NIDUS KOSMOS

Foto: Robin Hartschen

In der Architekturstadt Düsseldorf vermittelt sich Baukunst nicht länger über die Gebäude allein. Seit letztem Jahr gibt es im Herzen der Stadt einen weiteren Ort für Architektur: Nidus Kosmos. Initiiert von Architektin Annelen Schmidt-Vollenbroich und Anwältin Ana Vollenbroich bietet die Architekturgalerie eine Plattform für interdisziplinären Austausch über alle Berufsgruppen hinweg. Die beiden Gründerinnen haben sich im Aufbaustudium der Immobilienökonomie kennengelernt und ihren gemeinsamen Wunsch nach eigenständiger Projektentwicklung erkannt. Zusammen gründeten sie das Unternehmen Nidus, dessen Name sich vom lateinischen Begriff für Nest ableitet. Beide eint die Leidenschaft für historischen Baubestand wie die oft unterschätzte Architektur der 50er-Jahre. Den Wert von Gebäuden über Kriterien von Schönheit hinaus möchten sie nun mit einer für die Landeshauptstadt längst überfälligen Architekturgalerie einem größeren Publikum vermitteln. Wir haben die beiden Frauen hinter Nidus Kosmos getroffen und mit ihnen über ihr Galeriekonzept, ihre Lieblingsorte in Düsseldorf und unser zukünftiges Zusammenleben gesprochen.

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Wann seid ihr das erste Mal mit dem Thema Architektur in Berührung gekommen? Annelen Schmidt-Vollenbroich: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich etwas anderes werden wollte als Architektin. Also muss die erste Berührung sehr früh stattgefunden haben. Als kleines Kind habe ich schon Grundrisse gezeichnet und in der Schule Häuser für meine Freundin entworfen. Das klingt jetzt vielleicht kitschig, aber das war so. Mit meinen Eltern bin ich viel umgezogen, habe die verschiedensten Städte kennengelernt und in sehr unterschiedlichen Wohnungen oder Häusern gelebt. Es hat mich immer interessiert, wie Menschen wohnen und welche Geschichten Häuser erzählen. Letztendlich kommen wir alle mit Architektur in Berührung, bewusst oder weniger bewusst. Bei mir scheint es sehr bewusst gewesen zu sein, sonst hätte ich diesen Weg nicht gewählt.

 Ana Vollenbroich: In meiner Familie hat das immer eine Rolle gespielt. Ich bin im ehemaligen Haus meiner Urgroßeltern, gegenüber von meinen Großeltern, aufgewachsen. Zwei sehr unterschiedliche Häuser, deren räumlicher Zusammenhang unbewusst immer präsent war. Allerdings habe ich mich dann nicht für ein Architekturstudium entschieden. Einerseits glücklicherweise, weil es uns dahingeführt hat, wo wir jetzt sind. Andererseits habe ich zwischendurch schon gedacht, dass es vielleicht der klarere Weg für mich gewesen wäre. Auf einer bewussteren Ebene bin ich mit Architektur erst in Berührung gekommen, als ich Bauvorhaben juristisch betreut habe und seit dem Beginn von Nidus bin ich schließlich noch viel tiefer in die Thematik eingestiegen. Mittlerweile kann ich mir mein Leben ohne Architektur oder den Blick darauf gar nicht mehr vorstellen.

Wir wollen nach außen transportieren, dass Architektur nicht nur von Fachleuten für Fachleute ist, sondern wirklich jede und jeden betrifft.

Die Leidenschaft zur Architektur hat euch also dazu gebracht, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben und dann auch gemeinsam eine Firma zu gründen? AV: Ich habe als Juristin zunächst in einer großen Anwaltskanzlei gearbeitet und mich dann später mit Immobilienrecht beschäftigt. Dort konnte ich jedoch immer nur Konflikte lösen, die schon entstanden waren. Es hat mich aber gereizt, an diesen Projekten vorher schon mehr mitzugestalten. Deswegen habe ich mich dann für das Studium der Immobilienökonomie in Frankfurt entschieden, wo ich auch Annelen kennengelernt habe.

