Wolfgang Sohn

Name: Wolfgang Sohn
Stadtteil: Countryside, kurz vor den Toren Düsseldorfs auf einem kleinen Vierkant Hof
Job: Unternehmer, Photo Artist, Dozent, Moderator und Autor

Mitbewohner: Frau Mo, die Hunde Ellie und Frida und nicht immer, aber oft, Sohn Henry
photopopupfair.de
www.xawo.de

Aktuell spielt sich der Großteil des sozialen Lebens an einem Ort ab – den eigenen vier Wänden. Aber wie wohnen die Düsseldorfer? Wie arbeiten sie derzeit im Homeoffice? Wie sind sie eingerichtet? Wir baten Düsseldorfer Menschen, uns einen Einblick in ihr Zuhause zu geben. Jeder offenbart dabei soviel wie er möchte, durch die eigene Kameraführung sind alle Bilder sehr individuell, aber umso persönlicher.

Wir haben uns heute über die Grenzen Düsseldorfs hinaus begeben und Unternehmer Wolfgang Sohn getroffen. Das eingefleischte Düsseldorfer „Urgestein“ ist vor fünf Jahren aufs Land gezogen und lebt mit seiner Frau Mo, den zwei Hunden Ellie & Frida und seinem 14jährigen Sohn Henry (nicht immer, aber oft) kurz vor den Toren von Düsseldorf auf einem kleinen Vierkant Hof. Die Praxis seiner Frau und sein Büro sind nach wie vor in Düsseldorf. 2015 hat er das Event-Format „PHOTO POP UP AIR“, die Messe für zeitgenössische Kunst“, konzipiert, die bereits sechsmal erfolgreich in Düsseldorf stattgefunden hat. 2020 fiel auch sie dem Corona-Virus zum Opfer. Darüber hinaus arbeitet Wolfgang als Fotograf mit wechselnden Ausstellungen und berät seine Kunden auch im Bereich Fotokunst. Für ein Internetformat moderiert er außerdem den KulturTalk und ist auch immer wieder Gastautor für verschiedene Magazine. Im Interview verrät der Kunstliebhaber mehr über sein Leben als Landei und warum der Nordpark in Düsseldorf sein Lieblingsort ist.

Wo trifft man Dich am häufigsten?
… gerne in Cafés zum Zeitung lesen und ich hoffe sehr, dass das bald wieder möglich ist. Ansonsten immer auf Ausstellungen in Galerien und Museen.

Wo hältst Du Dich am liebsten auf?
Wenn es wettertechnisch möglich ist, ist mein Lieblingsplatz mit Sicherheit draußen (siehe Foto). Auf dem Land ist die Luft besonders gut und im Garten gibt es immer was zu tun, aber in der Hängematte liegen ist auch mega cool.

Wie sieht Dein „Home-Office“ aus aka: Wo arbeitest Du, wenn Du zuhause bist?
Regale mit Kunstbüchern & Co., mehrere Rechner, Fotoutensilien … eigentlich das Übliche (siehe Foto). Oft wandere ich auch mit meinem Laptop in den Garten oder die Küche etc.

Deine „Morning-Routine “?
Ich stehe in der Regel relativ früh auf, trinke Tee, schmiere meiner Frau Brote für den Tag… 😉 Dann ein bisschen Morgenmagazin im TV und dabei Nachrichten online lesen. Ich lasse es gerne ruhig angehen und mache Termine, wenn möglich, erst ab 10 Uhr.

Wie würdest Du Deinen Einrichtungsstil in einem Bild beschreiben?
Wie schon gesagt, wir leben auf dem Land, da bietet sich der Landhausstil an. Das kombiniere ich mit Designklassikern, modernen Exponaten und Flohmarktstyle. Also bunt gemischt. Die alte Werkbank, daneben eine Lampe aus den 60ern, darüber an der Wand eine moderne Fotografie.

Gewährst Du uns einen Blick in Dein Wohnzimmer?
Zimmer haben wir genug, aber kein klassisches Wohnzimmer. Eher ein Fernsehzimmer mit eben einem Fernseher, große Sofas und Fotokunst an den Wänden und ein paar Objekte.

Deine Lieblingsbeschäftigung im Lockdown?
Das ist nach so langer Zeit natürlich schwierig zu beantworten, weil es eigentlich gerade ziemlich an die Nerven geht. Es dauert zu lange und es fehlt die Perspektive. Gerade bin ich aber intensiv mit einem Fotoprojekt beschäftigt, bereite eine Ausstellung und ein Buch vor und das mache ich natürlich auch sehr gerne. Darüber hinaus geht es auch immer um Krisenmanagement zur Umsetzung der PHOTO POPUP FAIR No. 7, hier sind wir im Wartestatus und das ist weniger spaßig.

Gegessen wird wo?
Im Esszimmer, in der Küche oder sehr gerne im Garten (siehe Foto).

Welches ist Dein Lieblingszimmer?
In allen Zimmern fühle ich mich wohl. Reden und kochen in der Küche, für Netflix und Co. ins Fernsehzimmer und wieder gerne der Garten.

Ein Blick aus dem Fenster sieht so aus:
Natur soweit das Auge reicht (siehe Foto). Es ist eine Wohltat aus der Stadt aufs Land zu kommen, wo so viel Grün um einen herum und alles etwas ruhiger ist. Aber ich bin auch gerne in Düsseldorf, wo mein Büro ist. Die Kombi macht es perfekt.

