Nord und Süd. Vom Wehrhahn aus erst still und grün, kreuzt sie die Ackerstraße, wird trubeliger und mündet schließlich in die Dorotheenstraße. Die Birkenstraße ist voller Kontraste und besonderer Menschen. Es gibt hier so ziemlich alles – außer Birken. 

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Ein kleines Mädchen mit rosa Helm und Herzchen-Leggings flitzt auf ihrem blauen Plastikroller an einem Wohnungslosen vorbei, der auf einer Bank in der Sonne sitzt. Eine ältere Frau rollt ihren Hackenporsche über den Asphalt. Hippe junge Menschen trinken Kaffee im Sitzen, aber auch im Gehen.

In der ehemaligen Apotheke direkt an der Kreuzung zur Ackerstraße, gibt es jetzt syrische Lebensmittel. Nebenan war in den Nullerjahren die „Wilde Heimat“ zu Hause – mit Vintage-Schätzchen, die Sammlerherzen erfreuten. Anschließend zog hier das Öko-Label Suburbia ein. Mittlerweile bieten die Jungs von stuf|f  zeitlose Männermode und allerlei Accessoires in bester Qualität an: von der japanischen Socke, über das obligate Karohemd bis hin zur Blaumann-Jeans. Überhaupt ist Denim Trumpf. 

Wo nebenan „Shakiba“ feine Antiquitäten und Orientteppiche verkauft und auch repariert, gab es einst Blumen. Wie eine begehbare Skulptur oder das Szenario aus einem Kafka-Roman wirkt das Antiquariat von Christoph Wilde in einem ehemaligen Fahrradladen. Hier wachsen seit 2009 Büchertürme bis an die sehr hohe Ladendecke. An die 20.000 gebrauchte Schmöker stapeln sich im ehemaligen Fahrradladen. Weitere ca. 35.000 warten im Lager. Der Herr der Bücher gibt hier, wie in einer Burg aus Pappdeckeln, von morgens bis abends Titel um Titel in seine Datenbank ein – für die Lesebegierigen. 

Mit Sport Thelen steht auf der Birkenstraße das älteste Sportgeschäft Düsseldorfs, gegründet 1898. Von nah und fern reisen Hockey- und Tennisbegeisterte an für eine ausführliche Beratung und die passende Ausrüstung. Denn darauf ist man hier spezialisiert. 

Weiter die Straße hinunter duftet es nach Brot – von beiden Seiten. Links liegt die Bäckerei Yusufogullari mit den wohl besten türkischen Brotspezialitäten der Stadt. Rechts die Bäckerei Bulle mit einer breiten Palette köstlichen Brots und Brötchen, die oft schon nachmittags ausverkauft sind. Da hilft nur eins: reservieren und wiederkommen.  

Seit 26 Jahren kreiert Aldenhoff Jewellers auf der Birkenstraße feinen Schmuck für Frau und Mann. Vom Ohrring bis zum Ehering. Die Wurzeln des Labels und von Mitbegründerin Ramona Aldenhoff liegen in New York. Dorthin kehrt sie regelmäßig zurück. Doch Laden, Wohnung und Werkstatt der Mutter von zwei Töchtern liegen an der Birkenstraße. 

Und es gibt noch mehr zu entdecken: Tapfere Schneiderinnen nähen von früh bis spät. Es gibt einen Optiker, einen Elektriker, Haustechnik, Sonnenschutztechnik, ein Sanitätshaus, einen Computerladen, einen Waschsalon, Barber, Friseure, eine Reinigung, ein Bestattungsunternehmen und einen zoologischen Tierpräparator. Der Ananas-Shop bietet Zero Waste Produkte für die ganze Familie, vor allem aber alles rund um Stoffwindeln, inklusive Tipps, wie man Babys richtig wickelt.

Wer etwas fürs körperliche Wohlbefinden tun möchte, findet außerdem einen echten türkischen Hamam. Hier können Frauen wie Männer, aber an unterschiedlichen Tagen, auf heißen Steinen kräftig schwitzen und sich anschließend im schön gefliesten, authentischen Ambiente auf beheiztem Marmor kräftig durchschrubben und massieren lassen. 