ASV: Mir ging es im Architekturbüro mit festen Aufgabestellungen ähnlich. Ich fand es immer spannend, schon früher in den Prozess einzusteigen. Also wie entsteht eine Aufgabenstellung? Und warum wird hier genau das und nicht etwas ganz anderes gebaut? Architektur bietet einfach ein so viel größeres Spektrum an Möglichkeiten. Das haben wir beide gespürt, als wir uns kennenlernten. So beschreiten wir jetzt mit Nidus diese ganz unterschiedlichen Wege: wir planen, haben unsere Architekturgalerie oder entwickeln Projekte. 

Und wie kam es dann zur Gründung der Galerie? AV: Die Idee entstand mit einem Bauprojekt von uns: ein Umbau des 50er-Jahre Hauses von Bruno Lambert. Zu Beginn haben wir gar nicht gewusst, was für ein Schatz dieses Haus eigentlich ist. Das hat sich dann immer mehr offenbart, als wir die Übergabeunterlagen bekommen haben und Tuschezeichnungen von Möbel-Entwürfen auftauchten. Daraufhin haben wir weiter recherchiert und sind so selbst eingesogen worden von der Geschichte rund um die Architektur.

ASV: Durch dieses Projekt haben wir Lust bekommen, Düsseldorf mit eigenen Augen zu entdecken. So war es natürlich und logisch, dass wir uns mit den 50er-Jahren, insbesondere in Düsseldorf, auseinandersetzen. 

AV: Wir haben gemerkt, dass viele Leute keinen Zugang zu den vermeintlich unschönen 50er-Jahren haben. Das bot uns einen Anreiz zu überlegen, wie man den Leuten die Besonderheit dieser Architektur vermitteln könnte. Zudem haben wir gedacht, dass Düsseldorf als Landeshauptstadt mit dieser Architekturgeschichte unbedingt eine Architekturgalerie braucht. Natürlich hat es dann noch ein wenig gedauert, bis wir uns ein passendes, bezahlbares Lokal leisten konnten.

ASV: Und vom Team her auch die Kapazität hatten, dass wir die Galerie betreuen können. Im letzten Jahr hat sich dann die Gelegenheit ergeben und es hieß: jetzt oder nie. 

Eine lebenswerte Stadt ist für uns eine Stadt, die aus verschiedenen Zeitschichten gewachsen ist, die Geschichte erlebbar macht und wo die Menschen Verständnis für die stadthistorische Entstehung aufbringen.

Was ist das Besondere an einer Galerie für Architektur und Baukultur? Und was kennzeichnet euer Galeriekonzept? ASV: Hier hat die Architektur über die reinen Gebäude hinaus einen Ort, an dem sie transportiert wird. Architektur wird zwar benutzt, aber der Prozess und die Urheber*innen treten häufig nicht wirklich in Erscheinung. Das war einer der Gründe, warum wir gerne eine Plattform für Dialog schaffen wollten. Wir sind von Nidus finanziert, arbeiten nicht kommerziell und kuratieren das Programm selbst. Dabei bieten wir kein Programm von Architekt*innen für Architekt*innen, sondern von Architekt*innen, Jurist*innen, allen anderen Berufen, die bei uns im Team vertreten sind und mit denen wir kooperieren, für alle anderen da draußen. Inhaltlich liegt ein Schwerpunkt in der Stadtentwicklung, aber die nächste Ausstellung beschäftigt sich beispielsweise mit Architektur und Malerei, wird künstlerischer. Diese Grenzen wollen wir verschwimmen lassen, um zu zeigen wie stark das Thema der Architektur, die gebaute Umwelt, uns unbewusst infiltriert. Wir benutzen Gebäude und wissen nur selten wirklich etwas über ihre Entstehung. 

