Fringe of the Fringe – Die Privilegien der Subkultur im Gedächtnis von Institutionen

Akiko Hada, The Fall of a Queen or the Taste of the Fruit to Come, 1991, Videostill (edited). © Akiko Hada, 2021.

Das Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität und die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute veranstalten vom 18. bis 20. November 2021 die Tagung “Fringe of the Fringe – Die Privilegien der Subkultur im Gedächtnis von Institutionen” im NRW-Forum. Das Projekt widmet sich dem Medium Video und seinen subversiven Strömungen, in denen sich westdeutsche Künstler*innen und Musiker*innen der 1970er bis 1990er Jahre gegen traditionelle Wertvorstellungen und gesellschaftliche Normen stellten.

Seit seinen Anfängen in den 1970er Jahren ist das Medium Video sowohl in der Kunst als auch in der Alltagskultur der BRD eng mit den sub- und gegenkulturellen Bewegungen seiner Zeit verknüpft. Besonders Kunst- und Musikvideos beweisen dabei großes subversives Potenzial: Künstler*innen und Musiker*innen stellten sich gegen traditionelle Wertvorstellungen, überschritten und loteten immer wieder soziale Normen sowie geschlechtliche Stereotype aus. So ist es nicht verwunderlich, dass viele kanonisch gewordene Videos aus den westdeutschen Gegenkulturen der 1970er bis 1990er Jahre hervorgingen – aus Punk, Postpunk, New Wave und Industrial. Die Tagung Fringe of the Fringe widmet sich diesen Gegenkulturen, die sich am Rande (engl. „Fringe“) der bürgerlichen Gesellschaft entwickelten, und hinterfragt an drei Tagen im NRW-Forum kritisch deren historische Aufarbeitung.

Fringe of the Fringe ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität und der Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute. Die Kooperationspartner erforschen verschiedene Positionierungen im Kunst- und Musikvideoschaffen der Sub- und Gegenkulturen der BRD. Musikvideos und Konzertmitschnitte aus den 1970er bis 1990er Jahren werden dafür im Hinblick auf Race, Class, Gender und Sexuality befragt. Im Zentrum der mehrtägigen Veranstaltung steht zudem die kritische Reflektion institutionalisierter Kanonisierungsprozesse von Gegenkulturen, in der die Rolle von Gedächtnisinstitutionen wie Archiven, Bibliotheken und Museen erstmals umfassend aufgearbeitet wird.

Sowohl akademische als auch künstlerische Forschungsansätze und Archivpraktiken finden im Rahmen der Veranstaltung Beachtung. Dabei wird die Geschichte der BRD bewusst in einem internationalen Kontext reflektiert: So begrüßt Fringe of the Fringe unter anderem einen der profiliertesten nordamerikanischen Theoretiker*innen der Gender- und Queer Studies – Jack Halberstam (Columbia University New York). Außerdem werden Angela McRobbie (Goldsmiths, University of London), Dagmar Brunow (Linnaeus University) und Marina Gržinić (Akademie der Bildenden Künste Wien) zu Gast sein. Begleitet wird die Veranstaltung von künstlerischen Interventionen und einem Videoprogramm.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Interessierte können sich per E-Mail  unter fringe@stiftung-imai.de anmelden.
Im NRW-Forum gilt die 2G-Regelung.

Das gesamte Programm der Tagung findet Ihr hier…

„Fringe of the Fringe“ – Konferenz zu Privilegien der Subkultur  im Gedächtnis von Institutionen
18. bis 20. November 2021
Alle Infos hier…

NRW-Forum

Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf

Text: Presse 
Foto: siehe Bildbeschreibung
© THE DORF 2021
 

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