Stärkung gefällig? Auch hinsichtlich des Essens ist die Birkenstraße vielfältig. Hier gibt’s alles von regional (mit dem obligaten Altbier bei Schmalbauch) über lecker Italienisch beim Familienunternehmen Bella Ciao – in der Pizzeria (Papa macht die Pizza) und nebenan in der gemütlichen Trattoria. Authentischer japanischer Ramen bei Daruma-Ya bis hin zu einer der besten Pekingenten des Dorfs bei Cooking Dad. Auch im chinesischen Familienunternehmen kocht, wie der Name schon sagt, der Papa.

Den schnellen Kaffeedurst löscht man „auf der Birken“ am besten im Kaffeehandwerk oder bei Mercy. Zum längeren Verweilen eignen sich Bistro Bulle, die Patisserie Barré oder das portugiesische Café Grüngold mit den typischen Fliesen, Tongeschirr aus dem Alentejo und köstlichen Pasteis de Nata. 

Obwohl sie so viel Abwechslung bietet, ist die Birkenstraße deutlich weniger angesagt als ihre nahen Schwestern, Acker- und Lindenstraße oder die Hermannstraße mit ihrem Markt und Kinderspielplatz. Sie ist sich selbst dafür ein wenig treuer geblieben. In den vergangenen zehn Jahren hat sich jedoch auch hier einiges verändert. Es gibt auf jeder Seite eine Radspur. Das Kopfsteinpflaster wurde 2012 durch Flüsterasphalt ersetzt. Die Autos rollen seitdem leiser und es schläft sich besser. 

Fest steht aber auch, dass ein Bericht über die Birkenstraße keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Das wird spätestens klar, wenn man sich mit Erich Orths unterhält. Er ist 1930 auf der Birkenstraße geboren. Gerade noch bediente seine Mutter im Lebensmittelladen der Familie an der Nr. 88 hinter der Theke, im nächsten Moment brachte sie mit Hilfe einer Hebamme den kleinen Erich zur Welt, um gleich darauf weiterzuarbeiten.

„Ich bin als Prinz geboren“, flachst Erich Orths. Seine Eltern waren just 1930 zu Schützenkönigin und -könig gekrönt worden. „17 Ehrentänze habe ich mitgetanzt. Und in der Kutsche ging es zum Krönungsball ins Zoogelände“. Erlebt hat er das eher indirekt. Sechs Wochen vor seiner Geburt, im Bauch seiner Mutter. Zeitungsartikel über die Krönung seiner Eltern hat er zusammen mit vielen anderen Berichten im Schaufenster seines kleinen privaten Heimatmuseums ausgebreitet. Die Wandschränke des leerstehenden Ladenlokals hat Erich Orths mit etwa 200 Ordnern und Zeitdokumenten des Stadtgeschehens gefüllt: Karneval, Schützen, Fußball. Seine Art, sich während der Pandemie sinnvoll zu beschäftigen. 

Seine Kindheit vor dem Krieg hat der rüstige 90-Jährige in schönster Erinnerung. „Mit den Kindern der Kundschaft habe ich vor dem Haus auf der Straße Fußball gespielt.“ Alle 20 Minuten kam die Straßenbahn, damals noch ein Wagen mit Pferdegespann. „Dann sind wir kurz runter von der Fahrbahn und haben dann weitergespielt.“ Die Erinnerung lässt seine blauen Augen aufblitzen. Einen Blumenladen gab es damals auf der Birkenstraße, ein Fischgeschäft, ein Fotogeschäft (bis in die Neunziger) und einen großen Fahrradladen.

Ab 1936 holte der kleine Erich Zigarren für den Papa, bei Mühlensiepen, dort, wo heute der griechische Imbiss auf der Ecke zur Wetterstraße Pommes, Gyros und halbe Hähnchen verkauft. Dann kam der Krieg und als Achtjähriger musste Erich Orths sonntags von morgens bis abends Lebensmittelmarken kleben. Vom Wirtschaftsamt gab es dafür neue Waren, die an die Kund*innen des elterlichen Ladens verteilt wurden, die in diesen Notzeiten auf der Birkenstraße Schlange standen.

Zu Fortuna konnte der kleine Fan da nicht mehr gehen. Teilweise wohnte die Familie im Keller des Hauses, weil sie dreimal ausgebombt wurden. 1941, ’43 und ’44. Am 17. April 1945 kamen die Amerikaner. „Da haben wir bei der Tante Tinen in Niederkassel geschlafen.“ Am nächsten Morgen sprengten die Befreier die Oberkasseler Brücke, Düsseldorfs erste Straßenbrücke. Und Familie Orths saß auf der anderen Rheinseite fest. Erst Tage später paddelten sie im Schlauchboot nach Hause. 1954 war endlich alles wieder aufgebaut und Erich Orths übernahm das elterliche Geschäft.