Die Vermittlung von Architektur ist somit ein zentraler Aspekt? AV: Ja, unbedingt. Zusätzlich dieses Interdisziplinäre, das uns im Kern beschreibt und ganz zentraler Bestandteil von Nidus ist. Unser unterschiedlicher Background bereichert und schult unseren Blick. Wir wollen nach außen transportieren, dass Architektur nicht nur von Fachleuten für Fachleute ist, sondern wirklich jede und jeden betrifft.

Was macht für euch eine lebenswerte Stadt aus? ASV: Eine lebenswerte Stadt ist für uns eine Stadt, die aus verschiedenen Zeitschichten gewachsen ist, die Geschichte erlebbar macht und wo die Menschen Verständnis für die stadthistorische Entstehung aufbringen. Innerhalb unserer ersten Ausstellung versuchten wir zu vermitteln, dass es bei Gebäuden der Nachkriegsmoderne nicht um Kriterien von Schönheit, sondern um Kriterien von Wert geht. In der Nachkriegszeit hatte man sehr wenige Mittel, die Städte lagen in Trümmern und mussten schnell wieder aufgebaut werden. Das sind ganz andere Voraussetzungen als heute. Ein weiterer Aspekt für eine lebenswerte Stadt ist zudem eine gute Mischung aus Nutzungs- und Freiräumen. 

AV: Auch verschiedene Maßstäbe sind wichtig. Unterschiedliche Akteur*innen sollten in einem Mischverhältnis die Maßstäbe mitbestimmen, damit es nicht zu gleichförmig wird, sondern ein gewisses Maß an Heterogenität behält. Doch auch eine Reihung oder eine gewisse Homogenität kann natürlich sehr ästhetisch für eine Stadt sein. 

ASV: Und noch ganz pragmatisch gesagt: viel Grün. Das finde ich in Düsseldorf super. Die Stadt hat sehr schöne Grünräume ganz unterschiedlicher Art: einfache Straßenbegrünung, schöne Parks, den Rhein, die Rheinwiesen.

Apropos, was begeistert euch noch an Düsseldorf? ASV: Wir empfinden unter den Kriterien, die wir gerade genannt haben, Düsseldorf als sehr lebenswerte Stadt. Generell ist Düsseldorf äußerst heterogen, es gibt viele unterschiedliche Maßstäbe, verschiedene Baustile, viel Grün und darüber hinaus ein tolles kulturelles sowie gastronomisches Angebot. 

AV: Ohne, dass es dabei hektisch oder überfordernd zugeht. Düsseldorf ist ja keine riesige Stadt, aber im Verhältnis zur Größe sehr vielseitig. 

ASV: Auf der einen Seite ist Düsseldorf sehr international und auf der einen Seite sehr regional geprägt. Die Lage ist auch schön. Wir sind zum Beispiel sehr gerne in der Natur unterwegs und gehen lange mit unserer Hündin spazieren. Da lieben wir es, dass es ein so vielfältiges Angebot vom Grafenberger Wald über den Rhein bis zu Ausflügen ins Bergische oder an den Niederrhein gibt und man zusätzlich schnell an der Nordsee ist. Von der Architektur ganz zu schweigen, die in Düsseldorf hervorragend ist. 

Warum habt ihr euch für die gewählten Architekturspots entschieden? ASV: Es gibt natürlich noch viel mehr! Wir haben darauf geachtet, dass wir unterschiedliche Nutzungstypen vom Galeriegebäude über Wohnbebauung bis zum Museum mischen, so dass wir einen Mix mit unterschiedlichen Maßstäben erhalten. Zudem wollten wir von den 50ern bis in die 80er-Jahre ein gutes Spektrum abbilden. 

Ihr setzt euch grundsätzlich für den Bestand historischer Gebäude ein? ASV: Unserer Meinung nach, ist es Teil von Düsseldorfs DNA, dass Gebäude an neue Herausforderungen, neue Anforderungen, neue Funktionen und neue Nutzungen angepasst wurden. Teile der Oper zum Beispiel sind noch aus der Entstehungszeit um 1875 und andere Teile sind wieder aufgebaut. Häufig ist aus unserer Perspektive in der Debatte dann die Historie entscheidend. Wer ist der Architekt und wie waren die damaligen Bedingungen? Warum ist es eher subtil und kein so pompöses Opernhaus? Ich glaube, dass es vor dem Hintergrund von Materialknappheit, Energiekrise und Nachhaltigkeitsdebatten immer Sinn macht, ein Gebäude erstmal grundsätzlich zu erhalten und den Bestand zu prüfen.