Dein ältestes Teil in der Wohnung?
Auf dem Flohmarkt am alten Les Halles habe ich die oben erwähnte Werkbank gekauft, die ich sehr gerne mag und aus New York habe ich einen Hollywood-PinUp-Kaugummi-Ständer mitgebracht (siehe Foto). Das älteste Teil ist sicher ein gusseisernes Grabkreuz aus Paris, schätze 18. Jahrhundert, auch vom Flohmarkt.

Ohne was/welchen Gegenstand kannst Du nicht leben?
Das müsste man ausprobieren. Eine Kamera sollte ich immer haben, naja, das iPhone ist natürlich mittlerweile auch ein sehr wichtiges Utensil geworden … aber leben könnte ich sicher auch ohne.

Welches Einrichtungsstück kannst Du gar nicht leiden, aber auch nicht weggeben?
Eigentlich den Fernseher, ist meistens nicht attraktiv und verschandelt jedes Zimmer, aber natürlich gerade jetzt notwendig.

Was versteckst Du, wenn die Schwiegereltern vorbeikommen?
Nix.

Hast Du einen absoluten Fehlkauf?
Immer mal wieder, kommt dann aber auch gleich wieder weg.

Dein nächstes Renovierungsprojekt?
Immer der Garten, da gibt es laufend Veränderungen. Ein Gartenhaus sollte bald gebaut werden.

Dein Lieblingsdesignstück?
Alles auf dem ich sitze: Eames Chair, Eistüte von Verner Panton und Saarinen Tulips (siehe Foto).

Deine Lieblingsdeko?
Kunst, Kunst, Kunst… ich habe mich auch lange mit alter Reklame beschäftigt, aber fast alles wieder abgegeben und nur ein paar Exponate behalten, die mich immer noch faszinieren (siehe Foto).

Dein Lieblingsbild / Artwork?
Ich sammle Fotoarbeiten und liebe die Bilder von Pete Marifoglou aus New York, mit dem ich eng befreundet bin. Hieraus gibt es Bilder, als Pete noch mit Andy Warhol arbeitete und ganz besondere Fotoarbeiten aus dem New York der 70/80er produzierte. Besonders mag ich auch meinen letzten Kunstkauf RIDE ON AIR – ARDAN ÖZMENOG aus der Galerie Anna Laudel (siehe Foto).

Dein Lieblingsessen?
Gerne Risotto, das ich selber auch ganz gut hinbekomme. Pasta und fast alles aus Asien.

Dein Lieblingsgetränk?
Guten Wein, rot wie weiß und ab und an Gin Tonic. Und morgens einen grünen Smoothie.

Deine Lieblingspflanze?
Ich mag unsere Feigenbäume und japanischen Gräser.

Dein Lieblingsspiel?
Ich spiele Tennis, hahaha, aber das meint ihr nicht …. Skat, spielt nur keiner mehr und Schach.

Deine Lieblingsplatte oder Musik?
Immer wieder gerne Tom Waits & Nick Cave, allerdings bin ich ziemlich vielen Richtungen und Interpreten sehr aufgeschlossen und lasse mich von allem inspirieren.

Deine Food-Take-Away-Empfehlung:
Da wir ja ein wenig außerhalb von Düsseldorf wohnen und 15 Minuten Fahrzeit für die meisten Lieferdienste zu weit ist, holen wir, wenn wir nicht selber kochen, persönlich ab.  Aber hier in der Gegend gibt es zwei, drei gute Italiener, die auch liefern. Wer es gehobener mag, sollte sich mal die Box vom Setzkasten, dem neuen Sterne Restaurant im Edeka Zurheide auf der Berliner Allee holen, das lohnt sich.

Das erste Restaurant, das Du nach Lockdown besuchen wirst, ist:
Sicher werden wir als erstes zu unseren Freunden Greta & Paul Meister in die Hafenmeisterei gehen. Ich freue mich allerdings übergeordnet überhaupt bald wieder in Cafés und Restaurants gehen zu können.

Dein Lieblingscafé:
Je nachdem, wo ich gerade bin, gibt es da ganz viele Lieblingscafés in den unterschiedlichen Stadtteilen von Düsseldorf. Wichtig ist, der Cappuccino muss schmecken.

Dein Lieblingsshop:
Naja, kommt natürlich darauf an was man kaufen möchte. Grundsätzlich gehe ich aber viel lieber live einkaufen, als etwas im Netz zu bestellen. Es gibt in Düsseldorf, Gott sei Dank, eine Vielzahl guter Läden. Egal, ob die Großen wie Breuninger & Co. oder viele kleine Läden in Unterbilk, wie z.B. Uwe von Afferden, LFDY in Flingern oder The Max in Pempelfort für alle möglichen Dinge, die man braucht oder auch nicht … ;-).

Deine Lieblingsbar:
Auch da ist Düsseldorf super sortiert; Ellington oder Square Bar, sowie auch viele gute Bars in der Innenstadt. Bei Sabine und Michael in der Colette Bar in Oberkassel gibt es nicht nur gute Drinks, sondern auch viel Gastfreundschaft. Grundsätzlich mag ich auch gerne Hotelbars und natürlich die Bars von Walid.

Dein Lieblingsort in der Stadt:
Einer meiner Lieblingsorte ist der Nordpark. Den kenne ich schon seit ich laufen kann und es hat sich wenig verändert. Für mich der schönste Park der Stadt mit einer ganz tollen Energie.

Vielen Dank!

(c) THE DORF, 2021
Fotos: Wolfgang Sohn, Titel: Melanie Zanin
Interview: Tina Husemann

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