Wo einst Erich Orths das Licht der Birkenstraße erblickte, ist im Frühling 2021 Karin Krois-Blaschke von der Lindenstraße mit dem „Stauraum“ eingezogen. Angefangen hat die gebürtige Düsseldorferin 2008 mit Schulwandkarten. „Ich kannte damals einen Sammler, der besaß um die 2.000 Stück aus Schulmuseen, Schulen und Privatsammlungen. Die älteste ist noch aus dem 19. Jahrhundert und zeigt im Kleinformat verschiedene Meeresfrüchte. Viele dieser Karten sind kunstvolle Lithografien – von Blumen, Vögeln, Säugetieren oder den menschlichen Organen. Krois-Blaschkes Konzept heute: Möbel, Kunst und Einrichtungsgegenstände. Hierzu zählt die Originalfranzösische Café-au-lait-Bol genauso, wie das feine handgemachte Weinglas aus dem Thüringer Wald, die kunstvollen Bastelbögen aus Hamburg oder das alte Saxophon aus Paris. Hinzu kommen maßgefertigte Tische aus Massivholz mit ökologischer Oberflächenbehandlung aus der eigenen Schreinerei. Viel Antikes ist auch immer darunter und alles Neue ist von bester Qualität. Stöbern macht Freude.

Die Schirmboutique ist ein bezauberndes Geschäft wie aus alten Zeiten. Vor mehr als 100 Jahren zog sie auf die Birkenstraße. Seit 1991 beschirmt hier Walter Saß seine Kund*innen. Saß ist in Flingern geboren – in der Flurklinik. Er ist „einer von vier Menschen in Deutschland“, die noch Schirme reparieren. Es ist reine Feststellung, ohne Stolz oder gar Angabe geäußert, wenn er sagt: „Ich kann alle Schirme reparieren.“ Saß hat Ersatzteile aller Typen und Firmen vorrätig. In seinem Geschäft bietet er zudem alles feil vom Knirps, über den selbstgebauten eleganten Herrenschirm mit doppelt gehärtetem Solinger Stahl, den Spazierstock mit Bambusgriff aus den 1960ern, diverse französische Fayet-Stöcke bis hin zu schicken Damenschirmen von Gaultier oder Gucci.

Ebenfalls bestens sortiert und noch etwas länger auf der Birkenstraße angesiedelt, ist „Der Weinladen“ von Gaby Thomas. Einmal hat das Geschäft die Straßenseite gewechselt. Seit 1987 bietet Gaby Thomas feine Tropfen aus Europa an – zu einem richtig guten Preis-Leistungsverhältnis. Und in ihrem hübschen Hinterhof wachsen zwar keine Birken, dafür aber ein paar stattliche Tannen. Mit der charmanten Weinkennerin kann man wunderbar klönen, erfährt dabei viel über Wein und das Leben. 

Auch über Kunst und Kultur auf der Birkenstraße ließe sich ein ganzes Buch füllen. Hier gibt es diesbezüglich mehr zu entdecken als auf anderen Straßen in Flingern und sogar Düsseldorf. In alten Ladenlokalen breiten Künstler ihre Werke aus oder richten ihre Ateliers ein. So sind der Künstlerverein und -Verlag Onomato und die Fotokünstlerin Katharina Mayer in ein ehemaliges Malergeschäft eingezogen.

Die Galeristin Linn Lühn wechselte 2011 aus Köln mit einer eigenen Galerie in ein ehemaliges Getränkelager auf der Birkenstraße. Petra Rinck verlegte ihre Galerie aus der Ackerstraße hierher. 2016 gesellte sich die Galerie Lucas Hirsch dazu und 2018 die Basedonart Gallery von Dunja Evers und Thomas Mass. Rupert Pfab kam 2017 von der Poststraße. Seine Räumlichkeiten in einer ehemaligen Wäscherei, auf der Ecke zur Ackerstraße, bieten viel Platz für Kunst.

Die Künstlerinnen Antonia Freisburger, Pia Krajewski und Antonia Rodrian haben in der Hausnummer 44 den non-profit offspace sonneundsolche geschaffen. Sammlung Philara von Gil Bronner zeigt abwechslungsreiche zeitgenössische Kunst. Hierfür ließ der Sammler die Hallen der ehemaligen Glasfabrik Lennarz aufwändig sanieren. Selbst im Keller und auf dem Dach gibt es Kunst zu entdecken.