Sind das auch Themen, die euch innerhalb von Projekten beschäftigen? Also aktuelle Debatten wie beispielsweise Nachhaltigkeit? AV: Ohne das mitzudenken, kann man gar nicht bestehen. Eigentlich ist das sogar genau der Kern unseres Berufs. Welchen Bedarf gibt es in ein paar Jahren je nach Dauer der Projektierungsphase? Insofern beschäftigen uns diese Themen immerzu. Welche Strömungen gibt es? Was ist nachhaltig? Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? 

ASV: Nachhaltig bedeutet ja nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig. Angesichts Gasknappheit sind zum Beispiel alternative Energiemöglichkeiten gefragt. Vielleicht müssen wir uns zukünftig von unserem Komfortanspruch lösen. Habe ich eigentlich noch ein Recht darauf, dass mein Haus immer und überall warm ist? Früher wurde nur das Wohnzimmer geheizt. Ich glaube, man muss gesellschaftlich ganz viel überdenken und nicht immer nur daran festhalten, dass der Komfortstatus gewahrt wird. Das ist ein Kernthema in der Architektur. 

Ich glaube, dass es vor dem Hintergrund von Materialknappheit, Energiekrise und Nachhaltigkeitsdebatten immer Sinn macht, ein Gebäude erstmal grundsätzlich zu erhalten und den Bestand zu prüfen.

AV: Wir sind ja in der glücklichen Lage, dass wir selbst ein bisschen mitgestalten und Risiken eingehen können. Bei einem Gebäude aus den 50er-Jahren gab es beispielsweise keinen Aufzug. Wir haben die Erhaltung des Gebäudes als nachhaltiger empfunden als einen Aufzug, der in 30 Jahren wahrscheinlich veraltet ist. 

ASV: Oder im Kontext von Smart Home baut man sich die ganzen Wände voller Kabel und in fünf Jahren ist das alles veraltet, weil es eine neue Technik gibt. Da muss man schon genau überlegen, was man wirklich braucht und was überdauern kann. 

Was denkt ihr, wie zukünftig unser Zusammenleben aussehen wird? AV: Das ist eine nicht leicht zu beantwortende Frage, aber die Coronapandemie wirkte in vielerlei Hinsicht als Beschleuniger für Entwicklungen, die auch vorher schon angeklungen sind. Es konzentriert sich zunehmend auf kleinere Subzentren, in denen man die Geschäfte des täglichen Bedarfs erledigt, statt auf große Innenstädte. Vermutlich wird es mehr Vernetzung im eigenen Viertel und den Wunsch nach mehr Nachbarschaft geben. Außerdem wachsen Forderungen nach mehr Grün und gemeinschaftlich genutzten Flächen. Ich glaube, diese Entwicklungen beinhalten grundsätzliche Antworten auf viele Fragen bezüglich neuer Anforderungen an Beruf und neue Formen von Familie abseits des klassischen Modells. Wer kann sich zudem ein qualitätvolles Wohnen in einer Großstadt wie Düsseldorf leisten? Wenn man einen gemeinschaftlichen Ansatz wählt, ist es vielleicht für mehr Leute leistbar als bisher. Das ist eine positive Entwicklung, der wir uns mehr zuwenden möchten. 

ASV: Die Arbeit hat sich in letzter Zeit, aber auch schon davor, sehr gewandelt. Man arbeitet viel mehr von zuhause aus. Konkret wird der Bedarf an Arbeitszimmern und gemeinschaftlich genutzten Arbeitsbereichen steigen. Vielleicht entstehen ganz andere Ansprüche an ein Zuhause, wenn mehr Männer die klassische Care-Arbeit übernehmen. Umso wichtiger ist es, dass wir Gebäude mit wandlungsfähigen Strukturen planen, deren Substanz für die Integration von Neuem nicht angegriffen werden muss. 

