„tammani“ – das bedeutet so viel wie „dann und wann“ oder „manchmal“. So ist auch das tammani Café und Deli in Unterbilk ein Ort, an dem man sich gerne aufhält, wenn man mal im Viertel unterwegs ist und Hunger auf traditionelle und gesunde japanische Kost hat. Nicht der Anspruch, eine globale, riesige Kette zu werden, sondern ein Teil der Nachbarschaft zu sein, hat das deutsch-japanische Ehepaar Max und Miho zur Gründung von tammani bewogen. Die japanische Köchin Miho steht primär in der Küche und ist für die Zubereitung der japanischen Leckereien zuständig, während sich Max im Service um die Gäste kümmert. Wir haben den beiden in ihrem Laden einen Besuch abgestattet und einiges über die Kulinarik Japans erfahren.
Seit wann gibt es das tammani? Das tammani hat vor circa zwei Monaten eröffnet, offiziell am 1. September 2023. Wir mussten allerdings zwei bis drei Jahre suchen, bis wir hier eine Location gefunden haben. In der Planung waren wir also schon länger.
Was erwartet Eure Gäste und was sind Eure Spezialitäten? Meine Frau Miho ist Köchin aus Japan und hat viel in Japan, aber auch in Deutschland und teilweise in New York in vielen veganen Restaurants gearbeitet. Sie selbst ist zwar nicht vegan oder vegetarisch, mag aber die gesunde Küche sehr gerne. In Düsseldorf gibt es ja schon einiges an japanischer Küche, hier in Unterbilk zwar etwas weniger, aber generell. Die Idee hinter tammani war, etwas Neues zu schaffen, was nicht nur die Klischee-Küche abdeckt, sondern traditionelle Hausmannskost in Japan ist – Speisen, die man täglich essen kann. Miho hat früher im Restaurant Bistro KOMBU gearbeitet, was ein wenig in diese Richtung geht. Unsere Gäste erwartet ein täglich wechselndes Mittagsmenü mit jeweils zwei oder drei Gerichten sowie das Bento-Set, was sehr beliebt ist. Das sind verschiedene kleine Deli-Gerichte mit Reis und Miso-Suppe. Sinn der Sache ist es, einen Laden zu haben, wo man jeden Tag zum Mittagessen hinkommen kann.
Welches ist Euer beliebtestes Gericht? Da wir ein täglich wechselndes Mittagsmenü anbieten, ist das schwierig zu sagen. Aber mitunter definitiv das Bento-Set, weil man verschiedene Sachen ausprobieren kann, die man vielleicht noch nicht kennt. Sonst ist auch unser Karaage, das ist frittiertes japanisches Hühnchen, sehr beliebt.
Was zeichnet die japanische Küche aus? Auf jeden Fall die Vielfältigkeit. In Japan gibt es sehr viele Gerichte, die speziell japanisch sind. Gleichzeitig ist Japan auch ein sehr „langes“ Land, weshalb es nochmal eine große regionale Küche gibt. Meine Frau kommt aus Nagoya. Die Speisen, die sie kocht, sind deshalb teilweise von Nagoya beeinflusst. Dort gibt es zum Beispiel speziellen Nagoya-Miso, den wir auch für unsere Gerichte verwenden. Dass man so viel Auswahl und so viele verschiedene Arten von Gerichten hat, die man hier teilweise gar nicht kennt, das zeichnet die japanische Küche aus.
Ihr bietet auch Süßspeisen an. Was sind in Japan typische süße Spezialitäten? Auch da gibt es sehr viele Sachen. Man hat auf der einen Seite das Image von klassischen japanischen Süßspeisen, wie beispielsweise Mochi. Auf der anderen Seite gibt es in Japan aber auch viele abgewandelte europäische Süßspeisen – Kuchen und süße Stückchen und Teilchen. Die beinhalten dann oft Matcha oder süße Bohnenpaste, die man auch für Mochis verwendet. Wir haben hier bei tammani beides: klassische Sachen wie Mochis, aber auch japanische Kuchen, Matcha-Kuchen, Matcha-Muffins und so weiter.
Woher bezieht Ihr Euren Kaffee und Matcha? Für den Matcha oder andere Zutaten, die es hier nicht gibt, haben wir einige japanische Produzent:innen, mit denen wir zusammenarbeiten. Gleichzeitig versuchen wir, regionale Zutaten zu beziehen, insofern es die in Deutschland gibt – wie beispielsweise Gemüse. Beim Kaffee ist es ähnlich. Da dieser nicht in Japan angebaut wird, gibt es eben keinen japanischen Kaffee. Wir wollen in Zukunft jedoch eventuell Kooperationen mit japanischen Röstereien machen und dann auch ganze Bohnen zum Verkauf anbieten. Momentan haben wir in erster Linie Kaffee aus Düsseldorf von der Schvarz Kaffeerösterei.
Was bringt die Zukunft? Wir sind noch neu in der Ecke, deswegen wollen wir hier erstmal ankommen. Es ist uns auch wichtig, ein Teil der Nachbarschaft und des Viertels zu werden. Wir haben jetzt schon viele Stammkund:innen, die regelmäßig kommen. Natürlich haben wir ebenso Gäste von außerhalb, die zum ersten Mal am tammani vorbeikommen und uns besuchen. So hatten wir zum Beispiel sogar schon Gäste aus Amerika. In erster Linie möchten wir jedoch eine treue Stammkundschaft etablieren.
Eure liebsten Nachbarn? Wir sind gute Freunde mit dem Weird Space Café, das hier in der Nähe ist und die auch öfter mal bei uns zu Besuch sind. Ansonsten die Bulle Bäckerei und das Remé auf der Kronprinzenstraße.
Vielen Dank!
Barzahlung, Kartenzahlung
Text: Valentina Görke
Fotos: Kristina Fendesack
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