Gastronomisch tischt Bistro Bulle auf. Nachbarn sind unter anderen der Berufsverband Bildender Künstler e.V. BBK und die Filmwerkstatt. Unter der Leitung von Jan Wagner gehen hier Filmseminare über die Bühne, es flimmern alte und neue Filmschätze über die Leinwand oder bekannte Düsseldorfer Musiker wie Stefan Schneider stehen an ihren Mischpulten. Auf der an das Bistro angrenzenden Terrasse lädt Jan Wagner allsommerlich zu den „Flingernlichtspielen“ ein. Die halbe Stadt hofft dann auf ein Plätzchen im lauschigen Open-Air-Kino an der Birkenstraße. 

Text: Katja Hütte
Fotos: Sabrina Weniger
© THE DORF 2021

ART

BOA BASEDONART GALLERY
Gallery
Birkenstraße 112
boa-basedonart.com

FILMWERKSTATT
Forum for film and media art
Birkenstraße 47
filmwerkstatt-duesseldorf.de

GALERIE DROSTE
Gallery
Birkenstraße 104
galeriedroste.de

LUCAS HIRSCH
Gallery
Birkenstraße 92
lucashirsch.com

KADEL WILLBORN
Gallery
Birkenstraße 3
kadel-willborn.de

LINN LÜHN
Gallery
Birkenstraße 43
linnluehn.com

NAILS PROJECTROOM
Project space
Birkenstraße 61
nails-room.com

ONOMATO
Art Association
Birkenstraße 97
onomato-verein.de

PETRA RINCK
Gallery
Birkenstraße 45
petrarinckgalerie.de

RUPERT PFAB
Gallery
Ackerstraße 71
galerie-pfab.com

SAMMLUNG PHILARA
Private collection
Birkenstraße 47
philara.de

SONNEUNDSOLCHE
Project space
Birkenstraße 44
sonneundsolche.com

STIFTUNG IMAI
Inter media art institute & foundation
Birkenstraße 47
stiftung-imai.de

SHOPS

ALDENHOFF JEWELLERS
Jewelry designer
Birkenstraße 96
aldenhoff.com

CHRISTOPH WILDE ANTIQUARIAT
Antiquarian bookshop
Birkenstraße 48

GREEN NOTE
Plants
Hermannstraße 64, corner Birkenstraße
greennote-plants.com

KOKO SELECTED
Second hand & fair fashion
Coming soon, Hermannstraße 47, corner Birkenstraße
instagram.com/koko.selected

SCHIRMBOUTIQUE SASS
Specialized umbrella shop
Birkenstraße 77
schirmboutique.com

SHAKIBA
Ancient furniture
Birkenstraße 42

SPORT THELEN
Sportswear & equipment
Birkenstraße 51
sportthelen.de

STAURAUM
Solid furniture
Birkenstraße 88
stauraum-duesseldorf.de

STUF|F – FINE GOODS
Heritage menswear & vintage furniture
Birkenstraße 40
stuf-f.com

FOOD & DRINKS

BÄCKEREI BULLE
Artisan bakery
Birkenstraße 55
baeckerei-bulle.de

BULLE BISTRO
Café
Birkenstraße 47a
baeckerei-bulle.de

BELLA CIAO
Pizzeria
Birkenstraße 125
pizzeria-bellaciao.de

CAFÉ BARRÉ
French patisserie
Birkenstraße 149
patisseriebarre.com

CAFE CAKES BY INAS
Coffee, cakes & snacks
Birkenstraße 102
fb.com/cafecakesbyinas

CAFÉ GRÜNGOLD
Portuguese specialties
Birkenstraße 149
instagram.com/cafe_gruengold

COOKING DAD
Chinese restaurant
Birkenstraße 69
fb.com/cookingdad

DER WEINLADEN GABY THOMAS
Wine dealer
Birkenstraße 110

JACQUES WEINDEPOT
Wine dealer
Birkenstraße 100
jacques.de

KAFFEEHANDWERK
Specialty café
Birkenstraße 127
kaffeehandwerk.com

MERCY COFFEE COMPANY
Specialty café
Birkenstraße 73
mercycoffeecompany.de

METZGEREI GREFGES
Butcher shop
Birkenstraße 85
metzgerei-grefges.de

NATURBURSCHEN FLINGERN
Eco groceries & wines
Birkenstraße 129
naturburschen-flingern.de