Vielen Dank!

Webseite: www.nidus-kosmos.com | www.nidus-studio.com
Instagram: @nidus_kosmos | @nidus_studio 

Text: Julia Stellmann
Fotos: Annelen Schmidt-Vollenbroich, Robin Hartschen
© THE DORF 2023

English version:

In the city of Düsseldorf, architecture is no longer conveyed through buildings alone. Since last year, there has been another place for architecture in the heart of the city: Nidus Kosmos. Initiated by architect Annelen Schmidt-Vollenbroich and lawyer Ana Vollenbroich, the architecture gallery offers a platform for interdisciplinary exchange across all professions. The two founders met during their postgraduate studies in real estate economics and recognised their common desire for independent project development. Together they founded the company Nidus, whose name is derived from the Latin term for nest. Both share a passion for historic buildings and the often underestimated architecture of the 1950s. They now want to convey the value of buildings detached from the measure of beauty to a larger public with an architecture gallery that is long overdue for Düsseldorf. We met the two women behind Nidus Kosmos and their gallery concept, their favourite places in Düsseldorf and our future coexistence.

When did you first come into contact with the subject of architecture? Annelen Schmidt-Vollenbroich: I don’tremember wanting to become anything other than an architect. So my first contact must have been very early. As a small child I was already drawing floor plans and designing houses for my friend at school. That may sound corny now, but that’s how it was. I moved around a lot with my parents, got to know all kinds of cities and lived in very different flats or houses. I was always interested in how people live and what stories houses tell. In the end, we all come into contact with architecture, consciously or less consciously. In my case it seems to have been very conscious, otherwise I wouldn’t have chosen this path.

Ana Vollenbroich: It has always played a role in my family. I grew up in the former house of my great-grandparents, opposite my grandparents. Two very different houses whose spatial connection was always unconsciously present. However, I did not decide to study architecture. On one hand, fortunately, because it led us to where we are now. On the other hand, I thought for a while that it might have been the clearer path for me. I only came into contact with architecture on a more conscious level when I was legally supervising building projects, and since starting Nidus I have finally immersed much deeper into the subject. In the meantime, I can no longer imagine my life without architecture or the sight of it.

So your passion for architecture led you to pursue a career in this field and then also to found a company together? AV: As a lawyer, I first worked in a large law firm and then later dealt with real estate law. However, there I could only ever solve conflicts that had already arisen. But it appealed to me to be more involved in these projects beforehand. That’s why I decided to study real estate economics in Frankfurt, where I also met Annelen.

ASV: I had a similar experience in an architectural office with already mapped out design briefs. I always found it exciting to get involved in the process at an earlier stage. So how does a brief come about? And why is this exactly what is being built here and not something completely different? Architecture simply offers a much wider spectrum of possibilities. We both sensed that when we met. So now we follow these very different paths with Nidus: we plan, have our architecture gallery or develop projects.

We want to convey to people that architecture is not only by experts for experts, but that it really affects everyone.

And how did the gallery come about? AV: The idea came about with a building project of ours: a conversion of Bruno Lambart’s 1950s house. At the beginning, we didn’t know what a treasure this house actually was. This became more and more apparent when we received the handover documents and ink drawings of furniture designs. Then we did more research and got sucked into the history of the architecture ourselves.

ASV: This project made us want to discover Düsseldorf with our own eyes. So it was natural and logical for us to deal with the 1950s, especially in Düsseldorf.

AV: We noticed that many people have no access to the supposedly unattractive 1950s. That gave us an incentive to think about how we could convey the special nature of this architecture to people. In addition, we thought that Düsseldorf, as the state capital with its architectural history, absolutely needed an architecture gallery. Of course, it took a while until we could afford a suitable, affordable location.

ASV: And the team also had the capacity to look after the gallery. Last year, the opportunity arose and it was now or never.

