WORLDBUILDING: Videospiele und Kunst im digitalen Zeitalter – JULIA STOSCHEK COLLECTION

KUNST • WORLDBUILDING: Videospiele und Kunst im digitalen Zeitalter @ Julia Stoschek Collection, Ed Atkins, Even Pricks, 2013, HD-Video, 7′32″, Farbe, Ton. Videostill. Courtesy of the artist and Cabinet, London.

Happy Birthday: Die Julia Stoschek Collection feiert Geburtstag und wir feiern mit! Anlässlich des 15-jährigen Bestehens ihrer Medienkunstsammlung eröffnet Julia Stoschek mit einem großen Sommerfest am Samstag, den 4. Juni, die Jubiläumsausstellung „WORLDBUILDING: Videospiele und Kunst im Digitalen Zeitalter.“ Die Ausstellung untersucht die Beziehungen zwischen Videospielen und zeitbasierter Medienkunst, bildet die jüngsten Entwicklungen der Bewegtbild-Kunst ab und zeigt auf, wie Künstler*innen sich mit Computerspielen auseinandersetzen und diese zur Kunstform machen. Die Feier beginnt um 12 Uhr in Schanzenstraße 54 in Düsseldorf. 

Als eine der weltweit größten Privatsammlungen für zeitbasierte Kunst richtete die JULIA STOSCHEK COLLECTION bis heute über vierzig Ausstellungen und internationale Kooperationsprojekte aus, die der öffentlichen Präsentation, Konservierung und der wissenschaftlichen Aufarbeitung medialer und performativer künstlerischer Praktiken von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart gewidmet sind.

Die Jubiläumsausstellung WORLDBUILDING: Videospiele und Kunst im digitalen Zeitalter wurde von Hans Ulrich Obrist kuratiert, der gemeinsam mit Julia Stoschek die Eröffnung einleiten wird. “2021 haben 2,8 Milliarden Menschen Videospiele gespielt – nahezu ein Drittel der Weltbevölkerung – und machten damit eine Freizeitbeschäftigung, die lange in der Nische existierte, zu einem der größten Massenphänomene unserer Zeit. Viele Menschen verbringen täglich Stunden in einer Parallelwelt und leben dort verschiedene Leben. Videospiele sind für das 21. Jahrhundert, was Kinofilme für das 20. Jahrhundert und Romane für das 19. Jahrhundert waren”, sagt Obrist und bringt damit das Thema der Ausstellung auf den Punkt.

Die Ästhetik des Gamings hielt bereits vor Jahrzehnten Einzug in die Kunst, als Künstler*innen begannen, die visuelle Sprache von Videospielen in die eigene Praxis zu integrieren, sie zu modifizieren und zu unterminieren – unter anderem um wichtige Fragen aufzuwerfen, die unsere Existenz in virtuellen Welten hinterfragt. Einige Künstler*innen äußern ihre Kritikaus dem Innern des Systems heraus und schärfen unseren Blick für die diskriminierenden Aspekte und stereotypischen Darstellungen, wie sie im kommerziellen Bereich und von der Gaming-Industrie bisweilen reproduziert werden. In jüngster Zeit gehen Künstler*innen vermehrt dazu über, die immense Popularität des Gamings affirmativ zu nutzen, um über neue Formen der Auseinandersetzung zu kommunizieren und verstärkt ins Bewusstsein der gigantischen Öffentlichkeit vorzudringen, die diese unermessliche, globale Industrie erreicht.

Von Einkanal-Videoarbeiten bis hin zu ortsspezifischen, immersiven und interaktiven Environments umfasst WORLDBUILDING mehr als dreißig Kunstwerke, die seit Mitte der 1990er-Jahre entstanden und bis hin zur Gegenwart reichen. Neben Werken aus der JULIA STOSCHEK COLLECTION – darunter einige, die speziell für die Ausstellung adaptiert wurden – werden eine Reihe neu in Auftrag gegebener Arbeiten zu sehen sein. Ein Großteil der Arbeiten, u. a. Video, Virtual Reality (VR), künstliche Intelligenz (KI) und gamebasierte Projekte, sind interaktiv und laden die Besucher*innen gezielt ein, in die Vielzahl der von den Künstler*innen realisierten alternativen Realitäten einzutauchen,deren Spektrum Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umspannt.

Die Jubiläumsausstellung wird sich über die Dauer der anderthalbjährigen Laufzeit stetig verändern und von einem vielseitigen Programm, sowohl online als auch vor Ort, begleitet. Eine Broschüre sowie ein umfangreicher Ausstellungskatalog wird unterschiedliche Perspektiven zum Phänomen Gaming reflektieren.

Die am Samstag, 4. Juni 2022, stattfindende Eröffnung wird von einer angemessenen Feier begleitet. Zum Programm gehört ein Grußwort des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Stephan Keller sowie Reden von Hans Ulrich Obrist und Julia Stoschek. Anschließend folgt das Sommerfest mit Musik von Albert Schvartz. 

WORLDBUILDING: Videospiele und Kunst im digitalen Zeitalter
4. Juni 2022 – 10. Dezember 2023
Öffnungszeiten: Jeden Sonntag, 11 bis 18 Uhr

Julia Stoschek Collection
Schanzenstraße 54
40549 Düsseldorf
www.jsc.art

Text: Presse
Bilder: siehe Bildbeschreibung
© THE DORF 2022

Mehr von FRANKA

RICHARD BELLIA

Mit seinen Fotos dokumentiert Richard Bellia seit mittlerweile 42 Jahren die globale...
Weiterlesen