NOHA
Modern restaurant & bar
Hermannstraße 64, corner Birkenstraße
noha-duesseldorf.de

SCHMALBAUCH
Pub with Greek food
Birkenstraße 46
schmalbauch.de

WYNO WEINBAR
Wine bar
Birkenstraße 47a / Sammlung Philara, backyard
fb.com/wynoweinbar

YUSUFOGULLARI
Turkish bakery
Birkenstraße 64

OTHERS

TÜRKISCHES HAMAM DÜSSELDORF
Turkish bath
Birkenstraße 41
hamam-duesseldorf.com

ONEOFTHEM
Screen printing & special productions
Birkenstraße 47
oneofthem.de

English version:

Once upon a time there were only fields and farmland in Flingern. It was only built on at the end of the 19th century. On Birkenstraße you can still see a small part of the worker’s residential area that was created at the time. The main road divides Flingern into north and south. Starting at the Wehrhahn, where it is quiet and green at first, it crosses Ackerstraße, where it becomes more bustling and finally meets Dorotheenstraße. Birkenstraße is full of contrasts and interesting people. You can find pretty much everything here – apart from birch trees. 

A little girl on a blue scooter, wearing a pink helmet and leggings with a heart print, is whizzing past a homeless man sitting on a bench in the sun. An elderly woman is pushing her trolley across the street. Hip young people are drinking coffee sitting down, but also on-the-go. 

The former pharmacy right at the junction with Ackerstraße now sells Syrian groceries. In the early 2000s, one door up, used to be the shop front of “Wilde Heimat”, full of vintage treasures that delighted collectors’ hearts. Now the guys from stuf|f offer stylish men’s fashion and all kinds of accessories of the best quality: from Japanese socks and classic check shirts to Blaumann jeans. 

Occupying a former bicycle shop, Christoph Wilde’s antiquarian book shop looks like a walk-in sculpture or a scene straight out of a Kafka novel. Since 2009 towers of books have been growing up to the very high ceiling. Around 20,000 second-hand books are stacked up high. About another 35,000 are waiting in the warehouse. From morning to night here, in his castle made of cardboard covers, the Lord of the Books enters title after title into his database – for his eager readers. 

Sport Thelen, Düsseldorf ’s oldest sports shop, founded in 1898 can also be found on Birkenstraße. Hockey and tennis enthusiasts travel here from near and far for detailed advice and the right equipment – because this is what they specialise in here. 

The Schirmboutique is a charming shop just like from the old days. It moved to Birkenstraße more than 100 years ago. Walter Saß has been matching his customers with the right umbrellas here since 1991. Saß was actually born in Flingern – in the Flurklinik, a former hospital. He is “one of four people in the whole of Germany” who still repairs umbrellas. And when he says “I can repair any umbrella,” it is really just an observation without a hint of pride or bragging. Saß has spare parts of all types and manufacturers in stock. In his shop he also sells everything made by Knirps and anything umbrella-related: from elegant homemade men’s umbrellas with doublehardened Solingen steel, a walking stick with a bamboo handle from the 1960s, a range of French Fayet sticks – to fancy ladies’ umbrellas by Gaultier or Gucci. 

A little bit further down the road the aroma of fresh bread wafts over from both sides. On the left side is the Yusufogullari bakery with perhaps the best Turkish bread specialties in town. On the right is Bäckerei Bulle, offering a wide range of delicious breads and rolls, which are often sold out by the afternoon. There is only one thing you can do: put in an order and come back later. 

Aldenhoff Jewellers has been creating fine jewellery for women and men on Birkenstraße for the last 26 years – from earrings to wedding rings. The roots of the label and co-founder Ramona Aldenhoff lie in New York. This is where she returns regularly. However, the shop, flat and workshop of Ramona, who has two daughters, are all located on Birkenstraße. 

Those who want to do something for their physical health will also find a genuine Turkish hammam. Here, women as well as men, but on different days, use hot stones to work up a sweat and then get a good scrub and massage on heated marble in the beautifully tiled rooms bursting with authentic ambience. 

But there is more to discover: valiant little tailors sew from morning to night. There is an optician, an electrician, building services, sun shading technology, a medical supply shop, a computer shop, a launderette, barbers, hairdressers, a dry cleaner, a funeral parlour and a zoological taxidermist. Although it offers so much variety, Birkenstraße is clearly less hip than its nearby sisters, Ackerstraße and Lindenstraße, or Hermannstraße with its market and children’s playground. But then it has remained a little bit more true to herself. In the past ten years, however, a lot has changed here, too. There is a cycle lane on each side. The cobblestones were replaced with silent, open-pore asphalt in 2012. Since then the cars roll past quietly and residents sleep better. 