What is special about a gallery for architecture and building culture? And what characterises your gallery concept? ASV: Here, architecture has a place beyond the pure buildings where it is transported. Architecture is used, but the process and the creators often don’t really appear. That was one of the reasons why we wanted to create a platform for dialogue. We are funded by Nidus, are non-commercial and curate the programme ourselves. We don’t offer a programme by architects for architects, but by architects, lawyers, all the other professions that are represented in our team and with whom we cooperate, for everyone else out there. In terms of content, there is a focus on urban development, but the next exhibition will deal with architecture and painting, for example, and will be more artistic. We want to blur these boundaries to show how much the subject of architecture, the built environment, infiltrates us unconsciously. We use buildings and rarely really know anything about their creation.

I believe that against the backdrop of material scarcity, energy crisis and sustainability debates, it always makes sense to first preserve a building in principle and to examine the existing building stock.

So the mediation of architecture is a central aspect? AV: Yes, absolutely. In addition, this interdisciplinary aspect, which describes us at our core and is a very central part of Nidus. Our different backgrounds enrich and train our view. We want to convey to people that that architecture is not only by experts for experts, but really affects everyone.

What constitutes a liveable city for you? ASV: For us, a liveable city is a city that has grown from different layers of time, that makes history tangible and where people have an understanding for the city’s historical origins. Within our first exhibition, we tried to convey that post-war modernist buildings are not about criteria of beauty, but about criteria of value. In the post-war period, people had very few resources, the cities were in ruins and had to be rebuilt quickly. These are completely different conditions than today. Another aspect for a liveable city is also a good mix of use and open spaces.

What else excites you about Düsseldorf ? ASV: On the one hand Düsseldorf is very international and on the other very regional. For example, we like to be out in nature and go for long walks with our dog. We love the fact that there is such a wide range of activities on offer, from the Grafenberg Forest to the Rhine to excursions to the Bergisch or the Lower Rhine, and that you can also quickly reach the North Sea. Not to mention the architecture, which is outstanding in Düsseldorf.

Are you committed to the preservation of historic buildings? ASV: In our opinion, it is part of Düsseldorf’s DNA that buildings have been adapted to new challenges, new requirements, new functions and new uses. Parts of the Opera House, for example, are still from the time they were built around 1875 and other parts have been rebuilt. From our perspective, the history is often decisive in the debate. Who is the architect and what were the conditions at the time? Why is it rather subtle and not such a pompous opera house? I believe that against the backdrop of material scarcity, the energy crisis and sustainability debates, it always makes sense to first preserve a building in principle and to examine the existing building.

Are these also issues that you deal with within projects? In other words, current debates such as sustainability? ASV: Sustainable means not only ecological, but also socially sustainable. In view of the gas shortage, for example, alternative energy options are in demand. Perhaps in the future we will have to detach ourselves from our demand for comfort. Do I still have the right to have my house warm all the time and throughout? In the past, only the living room was heated. I think we have to rethink a lot of things socially and not always just stick to maintaining our comfort status. That is a core issue in architecture.

V: We are in the fortunate position of being able to shape things ourselves and take risks. For example, in a building from the 1950s there was no lift. We felt that preserving the building was more sustainable than adding a lift that would probably be obsolete in 30 years.

What do you think our coexistence will look like in the future? AV: That’s not an easy question to answer, but the Covid-19 pandemic acted in many ways as an accelerator for developments that have also been mentioned before. There is an increasing focus on smaller sub-centres where people do their day-to-day business, rather than on large city centres. There will probably be more networking in one’s own neighbourhood and a desire for more neighbourliness. There are also growing demands for more green and communal spaces. I believe these developments contain fundamental answers to many questions regarding new demands on work and new forms of family beyond the classic model. Moreover, who can afford quality living in a big city like Düsseldorf? If you take a community approach, it may be affordable for more people than before. That is a positive development that we would like to turn to more.

Thank you very much! 

THE DORF • THE MAG is part of the #urbanana project by Tourismus NRW

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