#1 SMALL-TALK, CORONA & SONST SO, GISA GOLPIRA?

Seit fünf Wochen leben wir „social distancing“ – fünf Wochen, die das Leben in Düsseldorf komplett auf den Kopf gestellt haben. Wir fragen in unserer neuen Serie „SMALL-TALK, CORONA & SONST SO?“ Düsseldorfer, wie hart sie von der Krise betroffen sind, was sie daraus gelernt haben und worauf sie sich „danach“ am meisten freuen. Den Auftakt macht heute Schmuckdesignerin Gisa Golpira, die direkt in den ersten Wochen mit ihrem Freund David an Covid-19 erkrankte. Wie sie die Zeit bisher erlebte, erzählt sie uns hier.

GISA GOLPIRA
1-2 Sätze zu Dir: Mein Name ist Gisa Golpira, Gründerin von Golpira.
golpira.de

Wie waren die letzten 5 Wochen für Dich?
Emotional Rollercoaster.

Wie betroffen bist du wirtschaftlich und persönlich?
Leider sind mein Freund und ich direkt in den ersten beiden Wochen Anfang März an Covid-19 erkrankt, allerdings haben wir beide nur milde Symptome gehabt und mussten nicht ins Krankenhaus. Währenddessen blieb der erwartete Umsatz bei Golpira aus, aber darüber habe ich mir erst nach der Heilung der Krankheit Gedanken gemacht. Alles andere erschien mir erstmal unwichtig, aber jetzt wird es langsam eng.

Was hat sich geändert?
Ich musste schmunzeln als ich letzte Woche ein Meme gesehen habe mit folgender Überschrift: „Wenn du rausfindest, dass dein normaler Lebensstandard Quarantäne genannt wird.“ Seit ich Golpira gegründet habe, arbeite ich die meiste Zeit von zu Hause aus, deshalb hat sich tatsächlich mein Leben von montags bis freitags kaum verändert, bis auf die Abende mit Freunden und Familie.

Die wichtigste Lektion, die Du in den letzten Wochen gelernt hast?
Egal welche Herkunft, Kultur, Religion oder finanzielle Position wir haben, der Virus betrifft uns alle. Wir sind alle miteinander verbunden. Trifft es eine Person, trifft es uns alle, unabhängig von irgendwelchen Grenzen. Die Erde ist krank und wir sind daran Schuld. Ich denke es ist höchste Zeit zu verstehen, zu reflektieren und zu handeln. Es gibt ein, wie ich finde, passendes Sprichwort der Indianer diesbezüglich: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Was fehlt Dir am meisten?
Mir fehlt am meisten der Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden.

Was denkst Du, wird sich „nach“ Corona ändern? Was können wir aus der Krise mitnehmen?
Ich hoffe, dass nichts so wird wie es vorher war, denn das hat nicht funktioniert. Wir müssen alle unseren Konsum hinterfragen, unsere Gesundheit mehr schätzen und unseren Mitmenschen mehr helfen.

Welcher Lieferservice hat Dich in den letzten Wochen glücklich gemacht?
Lieferdienst David Kosock.

In welches Restaurant gehst du als erstes, wenn die Krise vorbei ist?
Olio.

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn Normalität eingekehrt ist?
Familie und Freunde.

Vielen Dank!

(c) THE DORF, 2020
Foto: privat

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