However, it is also obvious that no report on Birkenstraße can ever claim to be complete. This becomes apparent at the very latest when one talks with Erich Orths. He was actually born on Birkenstraße in 1930. One minute his mother was working behind the counter in the family’s grocery shop at No. 88, the next she was giving birth to little Erich with the help of a midwife, only to continue working immediately afterwards. “I was born a prince,” Erich Orths quips. His parents had just been crowned Schützenkönig and -königin, king and queen at the local marksmen festival, in 1930. 

“I took part in 17 dances of honour. And we went in a carriage to the coronation ball, which was held in the grounds of the zoo.” He experienced this rather indirectly, of course. Six weeks before his birth in fact, in his mother’s womb. Along with many other reports, he has newspaper articles about his parents’ coronation spread out in the shop window of his small private museum of local history. Erich Orths has filled the shelves of the empty shop with about 200 folders and contemporary documents of the city’s events: carnival, marksman festival, football. It was his way of keeping himself meaningfully occupied during the pandemic. 

The sprightly 90-year-old has fond memories of his childhood before the war: “I played football with the children of our customers in the street in front of the house.” Every 20 minutes the tram passed, at that time it was still a horse drawn carriage. “Then we’d quickly get off the street to let it go by and then we’d continue playing.” The memory makes his blue eyes flash. Back then there was a flower shop on Birkenstraße, a fishmonger, a photo shop (until the 90s) and a large bicycle shop. 

From 1936 little Erich fetched cigars for his dad at Mühlensiepen, where today the Greek snack bar on the corner of Wetterstraße sells chips, gyros and portions of grilled chicken. Then the war came and as an eight-year-old Erich Orths had to organise ration coupons on Sundays from morning to night. The Ministry of Food allocated food stamps for new produce, which was then distributed amongst his parents’ customers, who formed long queues on Birkenstraße in these hard times. 

During that time, despite being a supporter of the local football team, Fortuna, young Erich was not able to attend matches. The family lived in the basement of the house for part of the time, because they were bombed out three times, in 1941, 1943 and 1944. On the 17th of April, 1945, the Americans arrived. “That was when we stayed over at Tante Tinen in Niederkassel.” 

The next morning, the liberators blew up the Oberkassel Bridge, Düsseldorf ’s first road bridge – and the Orths family was stuck on the other side of the Rhine. It was only days later that they managed to paddle home in a rubber dinghy. In 1954 everything was finally rebuilt and Erich Orths took over his parents’ business. Where once Erich Orths saw the light of the day on Birkenstraße, Karin Krois-Blaschke moved in with her shop “Stauraum” in spring 2021 from Lindenstraße, selling furniture, art and interior design objects. 

About art and culture on Birkenstraße entire books could be written, too. There is more to discover here in this respect than on any other street in Flingern or even in Düsseldorf as a whole. The gallerist Linn Lühn moved her own gallery from Cologne to a former drinks warehouse on Birkenstraße in 2011. Petra Rinck moved her gallery here from Ackerstraße. In 2016, the Lucas Hirsch Gallery came, too, and in 2018 the Basedonart Gallery run by Dunja Evers and Thomas Mass arrived. 

Rupert Pfab moved over from Poststraße in 2017. His space, a former laundry on the corner of Ackerstraße, offers plenty of room for art. The artists Antonia Freisburger, Pia Krajewski and Antonia Rodrian have created the non-profit artist-run space sonneundsolche at No. 44. Gil Bronner’s Philara collection shows a wide variety of contemporary art. The collector arranged for the halls of the former Lennarz glass factory to be extensively renovated for this purpose. There is even art to be discovered in the basement and on top of the roof. 

Neighbours include the Berufsverband Bildender Künstler e.V. BBK and the Filmwerkstatt. Film seminars are held here under the direction of Jan Wagner, old and new film treasures flicker across the screen or well-known Düsseldorf musicians like Stefan Schneider man the mixing desk. Every summer Jan Wagner stages the “Flingernlichtspiele” on the terrace adjacent to the bistro. Then half the city hopes for a seat in the snug open-air cinema on Birkenstraße. 

THE DORF • THE MAG is part of the #urbanana project by Tourismus NRW

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